Roger Cicero & Big Band „“ “ beziehungsweise“ Ein deutsches Konzert-Highlight 2008 !!! Was die Show betrifft: Fantastisch wie immer, grandioser Sound, und wenn“™s überhaupt möglich ist „“ in Details wird die „beziehungsweise Tour“ immer noch ein wenig verbessert, effektvoller inszeniert. Eines zeigte das Konzert besonders deutlich: Live gespielt sind alle Songs noch besser als die Studioversionen auf den Cicero CDs!!
Das musikalische Niveau ist vielschichtiger und spontaner. Roger erhöht in seiner Liveperformance stark den „Jazzfaktor“. Natürlich treten auch die Solisten stärker hervor und bekommen auffallend viel Applaus.
Sechs „“oder Siebentausend Besucher der Kölnarena konnten eine energiegeladene, hochprofessionelle, gutgelaunte Vorstellung in vollen Zügen genießen! Alle waren wieder hingerissen von dieser Musik!!!
Eine interessante Meldung wurde von Roger gleich zu Beginn des Konzertes mit Stolz verkündet: Peter Herbholzheimer sei unter den Gästen und es wäre überhaupt dass erste Mal, dass er in der Kölnarena sei.
Sicher war das auch eine zusätzliche Motivation für Roger + Band, all ihre großartigen Fähigkeiten besonders toll zu präsentieren. Denn Herbholzheimer, Deutschlands renommiertester Bigband-Leiter und erstklassiger Musiker, Arrangeur und Komponist, hört mehr als alle Besucher, und hört auch mehr, als Fans, die zigmal diesen Konzerten beiwohnten.
Bei mir waren es bescheidene dreimal „“ und nach Köln sage ich: es ist doch schöner, ganz vorne, und im „Club“ der Fans zu sitzen! Roger kann sich nicht beschweren über uns: Von ganz Deutschland sind seine treuen Fans, die unermüdlichen Roger & Band-Enthusiasten, wieder angereist: Ob von München, Kiel, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Neuss, Bochum, Frankfurt, Koblenz, Solingen, …usw: Sie waren alle wieder dabei !
Aber nicht nur wir haben da vorne in den ersten Reihen für eine Superstimmung gesorgt. Nach der Pause, wo das Konzert an Intensität und Vielschichtigkeit zunimmt, wo jeder Song ein Highlight für sich ist, da sind die Kölner doch ganz schön aus sich heraus gegangen. Wenn wir da vorne „tobten“ habe ich mich immer mal wieder in der Arena umgesehen, und registriert, dass über alle Sitzblöcke hinweg bis in die oberen Ränge, viel Bewegung war und heftig applaudiert wurde. Die Arena sah übrigens fast „voll besetzt“ aus. Immerhin war es innerhalb der letzten vierzehn Monate das bereits dritte Cicero-Konzert in Köln. Das macht ca. 20.000 Besucher!!!
DRASTISCHER STIMMUNGSWECHSEL
Bei Roger Cicero kann man wieder nur staunen über seine während ca. Zweieinhalbstunden nicht nachlassende Power, und seine musikalische Perfektion.
Aber die interessanteste Phase innerhalb Rogers gesanglicher Leistung sind sicher die zwei Songs „How come you don“™t call me anymore“ und „Ich hätt“™ so gern noch Tschüß gesagt“.
Zwei Song, die gegensätzlicher nicht sein können, folgen unmittelbar hintereinander. Der erste dieser zwei Songs fordert von Cicero eine gesangliche Hochleistung ohne Beispiel. Der zweite tut dies ganz auf der Ebene der tiefempfundenen Emotion. Beim ersten, dem Princesong, wo so viele Töne in allen nur erdenklichen Klangfarben, Tonarten und stark differierenden Lautstärken zu singen sind, wird diese Perfektion besonders deutlich. Es kommt mir vor, als ob er einen Computer eingebaut hätte, und er sich per Mausklick jede Note die er gerade braucht, einfach abruft…..Unglaublich. Dabei klingt diese Perfektion nicht eine Sekunde kalt, langweilig oder zu routiniert. Die Freude und Schönheit der Musik klingt immer wieder neu und fasziniert.
Wie Roger Cicero diesen geradezu drastischen Stimmungswechsel musikalisch und rein emotional dann bei „Ich hätt“™ so gern noch Tschüoß gesagt“ meistert, verlangt allergrößte Bewunderung. Und die bekam er „“ nach dem Princesong wurde er stürmisch gefeiert. Nach der Hommage an seinen Vater gab es einen Moment der Stille,… und dann setzte ein langer, nachhaltiger Applaus ein. Man konnte fühlen, das die Menschen engagiert mit Konzentration gelauscht hatten, und ihm nun überzeugt die volle Anerkennung zukommen ließen.
Matthias „Maze“ Meusel hat in Köln mit seinem langen Schlagzeugsolo eine musikalische Meisterleistung vollbracht! Ein ungeheuer virtuoses und sich in Intervallen oft neu steigerndes Solo voller Anspannung war das „“ und in dieser Art war es ein interessantes genaues Gegenstück zum Solo in Oberhausen! Ein Beweis für seine Vielseitigkeit! Der Beifall in der Arena war orkanartig!
Beim furiosen Instrumentalteil von „Das Experiment“ schleicht Lutz sich neuerdings von hinten, tänzelnd wie ein kleiner Kobold auf seine Hammondorgel zu und setzt sie dann mit satanischem Grinsen in Brand. Wir kennen das ja, wenn seine Orgeltöne von den Haarspitzen bis zum große Zeh unsere Körper durchschauern.
Ein großes Lob an den/die Tontechniker! Letztes Jahr im August, war im vorderen Bereich der Sound nicht so optimal. Es gab zuviel Hall, wodurch es schwierig wurde, den Texten akustisch zu folgen. Diesmal war der Sound perfekt „“ einfach ein Hochgenuss! Und wieder wurde mir auch klar, wie genial die Big Band-Arrangements von Lutz Krajenski sind! In diesem Sound kann man euphorisch “ baden“, der ist nicht mehr steigerungsfähig!
Erwähnen möchte ich auch das bestens getimte Solo vom Bassisten Hervé Jeanne. Bevor Rogers Hit, ( O-Ton Roger: “ mit dem alles anfing…), „Zieh“™ die Schuh aus“ ansetzt, bringen Hervé und Roger dann ein herrlich ungewöhnliches und eindeutiges „Jazzduett“.
Rogers „Medleyzugaben“ am Ende zündeten wie eine Explosion. Da legen alle noch einmal richtig los „“ auf der Bühne geballte Energie ohne Ende….. und auch in der Arena nur noch begeistertes Klatschen, kreischen und Brüllen !!
Junge Menschen entdecken Big Band und Swing für sich!!
Und wenn ich dann bei den Zugaben vorne direkt an der Bühne unter ganz jungen Menschen stand und deren Begeisterung für diese Musik miterlebte, dann kann ich nur sagen: ROGER & BAND – toll, das ist euer Verdienst!
Ihr habt es wirklich geschafft, dass sich die Ohren der üblicherweise fast ausschließlich pop -und rockkonsumierenden jungen Leute für diesen fantastischen Big Band Sound öffneten! Und das wirklich mit ganz großer Emotion und Faszination!
Sie begeisterten sich nicht nur für Rogers mitreißenden Gesang, sondern auch für die Band und ihre Solisten! Das ist relativ erstaunlich – ich hoffe, dass dieser Trend anhält „“ auch für die nächste Phase in Ciceros Karriere.