Paris oder 9/11 – Freiheit und Demokratie um den Preis des Lebens? Ja!

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Eiffel tower in Paris France Foto:Elena Ellis Fotolia
Eiffel tower in Paris France Foto:Elena Ellis Fotolia

Köln – Schreckliche, bewegende Bilder. Wieder einmal werden wir hart aus den Träumen gerissen und überführt in den Moment der Trauer und der Wut. So wie gestern Nacht, als die ersten Periscope Bilder und Berichte aus Paris über meinen Monitor flimmern. Gerade eben noch im Länderspiel der Nationalmannschaft vertieft, werden ich aus meinen Träumen von der EM gerissen.

Ich bin erschüttert. Ein Moment in dem ich meine Hilflosigkeit erkenne. Denn ich habe ausser meiner Sprache keine Waffe.

Hilflosigkeit überfällt mich auch angesichts der Macht des Terrors. Ich denke an die Wehrlosen, die mit dem letzten Blick in diesem Leben, in die Mündung einer Kalaschnikow guckten. Und bin wütend. Auf die Waffenhersteller. Auf die Waffenhändler.Auf die Terroristen. Auf die Diktaturen von Ländern, die diese Waffen kaufen und einsetzen. Um Macht zu erlangen und Menschen zu erniedrigen. Einen Diktator wie Assad und dessen Politik, die zur Grundlage für den IS in Syrien wurde.

Ich bin erschüttert, wenn ich die Hilflosigkeit von Obama, Hollande und Frau Merkel im TV sehe. Politiker die ja schon länger gegen den IS kämpfen und wieder einmal ihre Machtlosigkeit erkennen müssen. Denn eine freiheitliche Demokratie hat letztlich keine Macht. Sie ist nicht brutal und konsequent genug um dem Terror ein Ende zu machen. Und wenn sie es in letzter Konsequenz täte, hätte sie den Namen Freiheitliche Demokratie, mit dem Recht auf Schutz des Lebens für alle Menschen nicht verdient.

Doch alles wehklagen nützt nichts. Über die vielen Toten. Die 227 in der vom IS gesprengten russischen Maschine in Ägypten. Die 128 von gestern in Paris und die vom 9/11 in New York. Es wird immer wieder geschehen. Solange es Waffen gibt.

Ich erkenne deutlich wie nie, wenn ich Freiheit will, dann muss ich unter Umständen mit dem Leben dafür bezahlen. Auch wenn ich gegen Waffen bin. Und ich weiß seit 9/11 das der Weg den wir beschritten um gegen den Terror zu kämpfen, der verkehrte Weg war. Denn auch der IS will Freiheit. Zwar eine andere Form von Freiheit, die mit unserer Ideologie nichts zu tun hat. Doch diese Terroristen sind bereit mit dem Leben dafür zu bezahlen. Die gehen in den Kampf mit Sprengsätzen am Körper. Im Bewusstsein das Leben zu geben

Und wir Bürger in den westlichen Demokratien, sind wir wirklich bereit zu zahlen? Für unsere Freiheit?

Diese Frage kann ich nur für mich selbst beantworten. Ja ich bin bereit. Ich nehme keine Waffe in die Hand und doch bin ich bereit für Freiheit und Demokratie zu sterben. Ich bin bereit den höchsten Preis zu zahlen. Das mag keiner verstehen und doch für mich ist es so. Ich habe nur meinen Körper, Geist und das Wort.

Die meisten Freiheitskämpfer in der Geschichte fielen dem Tod zum Opfer. Die Geschichte der Demokratie und der freiheitlichen Gedanken ist gepflastert mit Leichen.

So bleibt den Menschen, die keine Waffen benutzen wollen nur eines. Trauern. Weinen um die Toten. Kerzen aufstellen. Und den Glaube an das Gute in den Menschen nicht zu verlieren. Und die Hoffnung, das die freiheitlich denkenden Nationen irgendwann die Waffen niederlegen. Keine Waffen mehr produzieren. Nicht mehr mit Waffen handeln.

Die Freiheit ist angreifbar. Demokratien sind verletzlich wie ein Baby. Schutzlos. Machtlos.

Ohne Waffen antreten gegen den Terror? Ja. Darauf sollten wir es endlich ankommen lassen.

Die Freiheit ist auch eine Waffe. Gegen Fundamentalisten und Terror. Wenn es nicht so wäre, würden Sie die Freiheit nicht angreifen und zerstören wollen. Der Glaube das Freiheit eine Waffe ist und danach handeln. Und da wir gerade ohnehin machtlos sind, wenn nicht jetzt, wann dann?

Wenn wir bereit sind für unsere Freiheit den höchsten Preis zahlen, dann wird sich diese Welt noch einmal radikal verändern.

Wenn wir gleiches mit gleichem vergelten, wird es nur schlimmer. Keine Regierung, keine Polizei,kein Militär kann uns Schutz und Sicherheit gegen diese Art von Terror gewähren, so lange Terroristen in den Besitz von Waffen kommen.

Mag dem einen oder anderen ziemlich unsinnig erscheinen, was ich sage, doch mir fällt ansonsten, angesichts einer über 60 jährigen Erfahrung nichts anderes ein, um für mich selbst mit diesem Thema klar zu kommen. Und den angeblichen Terror Experten traue ich schon lange nicht mehr. Die freiheitlichen Demokratien benötigen dringender den je einen neuen Dialog.

Die Politik Waffen starrender Ideologien beider Seiten legt sich gerade ad Adcta.

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74