Köln- Das war ein heißes Wochenende am Hungaroring. Auch der zweite DTM Renntag bescherte den fast 40 000 Zuschauern, ein fast fantastisches Rennwochenende. Am Sonntag fuhr René Rast, den viele Motorsportfreunde aus der ADAC GT Masters und Blancpain GT und dem Porsche Cup kennen, allen davon.
Zuerst bestand noch der Verdacht auf einen Frühstart, doch die Stewarts konnten nichts entdecken. Am Ende gab es grenzenlosen Jubel bei René Rast. Der DTM Audi-Pilot fuhr seinen ersten Sieg ein: „Mega! Das ist unglaublich, ich kann es nicht fassen“, brüllte Rast nach der Zieldurchfahrt über den Funk. Der 30-Jährige Rast gewann das Rennen in Ungarn nach 35 Runden vor seinem Markenkollegen Mattias Ekström, der das Rennen über weite Strecken angeführt hatte. Dritter im Sonntagsrennen wurde Maxime Martin im BMW M4 DTM, der vom Ende des Feldes in das Rennen gestartet war. Bester Mercedes-Fahrer im Sonntagsrennen war Paul Di Resta auf Platz sechs.
Zum entscheidenden Manöver setzte René Rast erst vier Runden vor Schluss an, als er sich eiskalt am Führenden Mathias Ekström vorbei schob.
9 DTM Rennen benötigte Rast bis zu seinem ersten Triumph. In der DTM eine besondere Leistung für einen Rookie. Da verging bei manchem Formel1 Fahrer schon einmal eine ganze Saison, bis ein Podiumsplatz gelang. Ralf Schumacher und Timo Glock können ein Lied davon singen.
„Auf diesem Moment habe ich ewig hin gearbeitet“, freute sich ein überglücklicher Rast. „Mattias hatte eine andere Strategie, hat sich aber fair verteidigt. Es ist zu früh, jetzt schon über den Titel nachzudenken, aber die Tabellenführung ist natürlich schon etwas Besonderes. Das hätte ich vor der Saison nicht zu träumen gewagt.“
Ekström, der sich den Sieg vor Augen geschlagen geben musste, nahm Platz zwei sportlich: „Ich hatte durch meinen frühen Stopp eine große Chance zu gewinnen. Allerdings habe ich am Ende mit stumpfen Waffen gekämpft. René hat abgewartet und fuhr dann einfach an mir vorbei. Perfekt ist anders, aber das Ergebnis geht schon in Ordnung.“
Eine fulminante Aufholjagd gelang dem Belgier Maxim Martin. Der war am Samstag vorzeitig ausgeschieden.Eine Kollision sorgte für eine Rückversetzung in der Startaufstellung um drei Positionen.Am Ende startete er von hinten. Der Belgier absolvierte seinen Stopp zum Reifenwechsel bereits in der ersten Runde. „Das war eine großartige Aufholjagd“, sagte er nach dem Rennen. „Ich habe von Beginn an Vollgas gegeben, aber mit dem Podium habe ich nicht gerechnet. Am Ende war es eine gute Antwort auf mein Ergebnis gestern.“
In der DTM-Fahrerwertung übernimmt Sieger Rast nach sechs von 18 Saisonrennen mit 70 Punkten die Führung. Lucas Auer, der in Ungarn ohne Punkte blieb, liegt mit einem Zähler Rückstand auf Platz zwei. Die Plätze drei und vier belegen mit Jamie Green (65 Punkte) und Mattias Ekström (62 Punkte) zwei weitere Audi-Piloten.
Nächste Station im DTM-Kalender ist Nürnberg: Vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 finden auf dem einzigartigen Stadtkurs die Saisonrennen sieben und acht statt.