Freiheit und Demokratie -Der schwer kranke Patient

1938
#Fridaysforfuture in Köln am Dom
#Fridaysforfuture in Köln am Dom

Köln – Fast ein Jahr sind nach den #Fridaysforfuture Demos vergangen die uns auf das Thema Klimanotstand aufmerksam machen sollten. 10 Jahre Krieg in Syrien sind vergangen und die Flüchtlingsfrage klärt sich in Europa immer noch nicht. 4 Jahre Trump in den USA sind vorbei und das Land nähert sich dem Faschismus und einem Bürgerkrieg.  Bolsonaro schafft ein faschistisches Brasilien und die Regenwälder werden niedergebrannt. Daneben regiert Covid19 unsere Welt. Das alles hat Folgen.

Ich sitze dieser Tage auf dem Balkon und sinniere über einige Dinge in meinem Leben und in dieser Gesellschaft. Meine folgenden Zeilen sind Gedanken. Sie nehmen in der Folge mindesten 10  Minuten eurer wertvollen Zeit in Anspruch.😉

Freiheit und Demokratie liegen im sterben

Was jetzt?Was redest du da?  Das kann doch gar nicht sein, mag der Eine oder Andere von Euch jetzt denken. Wir leben doch in einer Demokratie und können frei reden und handeln. In Deutschland ist doch alles fein und durch die sozialen Medien sind wir freier denn je.

Das ist gefühlt richtig. Die Realität sieht jedoch etwas anders aus. Schauen wir in das politische Umland der europäischen Union, dann erkennen wir klar, das sich in einigen Ländern wie Polen und Ungarn die Demokratie bereits verabschiedet hat. Einst demokratische Mitglieder der EU,  sorgen täglich dafür,  das die Flüchtlingsfrage ungeklärt bleibt.

Es zeichnet sich deutlich ab, die EU findet keinen Weg aus der Klimakrise und auch nicht aus der Flüchtlingskrise. Sie findet auch keinen Weg Putin in Russland, oder andere Diktatoren, die sich mittlerweile  in den ehemaligen sowjetischen  Staaten etabliert haben in die Schranken zu weisen. Die EU kann und wird Trump und den USA keine Grenzen setzen. Sie kann auch den Diktaturen in Südamerika keinen Einhalt gebieten.

Verlassen wir die EU und schauen nach Deutschland, dann ist es dort nicht anders. Als habe die GROKO ein Schweigegelübde abgelegt schwelt im Untergrund der Republik die rechtskonservative Revolution. Offener Antisemitismus. Offen zur Schau getragener Rassismus auf Twitter ist Alltag.

Sachsen ist bereist seit Jahren politisch faschistisch unterwandert. Belege dafür gibt genug. Morde an Politikern mit rechts nationaler Gesinnung werden in Deutschland zum Alltag.NSU.Lübcke u.A.  Die Entlassung von Hans-Georg Maaßen demaskierte ein Stück weit die  Verschleppung und  Aufklärung durch Verfassungsschutz und andere Nachrichtendienste. Und vollkommen obsolet breitet sich derweil in diesem Fahrwasser bei  Bundeswehr und Polizei,  rechtes Gedankengut aus, wie in Hessen und NRW.

Hier stoppe ich und möchte nicht weiter darauf eingehen. Die sozialen Kanäle sind voll davon. Je nachdem in welcher Blase wir leben und was wir teilen, kann das nur jeder Einzelne für sich persönlich betrachten,klären,oder sein Verhalten ändern.

Die USA war  immer unser  Vorbild!

So lange ich in diesem Land lebe war es immer so, das seit meiner Kindheit, alle Entwicklungen der Vereinigten Staaten aus Amerika  zu uns über den Teich  schwappten. Kulturelle. Soziale. Politische.Ökonomische. Ökologische.  Der Charleston, der Blues und Rock’n Roll. Wirtschaft.Wachstum.  Die USA war für uns Deutsche immer Vorbild und Vorreiter.

Schön oder? Nein, nicht immer war es schön. Nicht alles war gut. Doch  den Traum der Freiheit durch Demokratie, diesen Traum haben wir übernommen. Doch was ist daraus geworden ?

Seit vier Jahren sehen wir tatenlos zu wie eine einzelne schräge kriminelle Figur, ein Politiker wie Trump, das ganze System aus den Angeln hebt. Offenbar sind die Bürger und Medien in den USA entmachtet. Paramilitärische Truppen streifen bewaffnet durch amerikanischen Straßen. Es gibt Tote und Verletze durch die Polizei, bürgerkriegsähnliche Zustände durch Rassenhass, wir sehen unfassbare Bilder. Amerikanische Horror Hollywood Filmproduktionen der 70er und 80er werden Realität.

Die Spaltung der Gesellschaft ist weit fortgeschritten

Nur in den USA? Nein auch bei uns.  Die ersten vier Jahre von Trump in den USA, Politiker wie Orban, Putin, Bolsonaro, Parteien wie PiS in Polen, oder LePen in Frankreich, zeigen was trotz Globalisierung und trotz sozialer Medien erst möglich ist.

Dadurch das wir uns in den breit angelegten Blasen bewegen, die uns ablenken und beruhigen sollen nach dem Motto – Ihr habt hier alles im Griff, solange ihr hier vertreten seit – ist reine Suggestion und der erste Schritt  in den Abgrund.

Trump folgen, heißt den Virus der Demokratie tötet teilen

Wen ich Donald Trump folge und das, was er schreibt und sagt, ungeprüft  teile und verbreite, werde ich Teil seiner  Strategie. Im Prinzip nehme ich den Satz, die Meinung und verteile sie wie einen Covid Virus. Er ist krank und am Ende sind wir alle krank.

Der Satz eines Journalisten bei Twitter, der seit langer Zeit immer wieder auftaucht und geteilt, oder kommentiert wird: „Und die haben den zu Ihrem Präsidenten gemacht“ hilft am Ende keinem weiter. Am Ende fördert er sogar,  das wir, weil wir zu wenig Hintergrundwissen haben, eben besser selber recherchieren, nachschauen und Trump besser folgen.

Ich finde wir sollten der Presse und den Medien den Raum zurückgeben, den wir vermeintlich als „die Besseren Journalisten“  übernommen haben. Wir meinen, wir hätten durch social media den Überblick.

Wir seien, wenn wir Trump folgen näher am Ball, als das ZDF oder die ARD.  Wir sind weder in der Lage  Aussagen und Meinungen, noch  das Verhalten und die Konsequenzen von Politikern wie Trump, überhaupt zu prüfen.

Wer schaut und postet bei Twitter schon einen Beitrag von Amerika Korrespondent Johannes Hano ZDF, über Trump und Putin In meiner Blase keiner. Wenn ich den Beitrag von ZDF ZOOM auf Twitter poste,  bekommt er keinen Fav, obwohl 700 Mal zu Kenntnis genommen. Was sagt uns das?

Wir sind nur billiges Werkzeug für die Trumps dieser Welt

Wer Trump, oder auch einen anderen Politiker teilt, ist am Ende einfach nur billiges Werkzeug für dessen Machenschaften, oder dessen Pläne und Absichten. Eine Einbahnstraße der  Meinungsbildung. Doch darüber muss man sich erst einmal klar werden.

„BILD dir deine Meinung“  war ehedem in dieser Republik ein spitzfindiges und belächeltest Bonmot deutscher Gesellschaftspolitik. Das Schmierblatt wurde ehedem jedoch immer von den regulären Medien in die Schranken verwiesen. Das war gut so. Heute gibt es die Faktenfinder. Doch wer liest oder teilt das? Kaum einer. Doch genau da müssen wir wieder hin. Fakten.Fakten. Fakten.

Soziale Medien müssen sein und wir sollten sie benutzen. Um das Soziale und das Demokratische zu fördern und nicht, um es weiter zu zerstören.

Erik Marquard – Moria – Flüchtlingskrise – Leben am Limit

Erik Marquardt ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Fotojournalist. Marquardt war Sprecher der Grünen Jugend und ist seit November 2015 Mitglied des Parteirats von Bündnis 90/Die Grünen. Seit der Europawahl 2019 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments.  Er macht sich für die Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan stark. Berichtet auf Twitter und in der ZEIT und anderen Medien aus Moria und aus Griechenland. Nehmt Euch die Zeit und lest die Threads/Kommentare unter seinen Beiträgen. Dann seht Ihr, das ein junger Politiker und Fotograf, in einer Krisenregion recherchiert, einfach nur Realität zu Tage fördert, und dadurch Hass und Hetze ausgesetzt, ein Leben am Limit führen muss, weil sein Leben bedroht wird.

Purer Rechtsnationalismus in den Kommentaren:  Alltag

Ungeschminkt  werden hier  faschistischen Parolen und Meinungen ungestraft  in die Welt gehauen und geteilt. Wenn das so geschehen kann, ist es ein Zeichen über die eigentlich bereits akute Krankheit in unserer Demokratie. Der Virus wirkt.

Und genau darüber sollten wir reden, denn im gleichen Selbstverständnis, wie Gruppen der Polizei rechte Parolen und Signets teilen, gibt es paramilitärischen Einheiten in Sachsen und anderen Bundesländern.Wir sind nicht weiter von den USA entfernt, als wir gestern noch dachten.

Ich habe am eigenen Leib die Erfahrung gemacht, das ich Politikern gefolgt bin und deren Meinung ungeprüft verbreitet habe, weil ich weder die Möglichkeit, noch die Zeit hatte Hintergründe zu prüfen.

Am Ende habe ich dadurch dazu beigetragen, das ich Menschen in meiner nächsten Umgebung dazu gebracht habe, jemanden ins Amt zu verhelfen, der mit krimineller Energie sein Amt missbraucht. Schlimm.

Freiheit und soziale Medien und der gute Glaube allein helfen nicht Demokratie zu bewahren. Schwurbler und Chaoten Meinungen zu verteilen helfen nicht, sondern sind ebenso Wegbereiter und sorgen für die Ausbreitung des Virus und zeigen, wir sind trotz aller Erfahrungen durch die Kriege der Vergangenheit, weiter denn je, von echter Freiheit und Demokratie entfernt, als jemals zuvor, wenn wir so weiter machen.

Blickfeldverengung ist profitabler als Horizonterweiterung“, dieser Satz fiel in der Antrittsrede an der Uni Tübingen von Prof.Claus Kleber. Claus Cleber ist vielen Menschen in Deutschland bekannt als Moderator der ZDF Heute Nachrichten. Sein Beitrag von 2015 ist aktueller denn je.

Und auch die öffentlich Rechtlichen müssen noch einmal gehörig über die Entwicklungen der letzten 10 Jahre nachdenken. Ihre Aufgabe, Demokratie und das Grundgesetz zu fördern, Hintergründe zu ermitteln und zu verbreiten, kommen sie nicht immer nach.

Der rechte Überhang in öffentlichen Diskussionen und die müde Berichterstattung über die rechte Szene, betrachte ich eher als unvernünftigen Clickbait um den Anschluss an den Bürger nicht zu verpassen. Dreiundzwanzig mal die selbe Wutbürger Aussage aus Dresden in verschiedenen Beiträgen sind für die Demokratie auch nicht hilfreicher als ordentliche Hintergrund Recherche.

Es gibt viel zu tun um die Demokratie zu erhalten und als Vorbild für andere Gesellschaften zu etablieren. Wir haben es in der Hand. Jeder von uns. Wie wir mit #Fridaysforfuture umgehen, mit den jungen Menschen in diesem Land, was wir aus den  berechtigten Forderungen der Jugend und  Wissenschaft machen, entspricht genau eben diesem Abgrund, dem wir uns nähern.  Ich habe manchmal den Eindruck das wir glücklich über Covid19 sind, weil es uns aus der Zange der Klimaproblematik befreit. Tut es aber nicht.

Wir müssen endlich wieder ehrlicher und offener diskutieren und vor allem das rechte Gedankengut offen zu Tage fördern und  an den Pranger stellen und es bekämpfen. Dazu gehört auch sich abzugrenzen – nein zu – Putin, Orban, Trump & Co – kein Moria.

Menschenleben retten,nicht töten und verrecken lassen.  Arsch Huh!

Danke für die Aufmerksamkeit.

 

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74