Köln – Der Weltklimastreik gestern in Köln und in der ganzen Welt war beeindruckend. Ich war dabei und bin froh das ich auf die Straße gegangen bin. Wie die 70 000 hier in Köln und 4 Millionen auf dem gesamten Globus, habe ich mich geäußert und kund getan, das ich mit dem, was die weltweite Politik tut um das überleben der Menschheit und zukünftiger Generationen zu sichern, nicht einverstanden bin. Tagesfazit: Der Planet braucht uns Menschen nicht!
Ich habe viele Schilder und Plakate aufmerksam gelesen und im Verlaufe der Woche auch viele Beiträge gelesen. Über den Klimawandel, die Zukunft künftiger Generationen und die Gefahr für unseren Planeten. Ich las, sah und hörte viele Texte,Videos und Berichte von Befürwortern,Gegnern, Leugnern, von Klimaforschern,Wetterexperten und anderen Wissenschaftlern zu Thema Erderwärmung.
Da geht es um viele Themen. Methan, CO2,Plastik, Urwälder,Verkehr, Verkehrswende,Fleischproduktion und viele Dinge mehr, die verändert werden sollten. Und es ist gut, das wir endlich beginnen, ernsthaft über diese Themen zu reden und zu streiken. Wir haben schon viel zu lange Wissenschaften ignoriert.
Im laufe des Tages kam dann die Nachricht mit der Reaktion unserer Regierung, auf die bereits neun Monate währenden #FridaysforFuture Streiks der Schüler. Kann man so machen, dachte ich.
Am Ende des Tages sitze ich dann mit lieben Menschen am Tisch und muss mich, nicht nur aus Berlin, sondern auch von Menschen in meinem Umfeld belehren lassen, wie falsch das alles ist, wofür ich mich stark mache. Dem folgt eine CO2 und Verkehrs- und Politikdiskussion aus der ich als Verlierer hervorgehe. Wie wir alle.
Mein Ansatz ist falsch. Eine bittere Erkenntnis. Ein Irrpfad. Ein Pfad auf dem wir kein Ziel erreichen sondern uns nur verzetteln. Ich habe mich wie viele Menschen, von Politik und Medien ablenken lassen. Weltweit führen wir eine CO2- und Klimawandel Debatte. Sorry, aber damit ist das eigentliche Thema, die Zukunft der künftigen Generationen, vollkommen verfehlt. Der einzige sinnvolle Ansatz ist ein ernsthafter Prozess des Umdenken.
Mit der Natur kann man nicht verhandeln!
Diesen Satz sprach Professor Harald Lesch noch einmal deutlich in einem Heute+ Video aus. Und genau darum geht es. Die Erde wird das alles überleben. Das Artensterben bei den Tieren und Pflanzen wird es nicht allein sein, was sich in der Zukunft verändern wird.
Wir Menschen sterben aus. Der Planet braucht die Menschen nicht!
Die Erde wird ihren Platz im Universum behalten. Egal in welcher zukünftigen Form, nur aus Ozeanen oder Wüsten bestehend, wird sie so lange rotieren, bis sie eines Tages von der Sonne aufgesaugt wird. Mit oder ohne Evolution auf dem Planeten. Dem Universum ist der Mensch egal. Und das Schicksal der Erde ist seit Jahrmillionen bestimmt.
Welche Vermessenheit hat ein Greenpeace Plakat auf dem steht: Rettet die Erde!
Unfassbar wie dumm wir am Ende in der aufgeklärtesten Zeitperiode der Menschheit sind. Wir wollen die Erde retten? Ich lache bei dem Gedanken. Wirklich. Überlegt doch mal Leute. Wir wollen die Erde retten? Vor was? Vor uns?
Der Mensch schadet nicht der Erde, sondern seiner Art
Der Mensch oder die Menschheit ist an dem Punkt angekommen, wo sie sich selber retten sollte,könnte,müsste, oder was auch immer. Unter diesem Gesichtspunkt könnte eine Diskussion wahrlich ernsthaft werden.
Ist die Art Mensch zu erhalten und wie? Das sollte die Frage sein. Finden wir global einen Nenner zur Erhaltung der Art, das ist es um was es wirklich geht. Ich sehe da leider keinen gemeinsamen Nenner.
Für uns alte Säcke und damit meine ich alle Menschen in einem Alter über 40, ist dieses Thema auch nicht mehr relevant. Der Standpunkt – nach mir die Sintflut – trifft hier bestens zu.
Deshalb konnte die GROKO auch eine Nacht lang diskutieren und am Ende, das Resultat des Klimagipfel ohne schlechtes Gewissen, als Erfolg verkünden. Die Bundesregierung besteht aus alten Menschen. Sehr alten. Die sind nicht betroffen. Nicht jetzt. Und schon gar nicht in der Zukunft. Die Bundesregierung kann entscheiden was sie will, diese Politiker werden das Sterben der Menschheit nicht mehr erleben.
Womit wir bei der Logik dieses Zeitalters angekommen sind. Leben im hier und jetzt! Eine echt beschissene Philosophie, wenn man sie im Zusammenhang mit der Menschheit sieht. Bezogen auf das Individuum, ist sie perfekt.
In diesem Sinne werde ich weiter auf die Straße gehen. Für unsere Kinder. Damit diese Generation und folgende überleben können. Ich hoffe das den alten Säcken in Berlin irgendwann jüngere, klügere folgen, die es schaffen, auch andere Regierungen in der Welt auf einen Nenner zu bringen. Dabei muss es darum gehen , nicht die Erde , sondern die Menschheit vor dem Untergang retten.
Geschichte vom Ende der Menschheit her denken
Um zu erfahren wie wir dieses Ziel erreichen können, sollten wir auf den Rat globaler Wissenschaftsräte hören. Vielleicht sollten wir Menschen mehr Energien darauf verwenden, die Zukunft der Weltgeschichte vom Ende der Menschheit her zu denken. Ach so. Ich vergaß. Globale Wissenschaftsräte, die müssten wir ja erst einmal einrichten.
Und eigentlich gibt es ja bereits einen minimalen Sofortforderungskatalog der Wissenschaft, wenn wir auf diese hören wollten. Es gab ja sogar schon das Pariser Klimaschutzabkommen.
Beenden aller Subventionen für fossile Brennstoffe.
Beenden aller Subventionen für die Erstellung von Gebrauchsgütern aller Art.
Gleichmäßige globale Verteilung aller Produkte für die Ernährung der Menschen.
Keine weitere Erschließung nicht bebauter Flächen.
Aufforsten und Erhalt bestehender Waldflächen.
Gesetzlich vorgeschriebener bedingungsloser Ausbau alternativer Energien.
Kostenloser Öffentlicher Personennahverkehr.
Sperrung der Innenstädte für Individualverkehr.
Bedingungsloser Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehr Schiene.
Höhere Besteuerung von KFZ mit großem Hubraum und nach Gewicht.
Ausreichend hohe Besteuerung von Co2 gemäß der wissenschaftlichen Forderungen.u.s.w.
Endlos. Doch wer inzwischen genau hinschaut, erkennt, genauso so, wird es nicht eintreffen. Denn wir leben in von global Kapital bestimmten Gesellschaften. Und so lange Kapital nur nutzt und nicht zahlt, wird sich nichts ändern. Und die Besitzer des Kapitals werden freiwillig gar nichts tun.
Wissenschaftlern und Bürger fordern, doch es wird sich nichts ändern. Dabei wären Demokratien in der Welt die letzten Bastionen, die genau das, durch Mehrheiten und gesetzliche Regeln ändern können. Das müssen wir angehen. Gesetze. Neue Regeln.Mutig. Unverdrossen. Wenn wir wollen das unsere Kinder eine Zukunft haben, dann müssen wir in dieser Richtung handeln. Wir müssen Mehrheiten für andere Gesetze schaffen. Das ist eine Aufgabe. Die zweite ist das wir unsere Ansichten und das Verhalten in diesem Leben, in der Folge komplett umdenken und umstellen. Ich. Jeder individuell.
Denn eines ist richtig und wichtig. Alles was heute geschieht und wie wir diese Welt entwickelt haben, schadet folgenden Generationen und vielleicht schon unseren Kindern. Führt sie an den Abgrund.
Einige werfen in ihren Texten zum Thema den Jungen Menschen vor, sie sollten bevor sie Forderungen stellen,erst einmal ihr eigenes Verhalten ändern.
Bevor was? Ist das eine Warnung? Es klingt wie ein Vorwurf, der die Berechtigung beinhaltet, ich mache so weiter wie bisher und erst wenn du deinen Computer oder dein Handy ausschaltest und keine Ressourcen verbrauchst, dann ändere auch ich mein Verhalten. Wie lächerlich kleinkariert das Wesen der Menschen doch sein kann.
Wir müssen die Arten vor uns selber retten
Man kann unsere Kinder nicht für den aktuellen Zustand der Welt verantwortlich machen. Wir haben es gut gemeint und hatten nicht wirklich ein Bewusstsein dafür, wohin das was wir tun alles führen würde, weil wir nur den Tag gelebt haben. Jetzt müssen wir es gemeinsam ändern. Wir müssen gemeinsam in der Folge auf viele Errungenschaften verzichten. Die Entscheidung obliegt dem Einzelnen. Wir sind dabei eine Menge Arten zu vernichten. Natürlich kommt der Slogan wir müssen die Menschheit retten nirgendwo an, denn dann fühlt sich keiner betroffen. Wie sollte er auch etwas für die Menschheit tun? Warum sollte er etwas für andere Menschen tun? Und doch.
Mein Junior formuliert das so:“Wir müssen die Arten vor uns selber retten.“
Damit liegt er vollkommen richtig. Das wären die richtigen Spruchbänder. Nicht die Erde retten, sondern die Arten. Ich will. Er will. Also an die Arbeit. Nicht Mutter Erde, sondern die Arten und vielleicht am Ende die Menschheit retten. Ein feine Aufgabe und ein gutes Ziel. Oder?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!