Köln- Gestern Abend wurde im Westdeutschen Rundfunk Köln der Hanns-Joachim Friedrichs Preis für Fernsehjournalismus an die ZDF-Journalistin und Moderatorin des „heute journals“ Marietta Slomka verliehen. Ein Sonderpreis ging an den britischen Journalisten Eliot Higgins und das Team des Recherche-Netzwerks Bellingcat.
Sascha Lobo hielt die Laudatio auf die Preisträger: „In Marietta Slomka und Eliot Higgins sehe ich herausragende Stellvertretende zweier Medienwelten, die auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite öffentlich-rechtliches Fernsehen, entstanden im 20. Jahrhundert und noch viel wichtiger: wegen des 20. Jahrhunderts. Auf der anderen Seite steht etwas, was man „Recherche-Netzwerk“ oder „crowdfinanzierten Bürgerjournalismus“ nennt, ein digitales Kind des 21. Jahrhunderts. Den einen wird ihr journalistisches Schaffen in Gesetzen und umfangreichen Staatsverträgen – aber natürlich absolut staatsfern! – aufgetragen. Die anderen beauftragen sich im Normalfall einfach selbst, mit allen Vor- und Nachteilen, die sich daraus ergeben. Zwischen diesen beiden aus meiner Sicht unersetzbaren Polen spannt sich der Journalismus der Zukunft auf, samt der vielen essentiellen Facetten dazwischen wie die klassischen privaten Medien oder journalistische Plattformen und neue publizistischen Technologien.“(Quelle WDR/Ots)