Köln – Was waren das für Szenen bei Bayern gegen Hoffenheim und welche Szenen erwarten uns nun in der Bundesliga? Was ist das für eine Art von Debatte, wenn drei Ultras, trotz der angekündigten Sanktionen durch die DFL und den DFB, gegen tausende Fußball Fans im Stadion und Millionen Fußballfreunde an den TV Geräten, die viel Geld für diesen Luxus zahlen, ein Banner hissen, um diese dann so fürchterlich zu düpieren?
Ungleicher Kampf um Macht in den Stadien
Minderheiten agieren und zwingen die Mehrheit die Folgen zu ertragen. Ein mehr als zehn Jahre währender Wandel der Gesellschaft. Ich bin gegen etwas, äußere meine freie Meinung und Du, wer auch immer du bist, musst die Folgen dazu aushalten, denn wir leben in einer Demokratie. Das steht für beide Seiten der Medaille. Die Fankurven, dem DFB ( Verban der Vereine) und den Geldgebern und Machern hinter den Vereinen. Da brauche ich keine Namen nennen, denn dahinter steckt eine lange Entwicklung, zu der jeder der oben genannten sein Scherflein beigetragen hat.
Ich habe auf Twitter für die verwirrten, die im falschen Augenblick so handeln wie ein paar Dummköpfe in der Bayernkurve oder in Müngersdorf ein böses Wort verwendet. Das Loch zwischen den Gesäßbacken. Ein Wort das in meiner Jugend der Gassenhauer für a-soziales Verhalten war.
Für mich sind das auf beiden Seiten fehlgeleitete Verwirrte, die bewusst einer Masse gegenüber, eine Zwangssituationen auslösen.
Dieser Machtkampf gehört, wenn es ernst gemeint ist, überhaupt nicht ins Stadion. Denn wer das macht und so um die Gunst der Fans buhlt und in einem Machtkampf antritt, unterschätzt die Folgen. Er schadet der Gemeinschaft aller Fans dieses Sport. Und genau darüber müssen diese Kontrahenten diskutieren und reden. Denn wir, ich bezeichne mich da mal als Elite Fan, sind in diesem Kampf die Dummen. Wir müssen das ausbaden und zahlen dafür einen hohen Preis. Obendrein sind auch die Spieler für die wir ins Stadion gehen und am TV sitzen die Dummen. Denn, den sie sind die Letzten, weil eben Profis und Gehaltsempfänger, die an den bestehenden Machtverhältnissen etwas ändern können.
Vier Tage folge ich der öffentlichen Diskussion. Rede und Gegenrede. Habe einiges gelesen. Am Ende bleibe ich bei meinem bösen Wort. Meiner Meinung nach gehört der Diskurs an einen anderen Ort. Und deshalb wird dieser Diskussion, wer die größere Macht ist und hat, am Ende im Chaos enden.
Keine Fragen habe ich zur Entscheidung der DFL und DB und dem jetzt propagiertem „drei Stufen Jedöns“. Kollektivstrafen und Abbrüche sind Schwachsinn.
Immerhin haben Vereine und Verbände eine klare Entscheidung gegen Rassimus und Anfeindung von Spielern und Verantwortlichen im Fußball getroffen. Hinter der Gegenwehr steht der größte Verband Fußballvereine in Deutschland. Wer nicht, wenn nicht dieser Verband, entspricht also dem Willen der Mehrheit?
Es ist eine Diskussion am falschen Ort
Gehört die Diskussion ins Stadion? In ein Fußballspiel? Müssen Wünsche für Veränderungen dort vorgetragen werden? Ich sage nein! Ich meine,wer etwas zu meckern hat soll sein Plakat nehmen und vor die Zentralen von DFB, RBL, TSG, FCB u.A. ziehen. Denn wenn er es ernst in der Sache meint und für seine Fankollegen ebenso, dann muss die Diskussion am jeweiligen Vereinsheim, mit der Zentrale dort geführt werden und nicht auf den Stadion Rängen.
Wie bei Fridaysforfuture. Auf die Strasse mit dem Protest. Besetzt die Flächen. Fahrt statt ins Stadion, vor die Zentralen der Verbände und lasst uns einfach in Ruhe unseren Sport ansehen und unsere Mannschaften anfeuern und feiern.
Ich habe nichts gegen Choreos. Ich bin auch grundsätzliche nicht gegen Ultras und Pyro, solange niemand gefährdet, oder geschädigt wird. Doch warum zur Hölle macht Ihr genau das, was dann Folgen für alle hat? Und auch meine ich wieder beide Seiten. Denn der DFB zuckt ja auch nur mit den Schultern und sagt geht nicht anders.
Banner mit persönlichen Beleidigungen und Schmähgesänge gegen Menschen, wie sie zum Beispiel im FC Spiel gegen Wolfsburg, gegenüber Jörg Schmadtke stattfanden, finde ich unsäglich gemein und niederträchtig. Möchte irgend jemand von Euch Fans dort im Stadion so vorgeführt und persönlich angegriffen werden? Sicher nicht. Ich jedenfalls niemals.
Genauso ist es mit Beschimpfungen von Spielern oder Verantwortlichen. Das ist eine üble und unsoziale Unsitte gegen die sich die wenigsten verwehren. Die Machtverteilung im DFB in der DFL und in den Vereinen bestimmen die Mitglieder in ordentlichen und demokratischen Vereinsversammlungen. Dort wird mit Mehrheiten abgestimmt.
Für Vereine in denen das so nicht stattfindet kann ich nicht reden. Für diese Fans und deren Beweggründe kann ich nicht reden und sie interessieren mich auch nicht.
Wenn Fans vom BVB oder anderen ausgesperrt werden, weil irgendein Fuppes Geldgeber Scheiße baut und irgendein Fan damit nicht klar kommt, gehört das nicht in das Stadion meines Vereins. Dann möchte ich als Fan nicht damit belästigt werden. Weder von Ultras noch vom DFB oder DFL. Also kriegt Euch ein. Verhandelt fair und vernünftig.
Wenn zehntausende Mitglied bei RBL, H96, TSG oder LEV sind, dann akzeptiere ich das. Ich muss es nicht gut heißen, aber auch nicht beschimpfen. Das sind alles Erwachsene Bürger und Menschen die sicherlich alle wissen was sie tun. Und wir Anderen haben nicht im geringsten ein Recht sie zu verurteilen. Wir dürfen in der Demokratie gerne eine andere Meinung haben, sollten aber endlich wieder anfangen zu begreifen, das es eben gewählte Mehrheiten gibt.
An alle Parteien die um die Macht in den Stadien kämpfen: Findet für die Mehrheit tragbare Lösungen, sonst wird Bundesliga Fußball für mich persönlich obsolet. Ich habe keine Lust,keine Zeit und werde in der Folge mein Geld für andere Themen einsetzen.
Denn das sollten auch die höchsten Fußballgremien mit ihren Machtgelüsten zur Kenntnis nehmen, es gibt auch andere spannende Sportarten. Eishockey,Handball ,Basketball,Tennis und mehr. Und dort findet so ein Gehabe nicht statt.
In meiner Welt muss es klare Kante gegen Rassimus, Nazis, Diffamierer,Hassparolen und Beleidigungen geben. Wenn es diese große Gemeinschaft für den Fußballsport wirklich gibt, dann sollten drei fremd gelenkte Irre mit Bannern im Stadion nicht geduldet werden. Und wem die Vereins- und DFB Politik nicht in den Kram passt, der kann ja auch zu Hause bleiben. Es gibt keine Zwangsverordnung zur Teilnahme an einem Bundesligaspiel. Und wer da hingeht um politische Macht und Ränke Spielchen auf den Rängen zu spielen, der ist und verhält sich wie ein Loch zwischen den Gesäßbacken.
Genauso sollten sich alle Gremien der DFL und des DFB noch einmal genau überlegen, ob diese drei Stufenregel wirklich die richtige und den Verhältnissen auf den Rängen entsprechende Maßnahme ist.
Vielleicht gibt es ja andere Optionen um dieses Elend schnellst möglich zu beenden, oder sinnvoller zu gestalten. Wenn ihr beim DFB das nur über Spielabbruch, oder solche Szenen wie in Hoffenheim, oder anderswo regeln könnt, dann zwingt ihr mich am Ende zu einer Entscheidung, die mir sicher nicht leicht fällt, aber die unausweichlich ist. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.
P.S.
Das ist mein persönlicher Standpunkt, doch wie immer im Leben, muss auch die Bereitschaft da sein sich die Gegenargumente anzuhören. Das habe ich auf dem letzten #TK4711 getan. Das Resultat ist eine Lehrstunde in Sachen DFB und Fankurve .