Köln -Das bekannte Flügelauto des Kölner Künstlers HA Schult thront wieder über den Dächern von Köln. Der „Goldene Vogel“ wurde an diesem Donnerstag von der Firma Colonia-Spezialfahrzeuge in einer aufwendigen Transportaktion von den Ford-Werken zum Kölnischen
Stadtmuseum und von dort auf den 20 Meter hohen Treppentrum gebracht.
Erfreuliche Neuerung: Sowohl „Goldener Vogel“ als auch sein bisheriges „Nest“ erstrahlen in neuem Glanze: Das Flügelauto wurde im November von dem Treppenturm des Kölnischen Stadtmuseums zu den Ford-Werken in Köln-Niehl gebracht. Dort machten sich die Auszubildendenen des Kölner Herstellers unter fachlicher Anleitung ans Werk, reinigten und lackierten das Fahrzeug und ersetzten Motorhaube, Hecklappe und die Radkappen. In der Zwischenzeit wurden Mängel am historischen Treppenturm des Kölnischen Stadtmuseums so-wie an der Betonplatte, auf der das Kunstwerk steht, behoben. Die Mängel waren bei einer regelmäßigen Begutachtung des Bauwerks festgestellt worden.
Die Arbeiten der Firma Colonia-Spezialfahrzeuge, die den Transport des Flügelautos zwischen den Ford-Werken und dem Kölnischen Stadtmuseum sowohl im November als auch jetzt im April gesponsert hat, begannen an diesem Donnerstag bereits in den frühen Morgenstunden. Nachdem das Fahrzeug bei den Ford-Werken auf den Tieflader von Colonia verladen wurde, ging es gegen 9.00 Uhr auf die Straße. Unter Polizeibegleitung wurde das Fahrzeug vor das Museum gebracht, mittels Autokran auf den Treppenturm gehoben und dort durch Schlosser der Stadt Köln montiert.
Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH und Oberbürgermeister Jürgen Roters waren ebenfalls vor Ort und beobachteten die Aktion am Kölnischen Stadtmuseum aus nächster Nähe: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als Kölner Unternehmen einen wichtigen Beitrag leisten durften, dass dieses bedeutende Kunstwerk der Stadt Köln heute gereinigt und restauriert auf seinen angestammten Platz zurückkehren konnte“, sagte der Ford-Deutschlandchef anlässlich der Rückkehr des „Goldenen Vogels“.
Auch Oberbürgermeister Jürgen Roters würdigte das Flügelautos des Künstlers HA Schult und seine Bedeutung für die Dommetropole: „Das Flügelauto ist zum unverwechselbaren Wahrzeichen des Stadtmuseums geworden. Und es ist ein Symbol für die Autostadt Köln und unseren größten Arbeitgeber, die Ford-Werke in Niehl.“
Geschaffen wurde der verfremdete Ford Fiesta vom Künstler HA Schult im April 1989 im Rahmen der zweiwöchigen spektakulären Kunstaktion „Fetisch Auto“. Das Flügelauto steht seit April 1991 auf dem Turm des Kölnischen Stadtmuseums und ist weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt. So ist das Auto beispielsweise ein beliebtes Fotomotiv vieler Touristen.
Das Flügelauto hat stattliche Ausmaße: Die Flügel wurden aus glasfaserverstärktem Polyesterharz (GFK) mit zehn Zentimetern Wandstärke geformt und sind mit Polyurethanschaum gefüllt. Sie verleihen dem Auto eine Länge von 6,20 Metern, eine Breite von 10 Metern und eine Höhe von 3,50 Metern. Sein Gesamtgewicht beträgt vier Tonnen – jeder Flügel wiegt 800 Kilogramm, die Ford Fiesta-Karosse kommt auf 200 Kilogramm und der Motorraum ist mit 1,2 Tonnen schweren Eisenbahnschienen belastet.
Die Karosse wurde damals entkernt und mehrschichtig mit Epoxidharz ausgekleidet. Die Außenflächen sind mit Zinkchromat und Acrylmetallack überzogen und erhielten eine spezielle Fixierschicht, die das Denkmal schmutzfrei hält. Der Treppenturm des Kölnischen Stadtmuseums ist 20 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 3,50 Meter und stammt aus dem 16. Jahrhundert.(Ots Foto:“Obs/Ford“)