Köln – Der Donnerstag am Geißbockheim war richtig schön. Die Atemwolken glitzerten in der Sonne und die wärmte so gerade eben noch die Gäste im Franz Kremer Stadion, die gegenüber der Tribüne am Geländer lehnten. Das Team arbeitete fast 1,5 Stunden hart und sehr fokussiert auf dem Grün. Eine große Anspannung im Team ist spürbar. Doch sie fühlt sich gut an, weil sie fokussiert ist.
Das reinigende Gewitter beim 1.FC Köln ist abgezogen
Die Luft ist rein,kalt,klar. Es gibt ja auch nichts mehr zu meckern, denn die Dinge, die uns FC Fans über ein paar Wochen in Atem gehalten haben, sind Vergangenheit. Ich bin froh darüber. Ich bin auch froh, das meine Effzeh Twitter Timeline am Ende, eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit bewahrt hat. Danke!
Das ganze Gemecker nützt ja auch nichts, denn es geht weiter in der Liga und es wäre gut, wenn wir jetzt den Blick nach vorne richten. Und einfach mal davon weg kommen, zu behaupten, beim FC sei eben alles FC und wir wären ein Karnevalsclub und wenn wir 1:0 hinten liegen, sei da nichts mehr zu retten.
Ich appelliere heute an die vielen Zweifler, das es gerade jetzt wichtig ist, einen gemeinsamen Spirit zu zeigen. Den Glauben an unsere Mannschaft. Ich bin überzeugt, das wenn wir so denken und handeln, wird es auch beim Team ankommen.
Ein FC Training ohne Sperenzchen
Ich sehe eifrige Arbeit auf dem Grün und keine Sperenzchen. Die deutlichen Ansagen des Trainer Teams werden aufgenommen und gut umgesetzt. Kein Gefrozzel, wenig Lacher, konzentrierte Blicke auf den Ball. Nur Easy lacht ein paar mal und am Ende des Training erlaubte sich Florian einen Gimmick mit den Fotografen (guter Treffer mit einem Fernschuss). Derweil Vincent noch ein Einzelgespräch führte, übten aber andere Spieler wie Tony noch Flanken und Abschlüsse. Dann geben Tony, Jonas und Markus Gisdol (fand ich gut) noch Autogramme und ein paar Selfies.
Das war jetzt mein erstes Training unter Markus Gisdol und es hat mich überrascht. Echt jetzt. Er beobachtet. Lächelt. Du hörst ihn nicht. Dann geht er hin. Es bleibt immer ruhig und gelassen. Kein Schautermann. Keine wilden Gesten. Ich mag das und bin irgendwie froh, das es so ist. Klar, die Co Trainer hörst du. Das finde ich aber voll in Ordnung.
In den letzten drei Jahren nahm mich kaum mehr ein Training so gefangen wie gestern. Das letzte war in Stöger’s besten Tagen. Da war ein ähnlicher Fokus im Team zu verspüren.
Morgen geht es nach Berlin an die alte Försterei. Hier in Köln haben wir die Berliner mal mit 7:0 geschlagen. In den letzten Bundesliga Partien war Union Berlin immer „die Heimmacht“, die wir uns ja vom 1.FC Köln so sehr wünschen. Die Berliner haben Hertha, Tabellenführer BMG und M05 eine Klatsche verpasst. Der 11. Tabellenplatz kommt also nicht von ungefähr.
Optimistisch stimmt mich, das auch unser FC in dieser Saison bereits mehrfach angedeutet hat, das es auch anders geht. Ich habe ein gutes Gefühl was unser Team und die Zukunft betrifft. Sie wachsen zusammen. Die lässige Leichtigkeit des Sommers ist spürbar vorbei. Man sieht es in den Augen, in der Körpersprache und am Einsatz.
Ich werde am Samstag vor dem TV hängen, intensiv beide Daumen drücken, Come on Effzeh! brüllen und glaube daran, das wir einen Punkt aus Berlin mitnehmen. Ich hoffe, das es ganz, ganz viele FC Fans so machen.