Köln-Autofahrer lieben sie nicht die Blitzer am Seitenstreifen.Und doch sind sie dringend erforderlich,denn immer mehr Autofahrer verwechseln gut ausgebaute Strassen mit Rennstrecken. Irgendwo müssen den vielen Pferden unter der Haube ja mal freier Lauf gewährt werden.
.Die Polizei Köln hat heute (5. Juni) um sechs Uhr den vierten „24-Stunden-Blitz-Marathon“ beendet. Gemeinsam mit den Ordnungsbehörden Köln und Leverkusen hat die Polizei an insgesamt 132 Kontrollpunkten Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.
Trotz der frühzeitigen Bekanntgabe der Kontrollstellen und der intensiven Berichterstattung wurden insgesamt 3315 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Diese fielen in 25 Fällen so hoch aus, dass die Kraftfahrer mit einem Fahrverbot rechnen müssen.
„Jeder siebte Fahrradunfall führt zu schweren Verletzungen. Aus diesem Grund haben wir bei dem vierten Blitzmarathon auch ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit der Radfahrer gelegt“, sagte Polizeipräsident Wolfgang Albers. „Innerhalb von 24 Stunden haben wir 622 Fahrradfahrer kontrolliert und dabei 123 Fehlverhalten festgestellt – allerdings auch 22 Verstöße gegenüber Velofahrern“, führte Albers weiter aus. Ein 29-Jähriger versuchte am Zülpicher Platz mit über 1,6 Promille vor den Beamten zu flüchten, was ihm aber aufgrund der eingesetzten Mountainbikestreifen der Polizei Köln misslang.
Auf der Autobahn stellten die Beamten 1729 Geschwindigkeitsverstöße fest. 13 betroffene Fahrzeugführer müssen mit einem Fahrverbot rechnen. So auch ein Mercedesfahrer (70) aus Unna, der auf der A 1 bei Lövenich mit 161 km/h bei erlaubten 100 km/h geblitzt wurde! Auf Vorhalt gab der 70-Jährige an, dass er doch nicht zu schnell gefahren sei. Ebenfalls zu flott war auch ein Kradfahrer (48) unterwegs. Der 48-Jährige wurde auf der A 1 von einem ProVida-Fahrzeug mit 114 km/h statt der erlaubten 80 km/h angehalten.
Im Stadtgebiet Köln wurden gemeinsam mit der Ordnungsbehörde über 31000 Fahrzeuge kontrolliert. Hierbei wurden 1358 Geschwindigkeitsverstöße verzeichnet.
Die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung haben die Beamten auf dem Vingster Ring im gleichnamigen Stadtteil gemessen. Ein Kradfahrer fuhr hier mit 127 km/h entlang, obwohl dort nur 60 km/h erlaubt sind.
Auf der Lützerathstraße in Köln-Rath Heumar ist ein Kölner (24) von den Beamten angehalten und kontrolliert worden. Hierbei stellte sich heraus, dass der 24-Jährige nicht nur 19 km/h zu schnell unterwegs gewesen war, sondern auch keine Fahrerlaubnis hat. Gegen ihn und die Fahrzeughalterin wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Ob eine junge Dame (17) ihren Führerschein überhaupt in der nächsten Zeit bekommen wird, ist noch fraglich. Die 17-Jährige ging bei Rotlicht über die Venloer Straße. Auf Ansprache reagierte sie mit völliger Uneinsichtigkeit und wurde verbal ausfallend. Die Polizisten fertigten daraufhin einen Bericht an das Straßenverkehrsamt, mit der Prüfung der charakterlichen Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs, da die Jugendliche sich gerade in der Ausbildung zum begleitenden Fahren befindet.
In Leverkusen wurden gemeinsam mit der Stadt 228 Verstöße festgestellt. Ein Autofahrer musste seinen Führerschein abgeben.
Der Durchschnitt der festgestellten Geschwindigkeitsverstöße betrug 4,87 Prozent und ist somit höher als beim letzten Blitzmarathon. „Im vergangenen Jahr starben bei Verkehrsunfällen infolge zu hoher Geschwindigkeit 12 Menschen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Köln. Die Schwere von Verkehrsunfällen ist abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit. Deshalb entscheiden alle Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen mit ihrer gefahrenen Geschwindigkeit über Leben und Tod. Diese Steigerung der Geschwindigkeitsverstöße zeigt deutlich, dass es wichtig ist, dies immer wieder durch Kontrollen in das Bewusstsein der Menschen zu rufen. Auch wenn die Zahl der tödlichen Unfälle gesunken ist – Jeder Tote ist einer zuviel“, bilanzierte Helmut Simon, Leiter der Direktion Verkehr. (Ots)