1.FC Köln – Magerer Auftritt in Berlin – Matchplan nicht aufgegangen

2651
1.FC Köln Matchplan nicht aufgegangen
1.FC Köln Matchplan nicht aufgegangen

Köln – Mit Magerkost abgefüttert verließen gestern 2700 optimistisch angereiste Kölner Fußballfans die alte Försterei in Berlin. Ich saß fassungslos und enttäuscht  auf dem Sofa. 2:0 steht auf der Anzeigetafel und ich höre den FC Profis zu, die gerade bei SKY  ihr Statement abgeben und bin erstaunt. Der Matchplan ging nicht auf.

90 Minuten sind vorbei und was ich gesehen habe ist, das ein Standard und ein guter Spielzug des  FC Union Berlin ausreicht, um völlig harmlose Geißböcke zu bezwingen.  Paderborn gewinnt zu allem Übel gegen Werder und wir haben die rote Laterne in der Hand, mit  vier Punkten Abstand auf den Relegationsplatz. Löppt in Köln.

Der 1.FC Köln ging mit Verstraete und Höger und einer Doppelsechs, sowie  Terodde an der Seite von Cordoba im Angriff in die Partie. Das sah zuerst einmal gar nicht schlecht aus. Der FC zeigte sich sehr bemüht. Aus einer massierten Deckung hoffte man auf Konter. Die Berliner kamen dadurch zu fast 70%  Ballbesitz. Zwingende Spielszenen sprangen jedoch  auch für Union nicht heraus. Ein ziemlich zäher Kick begann.

Zwei ordentlich getretene Freistöße von Birger Verstraete, ( 24./29.) und ein 100% Chance von Ehizibue  machten mir gerade etwas Mut.  Doch im Gegenangriff  folgt ein  Ausrutscher von Birger an der Kölner Strafraumgrenze und  Andersson kommt an den Ball. Er scheitert im Abschluß  an Timo Horn. Suupi. Die folgende Ecke von  Trimmel findet jedoch, den von Terodde schlecht abgeschirmten Andersson. Der trifft per Kopf unhaltbar in das Kölner Netz. 1:0. Shit Happens!

Der Führung der Eisernen  folgte nun nach gerade mal 30 Minuten ein Einbruch bei unseren Geißböcken. Auf dem Grün kommt aber auch gar nichts Sinnvolles zustande. Und hätte Polter bei einem Konter nicht hauchdünn im Abseits gestanden (39.) , wäre Union mit einem weiteren Tor in die Pause gegangen.

Nach der Pause kam erst einmal Louis Schaub für Ehizibue. Viel änderte sich nicht. Es folgten immer mehr Kölner Ballverluste  und  in den Zweikämpfen zeigte Union sich stets  mit der klügeren Antwort und dem etwas schnelleren Schritt zum Ball.  Gentner schickt  Andersson, der macht eine Kurve um  Horn, Sobiech rutscht ins Leere, und das Leder segelt  zum 2:0 ins Netz (50.).

Markus Gisdol nach dem Spiel:Es war zum Schluss ein verdienter Sieg für Union. Wir hatten allerdings eine gute Anfangsphase, in der wir die Bälle nicht über die Linie kriegen

 

1.FC Köln blutleer durch die zweite Hälfte

Unsere Kölner agieren nach dem zweiten Treffer immer müder, ja fast blutleer. Die Eisernen verwalten den Vorsprung klug.  So plätscherte die Partie mit einer Ausnahme einer Chance von Cordoba (60.) ereignislos vor sich hin.  Es kommen Kainz für Höger, (69.) und Modeste  für Terodde (72.). Es ändert sich nichts und der FC Union Berlin bringt den nächsten verdienten Heimsieg  locker ins Ziel.

Die Bilanz der Eisernen: Mehr Torschüsse, mehr Laufleistung, eine bessere Passquote, mehr gewonnene Zweikämpfe und mehr Ballbesitz. Nach dem hart erkämpften Punkt gegen den FC Augsburg in letzter Minute, wollte der  1. FC Köln  in Berlin nach setzen, doch daraus wurde leider nichts.

Hatten die FC Spieler Zauberkunststücke geplant?

Sinnbildlich für die Niederlage in Berlin steht  für mich  die folgende  Szene:

Bornauw kickt lang auf den völlig freien  Ehizibue . Der ist komplett überrascht das der Ball ihn erreicht und kann das Leder nicht im Tor unterbringen. Ich frage mich: Wo ist die Konzentration und der unbedingte Wille ein Tor zu machen? Hatte er ein Zauberkunststück geplant?

Genau so sieht es in der nächsten Szene aus. Auf Höhe des  Union Sechszehner bekommen wir eine Einwurf. Easy bekommt den Ball und marschiert rückwärts bis zur Mittellinie, die Berliner drücken nach und der Ball landet bei Horn. Hallo!??
Abschlag. Der Ball landet bei Union. Meine Fresse! Was ist das? Was läuft da in euren Köpfen ab liebe Geißböcke?

Ihr habt ein unglaublich hohes Niveau erreicht, gute Angriffsbewegungen, permanent  in eine die eigene Hälfte zurück zu leiten. Was ist das? Angst zu versagen, oder gefoult zu werden?  Ich verstehe den Matchplan nicht. Ich verspüre ihn nicht. Ich sehe keinen Spielwitz und keine Kommunikation. Was ist los bei Drexsler und Schaub, die in der zweiten Liga jedes Spiel kippen konnten? Lieber Louis, kein Abschluss aus der zweiten Reihe. Hat Gisdol die verboten?  Macht Anthony  Modeste keine Medizinball Schussübungen aus der Drehung mehr?

Ich sehe , das wir mit drei Stürmern antreten könnten und trotzdem leer ausgehen würden. Was und vor allem wie, verwertbare Pässe im gegnerischen Strafraum ankommen, das sieht entsetzlich aus. Das sind Bälle und Vorlagen, die könnten selbst  Messie und Ronaldo nicht in Tore umsetzen. Die müssten sich auch wie Jhon Cordoba die Bälle hinten abholen und dann den Abschluß suchen. Fußballspiel, enthält das Wort Spiel. Spielen heißt kreativ die Chancen nutzen die sich anbieten. Das bedeutet , wenn du einen Gegner ausspielen willst musst du immer wachsam sein. Den Moment erkennen und dann zuschlagen.

Wo bleibt bitteschön einmal ein Angriff, in dem ich fünf oder sechs Kölner in gleichzeitiger Angriffsbewegung sehe?  Welchen Gegner wollt ihr mit eurem lahmen Ballgeschiebe eigentlich erschrecken? Wenn ich sehe, was jenseits des Trainingsgeschehen am Geißbockheim, dann letztlich am Spieltag auf dem Rasen ankommt, dann grenzt das für mein Empfinden, bei einigen Spielern an glatter Verweigerung. Ihr geht, statt zu laufen. Ihr missachtet  freie Räume. Ihr lasst so viele Dinge unversucht. Einer übernimmt Verantwortung, die anderen warten ab.

Mein irischer Squashtrainer würde Euch die ganze Woche über nur Sprintübungen machen lassen. Das würde Sinn machen, damit ihr in das ,für die Bundesliga erforderliche, gleichwertige Tempo kommt.  Es gruselt mich zu sehen, wie ihr abgeledert werdet.  Ihr steht zu weit weg vom Mann. Ihr erreicht den Gegner zu spät und dann oft sehr unklug. Euch fehlt das Tempo  um den Ball weg zu spitzeln.  Stattdessen wird  dumm am Trikot gezogen, oder die  Beine werden unsinnig weggetreten und dann Gelb kassiert.

Männer redet mal miteinander. Macht euch Gedanken, wie man solche Mankos aufarbeiten kann. Ihr habt kein Problem, sondern ihr denkt einfach nur nicht über adäquate Lösungen nach.  Macht doch als Mannschaft  dem Trainerteam endlich einmal Vorschläge, wie man euch helfen kann.

Die Wahrheit gehört auf den Tisch. Ihr senkt den Kopf und schweigt.  Schlimmer als  Schlusslicht sein, geht doch nicht.  Bitte!  Legt in Gesprächen offen, was oder welcher Spieler euch daran hindert, eine geschlossene Mannschaft zu bilden. Einige Spieler in der Mannschaft haben reichlich  Erfahrung beim letzten Abstieg sammeln können.

Lieber Jonas Hector, du bist der Kapitän. Sprich ein Machtwort. Seid ehrlich und sortiert Euch neu und formiert  euch als Männer mit gemeinsamen  Zielen.  Sorgt dafür das der Trainer nur noch FC Spieler auf den Rasen stellt, die für ihre Fans – Alles – geben. Beteiligt euch aktiver am Matchplan. Ihr seid Profis und wenn ihr das gemeinsam angeht und jeder endlich mal wieder ans Limit geht, dann schafft ihr das auch. Davon bin ich sogar sehr überzeugt. Es ist genügend individuelle Kompetenz vorhanden, die muss halt nun endlich mal in eine Gemeinschaftsleistung verwandelt werden. Mehr nicht.

Am Samstag, 14.Dezember, um 15.30 Uhr  kommt Bayer Leverkusen  ins RheinEnergieSTADION. Ich bin mir sicher das es eine Niederlage wird. Egal. Ich hoffe jedoch, das ich endlich wieder 90 Minuten, bis aufs Messer kämpfende kluge Geißböcke sehe. Immer dann, ist mir eine Klatsche egal. Ich glaube an euch  und deshalb freue ich mich jetzt auf den nächsten Spieltag, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!

So standen die Teams auf dem Rasen

1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Hübner, Parensen – Timmel, Gentner, Andrich (87. Kroos), Lenz – Ingvartsen (77. Ryerson) – Polter (63. Bülter), Andersson.

1. FC Köln: Horn – Schmitz, Bornauw, Sobiech, Katterbach – Ehizibue (46. Schaub), Verstraete, Höger (68. Kainz), Drexler – Terodde (72. Modeste), Cordoba.

Tore: 1:0, Andersson (33.), 2:0, Andersson (50.)

Vorheriger ArtikelDas Gewitter ist abgezogen und ich freue mich auf FCUKOE
Nächster ArtikelFree-TV-Premiere – Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft
Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74