Ein bisschen müde vom Motorsport – Michael Schumacher im RTL Interview

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Köln – Ein Jahr nach seinem endgültigen Rückzug aus dem aktiven Rennsport vermisst Rekordchampion Michael Schumacher die Rennfahrerei kaum noch. In einem RTL-Interview mit Boxenreporter Kai Ebel verriet Schumi, dass er sehr schnell Abstand von der Formel 1 gewonnen habe und nach 40 Jahren Motorsport auch ein wenig müde davon sei.

Habe er noch vor einem Jahr 70 bis 80 Prozent seiner Zeit professionell genutzt, so habe sich das Verhältnis heute zugunsten seiner Freizeit umgedreht. „Das Leben hat so viele schöne Dinge, die man genießen kann. Wenn die im Interesse der Familie liegen, ist es natürlich am allerschönsten“, so Michael Schumacher. Seinen ‚Nachfolger‘ Sebastian Vettel lobte der siebenmalige Weltmeister in den höchsten Tönen: „Wenn man sich die Konstanz seiner Leistung anschaut und die Art und Weise wie, dann ist das sehr einzigartig. Wir haben einige richtig gute Fahrer im Feld, aber jemand, der in der Lage ist, alle diese Facetten des Sports so effizient zu nutzen, das ist sehr außergewöhnlich.“
Das komplette Interview zeigt RTL am Sonntag im Countdown zum Großen Preis der USA ab 19.00 Uhr.

Michael Schumacher, wie oft schauen Sie noch Formel 1?

„Das liegt in erster Linie daran, wann ich zuhause bin oder die Gelegenheit dazu habe, weil ich doch relativ viel mit der Familie unterwegs bin. Dann ergibt sich das manchmal leider eben nicht, dass ich die Freizeit habe, um ein Rennen zu schauen. Wenn ich sie habe, dann schaue ich es natürlich gerne, weil es natürlich immer noch spannend ist.

“ Wie sehr fehlt Ihnen das Rennfahren? „Rennfahren ist natürlich immer etwas ganz Besonderes, keine Frage.

Auf der anderen Seite muss man sagen, ich habe es über 20 Jahre gemacht in der Formel 1, ohne die ganzen anderen Jahre in all den anderen Motorsportserien, die man auch nicht vergessen darf. Also reden wir von 40 Jahren mehr oder weniger aktivem Motorsport, den ich betrieben habe. Irgendwann wird man schon ein bisschen müde davon.“

Wie lange haben Sie gebraucht, um Abstand von der Formel 1 zu bekommen?

„Das geht bei mir sehr schnell. Ich bin sehr sachlich bezogen und weiß sehr schnell, wo ich dran bin, was ich möchte, was ich für Ziele habe. Und die waren für mich sehr klar, eben die Privatzeit mehr zu genießen, das Leben ein bisschen zu verändern, viele schöne Dinge mit der Familie zu machen. Das Kart ist natürlich eine dieser Sachen, d.h. der Motorsport ist natürlich nie komplett von mir weg gewichen, da bin ich immer noch dabei, das ist auch mein Herz und meine Seele.“

Manchmal steigen Sie auch auf ein PS um. Wie ehrgeizig sind Sie beim Reiten?

„Fun-Events auf dem Pferd mit zu bestreiten, da bin ich offen. Das liegt mir, ohne mich seriös auf etwas vorbereiten zu wollen, denn das möchte ich im Moment nicht. Ich möchte im Moment nichts machen, wo ich mich wieder komplett einbinden muss und die Freizeit zu sehr auf eine Sache konzentriere. Das Leben hat so viele schöne Dinge, die man genießen kann. Wenn die im Interesse der Familie liegen, ist es natürlich am allerschönsten.“

Wie viel Zeit haben Sie nun mehr, im Vergleich zur aktiven Formel 1-Zeit?

„Zwischen 70 und 80 Prozent war vorher professionelle Zeit und der Rest war für die Familie übrig. Das Verhältnis hat sich jetzt wahrscheinlich komplett umgedreht. Ich bin nach wie vor extrem viel unterwegs, weil wir eine extrem aktive Familie sind und sehr viele Hobbys haben. Wenn ich allein meinen Flugkalender sehe, dann habe ich mehr Stunden auf meinem Flugzeug als im letzten Jahr. Aber es sind natürlich Dinge, die mir Spaß machen.“ Die Leute erkennen Sie, egal wo Sie hinkommen.

Wie lebt es sich damit?

„Ich muss prinzipiell sagen, dass es ein angenehmes Gefühl ist, auf eine Art erkannt zu werden, die nicht zu viel ist. In Amerika zum Beispiel kann ich schon mal im Kaufhaus sitzen und die Leute beobachten. Ich finde, Leute anzuschauen und mir meine Gedanken darüber zu machen, wer und was das für Leute sind, ist eine sehr interessante Situation, die ich in Europa natürlich nicht habe. Da werde ich ständig beglotzt und fühle mich wie das spezielle Tier im Zoo. Wie gut ist Ihre Fitness heute noch? „Im letzten Jahr musste ich den inneren Schweinehunde gerade in den letzten Monaten sehr oft überwinden, um mich wieder auf mein Fahrrad zu setzen und mich wieder in meine spezielle Nackenmaschine hinein zu quälen. Dieses Zwingende hat mich irgendwann schon gestört. Ich glaube, ich mache jetzt nicht viel weniger Sport. Ich mache allerdings die Dinge, die mir Spaß machen, lasse beispielsweise die Nackenmaschine weg.

“ Sebastian Vettel hat nun zum vierten Mal den Weltmeister-Titel geholt. Was sagen Sie dazu?

„Wenn man sich die Konstanz seiner Leistung anschaut und die Art und Weise wie, dann ist das sehr einzigartig. Wir haben einige richtig gute Fahrer im Feld, aber jemand, der in der Lage ist, alle diese Facetten des Sports so effizient zu nutzen, das ist sehr außergewöhnlich. Da ist er glaube ich, auf Einzelposten unterwegs. Wie ähnlich sind sich Michael Schumacher und Sebastian Vettel? „Wenn man sich unsere Karrieren anschaut, gibt es sicherlich viele Parallelen.

Dennoch sind wir für uns selbst verantwortlich gewesen und nicht als Zwillinge zu sehen. Ich kenne den Seb gut genug und bin mir sicher, dass er, als er jünger war, vor dem Fernseher gesessen und das alles analysiert hat, um zu wissen: Was brauche ich? Diese Grundeigenschaft besitze ich auch. Das Schöne ist, dass er auch jetzt immer noch zwischendurch anruft und seine Fragen stellt.“

Wird Sebastian auch einmal sieben Titel einfahren?

„Ich habe schon immer die Einstellung gehabt: Rekorde sind da, um sie zu brechen. Es ist klar der Fall, dass Sebastian in der Lage ist, die sieben Titel zu erreichen. Er ist noch so jung und so hungrig. Vielleicht kann er das sogar überbieten. Ich drücke ihm auf jeden Fall die Daumen. Und wenn es jemand schafft, dann würde es mich besonders für ihn freuen.“

Für Sebastian sind Sie sein Vorbild, sein Held…

„Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Er ist sehr bodenständig. Jedes Mal wenn wir unsere Events à la „Race of Champions“ gehabt haben und völlig losgelöst waren von unserem Stress, miteinander herumgealbert haben und Spaß gehabt haben, konnte man immer wieder feststellen, dass es zwischen uns eine sehr angenehme Freundschaft ist, die mit sehr viel Respekt verbunden ist. Und das bringt er auch gerne zum Ausdruck. (Quelle Ots)

Alles zur Formel Eins beim F1 Grand Prix USA und das Interview  bei RTL Sonntag, Countdown zum Rennen, ab 19.00 Uhr.

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74