Köln- In meiner Schulzeit wäre es für mich ein Traum gewesen, wenn unser Musiklehrer mit uns einen Ausflug in die Welt des Jazz unternommen hätte. Und selbst heute gibt es kaum Lehrer, die ihren Schülern diese besondere Kunstform der Musik nahe bringen.
Anders dagegen macht es die Gesamtschule Rodenkirchen, denn dort unternahm die Klasse 10.2 in der vergangenen Woche einen Ausflug in die Welt der Musik und des Jazz.
Schüler musizieren für Schüler im Loft
Ziel war das Loft in Ehrenfeld, bekannt als wichtige Spielstätte für improvisierte Musik und experimentellen Jazz. Die 26 Rodenkirchener Jugendlichen besuchten dort ein Konzert gleichaltriger Schülerinnen und Schüler des Genoveva-Gymnasiums Köln-Mülheim, die zusammen mit den Profis des Jazz-Trios Eastern Flowers musizierten.
Der Landesmusikrat NRW fördert das Zusammenwirken von Laien und Profis
Im Rahmen dieses Programms realisierte der Pianist Jarry Singla in den zurückliegenden Wochen ein Projekt mit Schülerinnen und Schülern des Genoveva-Gymnasiums und den Musikern seines Trios Eastern Flowers: Der Kontrabassist Christian Ramond ist einer der gefragtesten Jazzbassisten hierzulande und mit dem südindischen Perkussionisten Ramesh Shotham war der diesjährige WDR Jazzpreisträger dabei.
Bei „Diffusion Music“ darf experimentiert werden, es darf knallen, brennen, explodieren
Was passiert eigentlich, wenn man für ein interkulturell-pädagogisches Musikprojekt mit Schülerinnen und Schülern das Stigma „Schule im Brennpunkt“ als Chance begreift und diese statt in den Ruheraum ins Chemielabor verfrachtet?
Jarry Singla hat dies mit seinem Projekt „Diffusion Music“ buchstäblich getan. Hier kamen verschiedene Stoffe zum Austausch: Die musikalische Welten von Teenagern stießen auf die Erfahrungen dreier renommierter Jazzmusiker, der Laie trifft auf den Profi, Rap auf Konnakol, Keyboard auf Cajon.
Bei „Diffusion Music“ darf experimentiert werden, es darf knallen, brennen, explodieren. Frei nach dem Prinzip „Reibung erzeugt Energie“ wurde hier auf den Siedepunkt hin gearbeitet. Der kreative Input jedes Einzelnen wurde als Lieferant wertvoller Energie verstanden und gebündelt.
Die Schüler waren begeistert
Es war ein leuchtendes Konzert mit Hiphop-Beats, Kalimbas, südindischen Konnakol-Kompositionen, Bodypercussion und den strahlenden Gesichtern junger Künstler, die erstmals auf der Bühne standen.
Für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rodenkirchen war dieser Besuch im Kölner Loft ein besonderes Musikerlebnis und auch gleichzeitig die erneute Begegnung mit den Schlagwerker Ramesh Shotham. Viele aus der jetzigen Klasse 10.2 hatten vor fünf Jahren als Fünftklässler einen Trommelworkshop mit eben diesem Ramesh Shotham sehr erfolgreich absolviert.
Ich finde das Angebot der Gesamtschule Rodenkirchen und vor allem auch des Kölner Loft unglaublich gut.
Das Loft fördert so das Verständnis für Jazz und Improvisation und ermöglicht den jungen Menschen,jenseits von Pop, Rock ,Klassik und Mainstream Musik, den Blick auf den kreativen Umgang mit Instrumenten und der Musik. Und dafür ist es eigentlich nie zu früh.
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