Köln- Das Mercedes AMG Formel1 Team verabschiedet sich 2015 in Abu Dhabi mit einem Doppelsieg aus dem Formel1 Jahr 2015. Für Mercedes ein erfolgreiches Jahr. Für die Formel1 sicher nicht. Denn die Dominanz der Stuttgarter löst nicht nur bei der Konkurrenz Frust aus, sondern auch in der Motorsportgemeinde hat der der Spaßfaktor „Formel1“ einen Tiefpunkt erreicht.
Klartext. Wenn die Formel1 nun bereits im zweiten Jahr von Mercedes dominiert wird und die Spannung in den Formel1 Rennen aus den Duellen der beiden Mercedes Teamkollegen generiert wird, dann ist das für die Formel1 einfach zu wenig.OK. Ferrari durfte dreimal Spaß haben, als Sebastian Vettel auf dem Podium stattfand. Zu Beginn des Jahres zeichnete sich der Abstand der Konkurrenz schon ziemlich deutlich ab. Die Silberpfeile waren durchgängig 1 sec pro Runde schneller. Das bedeutet in der Formel1 eine Welt. Man muss zugeben das die davor liegenden Jahre mit der Red Bull Dominanz für viele Fans genauso wenig Zuckerschlecken bedeutete.
Für Mercedes ist dieser Erfolg sicherlich ein großes Ereignis. Für den Erfolg der Marke weltweit eine traumhafe Grundlage. Arbeitsplatzsicherung. Verkaufserfolge. Aushängeschild Made in Germany. Super. Und schön das so viele andere Teams auf Mercedes Engeneering setzen und Mercedes Triebwerke kaufen und einsetzen. Vielleicht wäre ein Mercedes F1 Cup interessant? Sicher nein, war ein Witz.
Aus deutscher Fan Sicht ein gutes Formel1 Jahr
Lewis Hamilton ist ein würdiger Weltmeister und Vize Rosberg sowieso. Sebastian Vettel auf Rang drei der Weltrangliste. Die Welt der deutschen Formel1 Fans sollte doch vollkommen in Ordnung sein, denn es war ein Top Jahr. Wie in den besten Schumi Zeiten müsste es einen „run“ und Interesse ohne Ende geben. Doch genau das ist nicht der Fall.
Das ist auch nicht das Problem von Mercedes. Ich denke das die Mercedes Leute den Unterschied aus der DTM gut kennen. In der DTM können alle Marken Fans ihre Begeisterung ausleben. BMW,AUDI,Mercedes egal. Sowohl die Marke, als auch die Fahrer die gewinnen, über die ganze Saison hinaus nie feststehen. Das geriert Spannung über das ganze Jahr.
Die Formel1 ist das krasse Gegenteil. In den Zeiten mit freier Reifenwahl,Tankstops und offenen Rohren, war es möglich das ein „Benneton“ oder ein „Lotus“ oder No Name Team einen Sieg errang. Und genau das schürte die Hoffnung der Fans. Königsklasse bedeutete unglaubliche Power, Teamfights in der Box und fahrerisches Können, mit der Chance, das dein Lieblingsfahrer ein Rennen gewinnt.
Die FIA ist der eigentliche F1 Killer
Die FIA und Ecclestone haben alle diese spannenden Optionen weg opimiert. Das Regelwerk und die Stewarts über alles gestellt. Inzwischen blicken selbst die über 10 Jahre tätigen Sportmoderatoren nicht mehr durch und holen sich Informationen in social media Känälen, bei bestens informiertern Zuschauern, weil das Regelment kaum mehr durchschaubar ist.
Ich gebe zu, ich habe in diesem Jahr gar nicht mehr alle Rennen gesehen. Besser gesagt, den Start geschaut, dann zwischen durch noch mal reingezappt, und den Zieleinlauf und die Siegerehrungen angesehen habe. Warum? Weil ich 6 Runden nach dem Start einpenne. „Dann fahr doch zu den Rennen hin, Live is ohnehin besser“, sagte neulich ein Freund zu mir. Als wäre ich blöde und wüßte nicht was Live Motorsport ist. Dabei habe ich die Motosport Nudeltöpfe wie den Nürburgring doch selbst befahren.
Für eine Formel1 Ticket 300 Euronen ausgeben käme für mich nicht in Frage, weil ich einen Turbo in meinem Dieselmotor gut finde, aber nicht in der Königsklasse. Ein Ticket für einen Nürburgring oder Spa GrandPrix kostete in Lauda und später in Schumi Zeiten 60 DM und dafür gab es mega Sport und Entertainment in Hockeheim oder am Ring.
Wenn es 2014/15 nicht direkt in der ersten Runde scheppert,rollt die Perlenschnur über 55 und mehr Runden im Sprit- und Motorensparmodus über die Piste. Ich empfinde das zürücksetzen der Fahrer um 5 und mehr Plätze in der Startposition für Motor- oder Getriebewechsel ist der Hammer! Was kann der Fahrer der eine Top Qualizeit gefahren hat dafür, wenn das Getriebe oder Motor im Eimer ist?
Ich könne die Kette der „no go“ für die Königsklasse beliebig fortsetzen, macht aber keinen Sinn, weil das jeder für sich selbst entscheiden soll. Congrats Nicki Lauda und Team Mercedes ihr habt aus dem Regelwerk das beste gemacht.
Und jetzt warten wir mal wie lange es dauert bis Hybrid und Turbo wieder weg sind. Und Talente wie Verstappen, Hülkenberg und andere Youngsters, aber auch Oldies wie Alonso, Button u.A. mal wieder eine Option haben, für eine Überraschung in der Formel1 zu sorgen. So long F1 caya in 2016