Das war ein harter Schlag für Lotus und für Kimi Räikkönen. Nach 28 Runden, der Finne hatte gerade Felipe Massa passiert, da versagte an seinem Lotus die vordere rechte Bremse und Kimi schoß geradeaus. Dann drehte er und fuhr in die Boxengasse. Von dort musster er dann mitansehen, wie die Konkurrenz an ihm vorbeifuhr.

Sebastian Vettel ging mit voller Punktzahl über die Ziellinie. Gefolgt von Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Damit steht Kimi mit 137 Punkten in der Weltrangliste an vierter Stelle und es ist fast unwahrscheinlich noch einmal so nah an den Heppenheimer 197 Punkte dran zu kommen. Klar, wenn der Red Bull vier mal ausfällt und Kimi jeweils erster wird. Aber wie wahrscheinlich ist das denn?
Was ich klar sehe ist das der Red Bull kaum zu schlagen ist, wenn man den Vorsprung und die Pace von Vettel im Rennen sieht. Das sind Welten. Wie mag Lewis Hamilton aus der Wäsche geguckt haben, als Vettel nach der Eau Rouge den Berg hinauf an ihm vorbeidröhnte und ihm dann Sekunde für Sekunde wegfuhr. Da beißt du doch als Fahrer in den Lenker.

Wie unzufrieden man in den anderen Teams ist, konnte man den Gesichtern von Alonso und Rosberg bei den Interviews entnehmen. Was ist ein zweiter oder vierter Platz wert, wenn du noch nicht mal in Schlagdistanz kommen kannst und 44 Runden lang auf Regen hoffen musst. Die Körpersprache von Alonso bei der Siegerehrung sprach Bände. Gegenüber Sebastian und Lewis wirkte der Spanier, als hätte er eine Zitrone im Mundwinkel. Die zwei im lockeren Smalltalk und die Ferrari Nummer eins, als gehöre er gar nicht dort hin. Was bei 16 Sekunden Rückstand auch kein Wunder ist.Oder?

Der Belgien Grand Prix war nicht schlecht. Das beste war für mich das Qualifying. Das Rennen selbst war schön, weil es in den Ardennen so schön die Berge rauf und runter geht. Bin ja selbst schon ein paar mal dort gefahren und finde es der spannendste Kurs in Europa. Eben kein Nudeltopf. Und die Kameraeinstellungen waren diesmal echt super, denn die Gefälle und die Dramatik dieser Strecke wurde von RTL echt gut eingefangen. Kompliment. Doch auf der Piste selbst passierte dann doch recht wenig. Sieht man vom Maldonado Schwachsinns Crash ab, als er Paul di Resta aus dem Rennen kickte. Der Typ ist ja so so was von…….ach lassen wir es.

Bei Lotus kann man mit den updates nicht zufrieden sein. Was auch immer da geplant war, es funktioniert nicht, denn für Romain Grosjean reichte es auch nur auf Rang 8. Und Kimi hing im Klartext Runden für Runde, erst hinter Alonso und dann hinter Massa und konnte selbst mit DRS nicht am Ferrari vorbeiziehen. Da war der Lotus in den Rennen vorher schon viel besser unterwegs. Am Motor kann es nicht liegen, denn das ist der gleiche, den der Red Bull auch hat.

Selbst die McLaren Flunder tuts inzwischen wieder viel besser, denn Button hat ein erstaunlich gutes Rennen gezeigt. Die Diskussionen über die Fahrerwechsel erhalten mit dem gestrigen Rennen erneuten Auftrieb. Sicher ist, Alonso wird bei Ferrari bleiben. Sicher ist für mich das Vettel seinen vierten Titel holen wird und bei Red Bull bleibt. Kimi wäre gut beraten, für sich und sein Team Klartext zu reden, denn die Leistungen des Lotus Team beflügeln die Wechselgerüchte sicher nicht.

Jetzt geht es nach Monza. Das wird der letzte GP in Europa und dort wird auch ziemlich klar werden, ob es noch einen Fahrer und ein Auto gibt, das in Schlagdistanz zu Vettel vorrücken kann.

So kamen die Formel1 Renner in Spa über die Ziellinie:

1 Sebastian Vettel Red Bull Racing Renault P 1:23:42.196 44
2 Fernando Alonso Ferrari Ferrari P 1:23:59.065 + 16.869 44
3 Lewis Hamilton Mercedes AMG Mercedes P 1:24:09.930 + 27.734 44
4 Nico Rosberg Mercedes AMG Mercedes P 1:24:12.068 + 29.872 44
5 Mark Webber Red Bull Racing Renault P 1:24:16.041 + 33.845 44
6 Jenson Button McLaren Mercedes P 1:24:22.990 + 40.794 44
7 Felipe Massa Ferrari Ferrari P 1:24:36.118 + 53.922 44
8 Romain Grosjean Lotus F1 Team Renault P 1:24:38.042 + 55.846 44
9. Adrian Sutil Force India Mercedes P 1:24:51.743 + 1:09.547 44
10 Daniel Ricciardo Scuderia Toro Rosso Ferrari P 1:24:55.666 + 1:13.470 44
11 Sergio Pérez McLaren Mercedes P 1:25:04.132 + 1:21.936 44
12 Jean-Eric Vergne Scuderia Toro Rosso Ferrari P 1:25:08.936 + 1:26.740 44
13 Nico Hülkenberg Sauber Ferrari P 1:25:10.454 + 1:28.258 44
14 Esteban Gutierrez Sauber Ferrari P 1:25:22.632 + 1:40.436 44