Jetzt sind es noch 24 Tage und 2 Stunden bevor die Gentlemen ihre Gaspedale beim Start in die Saison 2010 in Bahrain wieder ganz bis zum Boden treten.Die Luft bebt jetzt schon. Schon lange wurde nicht mehr so viel gemunkelt wie dieser Tage.
Zum Abschluss der Testfahrten in Jerez sahen wir Michael Schumacher im Mercedes-Silberpfeil auf dem fünften Platz, mit einem knappen Vorsprung vor Vize-Weltmeister Sebastian Vettel. Der Red Bull rennt noch nicht. Das scheint Michael Schumacher aber noch ziemlich egal zu sein.
Er meint
„Jeder Kilometer hilft uns, das Auto besser zu verstehen. Man kann derzeit mit den Benzinmengen und auch der Gewichtsverteilung so herumspielen, dass es auch für uns noch immer schwierig ist, das wahre Kräfteverhältnis zu kennen. Für mich sieht es derzeit so aus, dass die erwarteten vier Teams „“ wir, Ferrari, Red Bull, McLaren „“ vorne sind, aber auch Sauber wirkt bis jetzt sehr gut.“
Im Schatten des ersten Kräftemessens zwischen Schumacher, der am Nachmittag einmal offenbar aus Testzwecken ohne Benzin auf der Strecke ausgerollt war, und Vettel war allerdings Adrian Sutil der schnellste Deutsche. Er hatte in seinem Force-India-Mercedes bis kurz vor Ende des Testtages die Bestzeit gehalten, bis er von Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes noch auf Platz zwei verdrängt wurde. Die Testfahrten am Samstag begannen auf feuchter Strecke. Die trocknete im Laufe des Tages ab.
Fleißigster war Ferrari-Pilot Felipe Massa. Satte 160 Runden drehte er in seinem F10. Zwei komplette Renn-Distanzen jagte er ab und machte einen zufriedenen Eindruck.
Sutil und Schumacher fuhren jeweils 84 Runden, Vettel 90. Lucas di Grassi, Teamkollege von Timo Glock bei Neueinsteiger Virgin, schaffte nach Problemen an den ersten Testtagen endlich 63 Runden. Timo Glock waren an zwei Tagen insgesamt 16 Umläufe vergönnt gewesen.
Aufgrund des Nachtankverbotes für diese Saison liegen zwischen einem komplett vollen und einem fast leeren Auto rund 166 Kilogramm Differenz, was je nach Strecke bis zu fünf Sekunden Unterschied ausmachen kann.
Da hängt der eigentliche Hammer der neuen Saison, denn die Fahrer die mit diesem Ballast am besten umgehen können haben eine echte Chance auf den Titel.
Vier Fahrer die sicherlich gut damit umgehen können, weil sie für ihre konstanten Rundenzeiten auch unter schlechten Bedingungen bekannt sind: Michael Schumacher, Nico Rosberg, Fernando Alonso und Sebastian Vettel. Unter die Top Fahrer mit hohem Potential rechne ich auch Felipe Massa. Der Brasilianer zeigt nach wie vor einen hohen Einsatzwillen und hat das Thema Titel noch nicht aus den Augen verloren.
Es wird das Auto vorn liegen, das den geringsten Verbraucht hat, sprich das mit der geringsten Menge Benzin auf den Kurs geht. Hier hatten die Mercedes Motoren in der Vergangenheit die Nase vorn.
Jetzt müßte man Lewis Hamilton und Jenson Button in Betracht ziehen. Die haben jedoch gerade in der vergangenen Saison zu wenig Konstanz gezeigt und zeichnen sicher eher durch Wildheit ,denn durch ökonomische Streckennutzung aus.
Die große Unbekannte die ich noch auf der Rechnung habe sind Kamui Kobayashi im Sauber und Nico Hülkenberg im Williams. Beide könnten zwar nicht den Titel holen, jedoch für Überraschungen sorgen, je nachdem ob ihre Renner gut genug sind. Also man sieht, es wird spannend. Viele Fragezeichen, viele Vermutungen. Die ersten Resultate gibt es dann in Bahrein.
Der Formel 1 Kalender 2010
14. März Bahrain Bahrain International Circuit
28. März Australien Albert Park Circuit
4. April Malaysia Sepang International Circuit
18. April China Shanghai International Circuit
9. Mai Spanien Circuit de Catalunya
16. Mai Monaco Circuit de Monaco
30. Mai Türkei Istanbul Otodrom Circuit
13. Juni Kanada Circuit Gilles Villeneuve
27. Juni EU Europa Valencia Street Circuit
11. Juli Großbritannien Silverstone Circuit
25. Juli Deutschland Hockenheimring
1. August Ungarn Hungaroring
29. August Belgien Circuit de Spa-Francorchamps
12. September Italien Autodromo Nazionale Monza
26. September Singapur Marina Bay Street Circuit
10. Oktober Japan Suzuka International Racing Course
24. Oktober Südkorea Korean International Circuit
7. November Brasilien Autódromo José Carlos Pace
14. November Abu Dhabi Yas Marina Circuit