Die Leiden der Kolumnisten von Tageszeitungen und Online Magazinen

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Bin ich froh das ich nur Blogger bin. Wer in diesen Tagen die Online Magazine wie ZEIT, SZ, oder Spiegel Online liest, dem dreht sich pausenlos der Magen um. Warum? Wegen der Artikel? Nein. Wegen der Kommentare zu den Artikeln und vor allem wegen der Attacken auf die Kolumnisten.
Da setzt sich ein Kolumnen Autor hin und schreibt einen recht witzigen oder ernsten Artikel. Stop.
Was ist ein Kolumnen Autor? Yes. Gute Frage.
Das ist ein Journalist, der regelmäßig, früher, in einer Spalte einer Tages „“ oder Wochenzeitung einen Artikel schrieb.“¨Das heißt, der schrieb auch andere Artikel. Die Kolumne war also immer eine spezielle Spalte. Die war immer kurz und bündig. Manchmal frech. Manchmal von Prominenten. TV Kolumnen in der TV Spielfilm wurden von TV Moderator Harald Schmidt geschrieben. Die habe ich immer gerne gelesen habe, weil sie witzig und gut waren. Gut. Schlechtes Beispiel.“¨Also der Journalist wurde für die Druckausgabe hin und wieder zum Spaltenautor. Ehedem fehlte der Papierversion die Kommentarspalte.“¨Das hieß damals noch: Schreiben sie uns einen Leserbrief. Die Redaktion behält sich eine Veröffentlichung vor.

Damals wurden diese, in einer gesonderten Rubrik ausgegeben. Die konnte man sich in der Regel beim Frühstück sparen und las stattdessen mehr im Lokalteil seiner Zeitung.

Ich spreche aber hier über Online Zeitungen und die bestehen ja alle nur aus Spalten. Logisch. Wegen dem www. Da hat alles Spalten. Also besteht das Onlinewerk der Zeitungen nur noch aus Kolumnisten. Wegen der vielen Spalten. Und der Leserbrief kann sofort geschrieben werden.“¨Nun, private Blogs, Foren und Webseiten mit Gästebüchern kennen das schon seit mehr als einem Jahrzehnt Internet.
Kommentare sind für Forum und Bloginhaber seit jeher Standard. Mit dem Unterschied „“ wir hatten Zeit zu lernen. Uns war das Glück gegeben, das in den Frühzeiten des www , der Leser  seine Kritik sehr liebevoll äußerte. Leser zollten dem Webseiten Besitzer gegenüber Respekt. Allein dafür, das er sich die Mühe machte, seine Inhalte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das tun Online Zeitungen übrigens auch!
Viele Kommentare fügten unseren Seiten und Beiträgen stets auch einen gewissen Witz, eine Verdrehung, ein Bonmot oder einen hilfreichen Link hinzu. Oder keiner kommentiert. Das finde ich in Ordnung  oder ich sorge in meinem Blog dafür.
Zeitmangel der Leser verhindert aktuell das Kommentare in Blogs und Gästebüchern auftauchen. Das ist für mein Blog und mich ein Segen. Die Leser sind irgendwie immer nur kurz da. Lesen fix einen Absatz. Dann sind sie wieder weg. Auf der Durchreise durch den ganzen sozialen Mediendschungel, reicht die Zeit gerade noch für einen „gefällt“ mir Klick im Facebook Account. Suupi. Freut mich und erhält den Spaß weiter zu machen.
Bei den Großen geht es aber anders zu. Die Online Medien der Tageszeitungen mussten ja mit der Entwicklung der Handys,Tablet PC und social media nachlegen. Die stehen gerade mal zwei Jahre an der Front und schaffen sich ins Metier ein. Und sie wollen es besonders gut machen. Verständlich. Es geht ja darum denn Schreibaufwand in finanziellen Erfolg umzumünzen. Den Leser bei der Stange halten. Da gibt es so manchen tollen Web 2.0 Trick.
Die Status Meldungen des „Leserverhaltens“.
In der SZ lesen gerade -so und so viele Menschen- „diesen Artikel“. So viele Male wurde er getwittert,bei facebook verlinkt u.s.w.
Das soll die Wichtigkeit der Spalte suggerieren. Das tut sie dann auch. Den hier trennt sich die Leserspreu vom Weizen.
„Ah. Du weißt nicht das ich die ZEIT lese?“ signalisiert er im Freundeskreis der sozialen Medien, mit einem flinken Klick zum eigenen Kommentar, der den eigentlichen Artikel dadurch schon fast ungültig macht.
Denn offenbar sehen mit der Kommentarfunktion manche Leser die Chance, es dem Spaltenschreiber mal so richtig zu geben. „ Dem haue ich sein Geschreibsel mal so richtig um die Ohren! „Kleiner Shitstorm gefällig für den Schwachsinn den ich da lesen mußte? „ geht der Blick Beifall heischend durch die facebook Runde.
Yeah baby! Und das tut richtig weh. Ich meine was da so kommentiert wird. Davon möchte ich unter meinen Artikeln im Blog nichts stehen haben.
Es hat oft auch nicht viel mit dem Artikel zu tun. Da geht  der vermeintliche Schlag mit dem Baseballschläger in die Fresse der Autoren. Anfeinden nenne ich das. Persönliche Attacke!“¨Die Folge. Der Redaktion bleibt die Kürzung des Leserbeitrags, siehe Foto Screenshot: „ da ist nix mehr da“. „¦“¦ gekürzt.
Also die um sich keilenden Früchtchen heulen auch noch. Fühlen sich gefoppt. Jammern. Du böses Magazin! Seht nur wie sie mit mir umgehen.
Dabei steht der verbliebene Platzhalter lediglich für eine unsägliche Frechheit oder Attacke. Manche Artikel bringen es auf mehr als 30 gekürzte Kommentare. Gut so. Und da müssten noch mehr weg.
Bei mir im Blog stehen die nicht. Die werden zwar abgegeben und ich lese sie. Manchmal ist es unglaublich was sich Leser da so einfallen lassen um andere Menschen zu diffamieren. Da waren Fälle dabei,  die als brutal nieder machend bezeichnen würde. Die werden selbstverständlich gelöscht. Ohne Mitteilung. Bei mir stehen nur Kommentare mit einer gewissen Netiquette (Nett im Netz).  Alles andere ist eine Zumutung.
Jetzt denkt bitte nicht, ich lese alle Kommentare in der Zeit oder im Spiegel. Nein das tue ich in den Online Zeitungen schon lange nicht mehr.
In meinem Verständnis zeigt sich dort, wie weit entwickelt die Frustration in unserer Gesellschaft inzwischen ist. Und wie verkommen es um die Gegenseitige Rücksichtnahme bestellt ist. Anstand und Respekt sind aus unserem Wortschatz verschwunden.
Die Spaltenschreiber haben sich zum Teil der Entwicklung gemacht. Sie müssen täglich neue Schlagzeilen hervor zaubern. Ihr Urteil ist  in vielen Fällen gesprochen und gefallen, bevor der Fall der Polizei überhaupt gemeldet wurde.
Klar das sich die Leser dann in der Folge auf dem gleichen Niveau bewegt. Siehe die Kampagne gegen den Bischhof von Limburg. Von der Nation über eine Woche zerredet und verurteilt, bis sich dann herausstellt, da waren noch viel mehr im Boot. Das Kind liegt im Brunnen. 3000 und mehr Kommentare im Blätterwald, welche die katholische Kirche verunglimpfen. Beweise? Noch keine?  Hier hätte eine bessere, ausführliche und fundierte Recherche der Journalisten den Leserkommentaren den Wind aus den Segeln genommen. Denn was kann ich kommentieren, wo ich doch keine Ahnung habe?
Was tun? Kommentare Ignorieren? Sicher erscheint das als Möglichkeit.
Doch die hat Folgen.Die Kolumnisten müssen noch mehr leiden, oder die Zeitungen machen noch mehr Verluste.
Mein Tipp: Schreibt weiter wie bisher. Lasst Euch auch von miesen Kommentaren nicht unterkriegen. Wechselt jetzt bloss nicht von der SZ zur Huffington. Macht Euch frei. Die Situation erfordert einen etwas anderen Denkansatz.
Entwickelt doch in der Redaktion eine Seite „ Leserbriefe“. Dann tauchen die Dinger nicht mehr unter dem Artikel auf.
Wer Leserbriefe lesen will geht in die Rubrik und Ende.
Das ist ein vollkommen legitimes Stilmittel. Nicht alle Online Zeitungen müssen gleich aussehen. Man sollte auch nicht in allen Punkten den „Web Usability Gurus“ über das Verhalten der Leser auf Internetseiten Glauben schenken. Die Irren öfter als man denkt.
Ihr werdet sehen, das die Klickzahlen und die Verweil- und Lesedauer bei den Artikeln gleich bleibt und werdet vielleicht noch so manchen Leser hinzugewinnen. Nämlich den, welchen doofe, diffamierende  und freche Kommentare ins Sichtfeld zu bekommen  vollkommen abtörnt.
Miese Diskussionen und schlechtes Niveau unter Lesern, werten ein gut gemachtes Magazin oder eine Online Zeitung erst richtig ab. Bestes Beispiel das Motor Sport Magazin oder ARD Sportschau. Früher habe ich das gerne gelesen, doch jetzt meide ich die Seiten wie die Pest.
Auf so manchen klug gedachten Kommentar im Spiegel Online kann ich verzichten. Wenn einem beim lesen die Nackenhaare über die Dummheit des Lesers aufsteigen, dann kommt der nicht wieder. Also meine Bitte. Lieber nicht!
Ein weiteres Beispiel über Kommentare und den Ärger drüber ließ aktuelle der Spiegel TV Moderator Steffen Hallaschka auf seiner Facebook Seite vom Stapel Zitat: „In den vergangenen beiden sternTV-Sendungen bin ich mittelmäßig entsetzt, auf welchem Niveau sich einige Kommentare auf meiner FB-Seite abspielen. Neben wahrheitswidrigen Behauptungen lese ich dort beleidigende und menschenverachtende Beschimpfungen wie „Ungeziefer“ oder „Pack“. Ich bin ein großer Freund der offenen Debatte. Aber es soll bitte niemand glauben, Meinungsfreiheit sei ein Freibrief für Beleidigungen und Hetze. Ich werde solche Beiträge künftig löschen und die betreffenden Nutzer sperren. Und das hat nichts mit Zensur zu tun – dies bleibt ein Ort, an dem offen Argumente ausgetauscht werden. Es geht mir lediglich um solche Kommentare, die den Tatbestand der Beleidigung oder Volksverhetzung erfüllen und die damit ein Diskussionsklima etablieren, auf das sich immer weniger Nutzer werden einlassen wollen…“.

…….und was meint Ihr liebe Leser?

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74