Köln- Zwei der bekanntesten deutschen Motorsport Senioren, Roland Asch und Klaus Ludwig haben inzwischen würdige Nachfolger. Tausende von DTM und Nürburgring Fans bewunderten einst die beiden alten PS Recken in vielen Rennen auf deutschen Pisten. Gestern in Spa, beim zweiten ADAC GT Masters in Spa Franchorchamps, bewiesen nun deren Söhne, Sebastian Asch und Luca Ludwig, das sie wie ihre Väter, Benzin im Blut im Blut haben. Es gibt wohl kaum etwas schwierigeres im Motorsport, als bei strömendem Regen, auf der Berg und Tal Piste in den belgischen Ardennen ein Rennen zu fahren. Da steht das Wasser in vielen Ecken so hoch, das auch beste Regenreifen kaum Schutz vor Aquaplaning bieten. Sebastian Asch und Luca Ludwig jagten ihren Zakspeed Mercedes-Benz SLS AMG in einem spannenden Regenkrimi als erste über die Ziellinie. Die jetzt aktuellen Tabellenführer setzen mit dem ersten Sieg des Traditionsteams Zakspeed im ADAC GT Masters eine eindrucksvolle Serie fort. Teamchef Peter Zakowski knüpft mit diesem Team Sieg, an die erfolgreichen Zeiten seines Vaters Erich an und ließ es sich auf dem Podium nicht nehmen, seinen beiden Fahrern eine ordentliche Sektdusche zu verpassen.
In allen bisherigen Rennen fuhren die Mercedes-Benz-Piloten in die Top-Vier und sorgten als sechste Saisonsieger für weiterhin viel Abwechselung auf der obersten Stufe des Siegerpodests. Daniel Keilwitz /Andreas Wirth (Callaway Competition) fuhren in einem komplett verregneten Rennen in ihrer Corvette auf Platz zwei vor dem Audi R8 mit Florian Stoll/Marc Basseng (Kfzteile24 MS RACING). „Endlich hat es mit dem Sieg geklappt, wir haben lange darauf gewartet“, jubelte Asch. „Toll, dass wir zeigen konnten, was wir und das Auto können. Die Saison läuft bisher wie im Bilderbuch.“
Ein packendes Mercedes-Benz-Duell in der ersten Rennhälfte
Der Start wurde für die ADAC GT Masters-Piloten zu einer Nervenprobe. In der Einführungsrunde setzte starker Regen ein, der Rennleiter brach daraufhin das Rennen noch in der Formationsrunde ab, um allen Teams die Möglichkeit zu geben, sicher auf Regenreifen zu wechseln. Nach kurzer Unterbrechung wurde das auf 51 Minuten Dauer verkürzte Rennen gestartet. Gleich nach dem Start trumpfte Ludwig im Mercedes-Benz auf und eröffnete von Startplatz vier kommend noch in der ersten Runde die Jagd auf seinen führenden Markenkollegen Bernd Schneider (CH/HP Racing). Die beiden Mercedes-Benz-Piloten kämpften um die Führung, bis das Safety-Car aufgrund der widrigen Bedingungen das Rennen neutralisierte.
Nach dem Restart wurde aus dem Duell um die Führung ein Dreikampf, in dem sich Corvette-Pilot Daniel Keilwitz mit ins Spiel brachte. Bis zum Wechsel auf Wirth schaffte es Keilwitz vorbei an Schneider an die erste Position. Nach dem Fahrerwechsel setzte sich Schneiders Teamkollege Hari Proczyk (39, A) wieder vor die Corvette, in der Wirth auf Platz zwei liegend unter Druck von Asch geriet. Asch überholte die Corvette und erbte vier Runden vor dem Rennende die Führung, nachdem Proczyk eine Stop-and-go-Strafe nach einem Vergehen beim Boxenstopp absolvieren musste. Die Führung ließ sich Asch nicht mehr nehmen und stellte 2,8 Sekunden vor Wirth mit seiner fünften Podestplatzierung in sechs Rennen den ersten Saisonsieg von Mercedes-Benz sicher. Nach dem Absolvieren der Zeitstrafe belegten Proczyk/Schneider Rang zehn.
„Luca hat mit einer starken Leistung in der Startphase Bernd Schneider gejagt und so den Grundstein zum Sieg gelegt“, lobte Sebastian Asch. „Wir wußten, dass unser Auto im Regen gut funktioniert, ich war überzeugt, dass wir auf nasser Strecke sicher auf das Podium fahren können. Jeder weiß, dass es im Regen etwas besonders ist zu gewinnen. Daher ist das schon ein sehr spezieller Erfolg.“
„Für mich ist der Sieg eine gewisse Genugtuung, denn die beiden vergangenen Jahre waren nicht einfach, da musste ich einiges einstecken“, war Ludwig erleichtert. „Es ist unglaublich toll, dass wir momentan so erfolgreich sind. Das ist eine Belohnung für eine lange Durststrecke. Man muss an sich glauben und weiter machen. Das verbindet Sebastian und mich und daher sind wir besonders stolz auf diesen Sieg.“
Auf Platz drei endete ebenfalls eine Durststrecke für das kfzteile24 MS RACING Team. Bei den widrigen und schwierigen Bedingungen, bei denen dennoch alle Teilnehmer die Zielflagge sahen, kämpften sich Florian Stoll/Marc Basseng im Audi R8 bis auf Rang drei nach vorn. Für das Meisterteam der Saison 2012 war es das erste Podium seit dem Titelgewinn und der erste Podestplatz mit dem Audi. Eine starke Leistung lieferten auch Jordan Lee Pepper/Nicki Thiim (C.Abt Racing), die in einem weiteren Audi R8 als Vierte zu ihrem bisher besten gemeinsamen Ergebnis fuhren.
Die beiden BMW Z4 von Dominik Baumann/Jens Klingmann (BMW Sports Trophy Team Schubert),die im ersten Lauf siegten und Claudia Hürtgen/Uwe Alzen (BMW Sports Trophy Team Schubert) kamen auf den Rängen fünf und sechs ins Ziel.
Philip Geipel/Rahel Frey (YACO Racing) beendeten das Rennen im Audi R8 als Siebte. Martin Ragginger/Klaus Bachler (GW IT Racing Team Schütz Motorsport) kämpften mit einer stark beschlagenen Frontscheibe ihres Porsche 911 und wurden Achte. Alles in allem zeigten beide Rennen einmal mehr besten Tourenwagen Motorsport, mit harten Zweikämpfen.