Köln- Ob es die 40 Grad Fieber waren oder die späte Erkenntnis im falschen Wettbewerb zu sein, man weiß es nicht. Ein Eklat war der ESC Vorentscheid 2015 in der ARD allemal. Der klare Sieger beim Voting aller deutschen Zuschauer, entschied sich am Ende nicht für den ESC in Österreich anzutreten. Das ist einerseits ein Hammer, aber andererseits auch vollkommen legitim.
Viele ARD ESC Zuschauer waren entsetzt, das Andreas Kümmert bei der Bekanntgabe seines Sieges, den Titel an die zweit platzierte Ann Sophie abgab, was ja sicherlich ein einmaliger Vorgang ist.
Doch auf der anderen Seite handelt es sich um einen Musikwettbewerb. Andreas Kümmert ist Komponist und Musiker. Ein Künstler. Und Künstler haben die Freiheit zu entscheiden, wem und ob sie ihr Kunstwerk vortragen. Kein Zuschauer hat ein Recht auf einen Vortrag oder einen Song in einem Musikwettbewerb, weil er Fernsehgebühren, oder Telefongebühren für ein Voting zahlt.
Ein Künstler darf sich das Recht vorbehalten, von einer vorher getroffenen Entscheidung, für eine Ausstellung oder einen Auftritt zurück zu treten. Sonst wäre es keine Kunst. Und keine Freiheit.
Was auch immer Andreas Kümmert zu diesem Schritt bewogen hat ist seine Sache. Das macht seine Leistung und seinen Song keinen deut schlechter. Mies ist die Reaktion auf seine Entscheidung in den sozialen Medien allemal. Sie ist Respektlos. Distanzlos
Die Fernsehzuschauer verlangen Fehlerlosigkeit und erwarten, das der schlechteste von acht Songs unbedingt nach Österreich soll. Tausende von Twitter Teilnehmern hatten sich durch die Sendung gerödelt. Mehr oder weniger komplett unzufrieden mit allen Beiträgen. Der Kümmert Entscheid war die bestmögliche Solution. Also eigentlich nur geduldet, weil ja nichts besseres da war.
Nun brüllen alle rum, so geht das aber gar nicht. Doch genau so muss es sein! Nichts anderes hat ein solches Publikum verdient. Das Ihnen endlich mal jemand mutig die Karten hinlegt und sagt: Geht doch wo ihr wohnt.! Ihr steht eh nicht hinter mir! Auf so ein Publikum kann ich verzichten.
Danke Andreas Kümmert. Keiner von diesen Millionen Meckerfritzen hat eine Stimme wie Du. Sie sind ja alle so Fehlerlos und Fehlerfrei: Da darf und kann niemand seine Entscheidung zurücknehmen. Das hat keine Akzeptanz.
Ich kann dich gut verstehen. Als für diesen gefräßigen Mob nach Österreich zu ziehen, würde ich auch die Fußgängerzone in Mannheim vorziehen. Das macht für einen Musiker mit Leib und Seele einfach mehr Spaß.
Andreas hat genau das gespürt. Die Unzufriedenheit und die mangelnde Zustimmung. In der Halle und aus seinem Umfeld, weil er einfach ein sensibler Mensch ist. Ein sensibler Künstler empfängt die Schwingungen aus seinem Umfeld. Deshalb war es eine kluge und Mega gute Entscheidung, auch wenn sie Folgen für die Karriere hat! Driss egal. Eet küüht wie eet küht!