Köln- Jetzt ist es da, das neue FDP Logo.Doch mehr bietet das Dreikönigstreffen der FDP 2015 nicht an. Magenta bettet die drei Buchstaben FDP ein. Und wieder ist es lediglich eine Anpassung, an das, was andere Parteien, wie die SPD bereits im Banner führen.

Und ja. Herr Lindner hat recht wenn er sagt, das man bei drei Prozent alles sagen darf und kann, weil ja nichts mehr zu verlieren ist.

Aber was sagt er denn nun wirklich Neues.? Wo sieht sich denn die FDP bei den kommenden Wahlen? Was bringt uns Wählern eine Stimme für die neue FDP?

Dazu vernehmen wir die Kernaussage des FDP Parteichefs:

„Wir haben das letzte Jahr intensiv genutzt, um unser Profil zu schärfen, uns unserer Identität zu versichern und Fehler aufzuarbeiten. Die FDP steht für mehr Chancen durch mehr Freiheit. Wir sind die Kraft, die für Fortschritt, für die Selbstbestimmung des Einzelnen und für faire Spielregeln Partei nimmt. Wir haben Lust auf die Gestaltung der Zukunft statt uns in der Gegenwart zurückzulehnen. Wir verteidigen den Innovations- und Wohlstandsmotor Soziale Marktwirtschaft, die Bürgerrechte und die Toleranz unseres Landes gegen Angriffe jeglicher Art.
Dieser Geist treibt uns an. Mit unserem neuen Auftritt bekräftigen wir nun das Bekenntnis von Theodor Heuss und den Mitgründern unserer liberalen Partei: Wir sind Freie Demokraten.“

Was ich höre und lese ist eigentlich nichts anderes,als das was die SPD und die CDU auch wollen. Ok. Die Betonungen der Rede und die und Formulierungen lauten im gleichen Kontext leicht anders. Der Sinn ist inzwischen Parteiübergreifend gleich. Welche Partei würde es auch riskieren sich vom Mainstream zu distanzieren?

Für die FDP wäre gestern ein guter Zeitpunkt gewesen das Tal der Tränen zu verlassen. Ich nenne es mal die verpasste „kleine FDP Revolution“.
Themen, um sich von anderen Parteien abzugrenzen gibt es in Deutschland genug. Unübersehbar laufen tausende politisch unzufriedene Bürger auf die Straße. Sie fühlen sich unverstanden. Doch selbst an Denen zeigt der FDP Parteichef kein Interesse.
FDP-Chef Christian Lindner versäumt es nach wie vor, die Ziele der FDP klar und verständlich so zu formulieren, das ich als Wähler verstehe, was mir die Wahl der FDP in der Zukunft bringt.

Das Dilemma währt aus meiner Sicht nun mehr als acht Jahre. Es wird sich wohl möglich auch weiterhin nicht ändern. Der FDP bleibt mit dieser Ihrer Politik nur die Trittbrettfahrer Variante. Und sie ist selbst Schuld an dem Desaster. Sie ist mitverantwortlich das der einstige Mittelstand, ihre ehemalige Wählerschicht, von der Bildfläche verschwunden ist.

Was ich mit Mittelstand meine? Das waren die Zeiten, in denen eine fünfköpfige Familie von einem einzigen Einkommen, Miete und Lebensunterhalt bestreiten konnten. Als Menschen nach 63 Jahren in Ruhestand gingen und kein Hart IV benötigten um zu überleben.
Als ein fünfzigjähriger Facharbeiter noch 29,-DM die Stunde Brutto verdiente und bei einem Bruttogehalt von 2800DM noch 1900,-DM ausgezahlt bekam. Da war aus einer Sicht Deutschland ohne Steuerreform ein Paradies.

Der bestand beim Arbeitsamt als Facharbeiter ein Anspruch auf einen vergleichbaren Job und vergleichbares Einkommen.Da wurde in Arbeitsagenturen noch Arbeit vermittelt und nicht an Leiharbeitsfirmen vermittelt.
Damals betrug die Miete für 80qm gerade mal 350,-DM. Da konnte man noch leben. Da besaß der Unternehmer im Mittelstand noch Anstand und bezahlte für Überstunden. Heute arbeiten Sie 30 Stunden und mehr ohne jegliche Bezahlung. Damals, das ist keine 25 Jahre her. Damals in der Industrie und Arbeiterstadt Wuppertal, mit einer FDP und Hans Dietrich Genscher, kannte ich viele Menschen die FDP gewählt haben. Heute kenne ich kaum einen mehr der gutes über die FDP sagt. Das Thema ist nach vier Jahren FDP und Merkel abgehakt.

Ihre Lobbypolitik der letzten Jahre hat uns reiche Pharmaunternehmen und Krankenkassen in Luxuspalästen gebracht. Sie sind Regierungsteilhaber gewesen beim Aufbau eines Gesundheitssystems, in dem Notdienste und Krankenhäuser in NRW nicht mal die Mindestanforderungen erfüllen können. Siehe „aktuelle Stunde WDR“ Mediathek vom Montag, den Bericht über „wie klappt es denn mit dem Notdienst an Feiertagen“!.

Freie Marktwirtschaft? Freie Demokraten für freie Marktwirtschaft! Sie haben das gut gelenkt in der Vergangenheit. Für die Unternehmen. Für Starbucks,McDonalds,Amazon,UPS und andere ihrer amerikanischen Freunde. Die hier noch nicht einmal Steuern zahlen. Sie haben dafür gesorgt das gerade der deutsche Mittelstand, ihre ureigene Wählerklientel, aus dem globalen Markt dividiert wurde. Dankeschön.

Wer Jahrzehnte lang Lobby Politik betreibt, muss sich nicht wundern, wenn der Bürger eines Tages die Quittung dafür präsentiert.

Herr Lindner wird erfahren, das eine FDP genau in dieser Form verzichtbar ist. Solange es keine wirkliche Differenz zur SPD,CDU,Linke oder Grünen Politik gibt, hilft auch Magenta nicht weiter.

Warum soll ich FDP wählen? Was würde in Deutschland spürbar besser und würde die Situation endlos vieler Menschen in Not drastisch verändern?

Warum soll ich gerade jetzt, da der Mindestlohn eingeführt wurde, eine Partei wählen, die diesen wieder weg haben will?

Es kann doch nicht sein, das die FDP gewählt werden will, um dann direkt neue Kosten zu produzieren. Die FDP will ein Gesetz kippen das noch nicht mal fünf Tage umgesetzt ist!!!

Diese FDP Forderung ist totaler Schwachsinn. Wie kann man ohne jegliche Erkenntnisse über die Auswirkung und Langzeitwirkung des Mindestlohnes fordern, diesen wieder abzuschaffen. Doch wer genau hinsieht, erkennt den wahren Geist der FDP Parteispitze. Mann nennt sich jetzt wieder „Freie Demokraten“, um aus des Schußlinie des Neo Libralismus zu kommen, den man aber beständig weiter verfolgen will. Und meint, das Stimmvieh von Morgen sei vergesslich.

Lieber Herr Lindner, eine Partei ist mit verantwortlich für die Ausgaben und Kosten des Staates. Guido Westerwelle ist einst mit einem 500 Forderungen Katalog angetreten. Damit wollte er Einsparungen und Veränderungen der Politik. Erreicht wurde nur wenig, aber es erschien für die Wähler ein sinnvoller politischer Ansatz und deshalb übersprang er die 15% Marke. Ihre Pläne klingen nach Mehrausgaben, die keinen Sinn ergeben.

Wann bietet die FDP ernsthafte politische Alternativen an?

Das Sie gegen die AFD sind Herr Lindner ist für mich selbstverständlich, sonst würden sie auch die letzten drei Prozent Wähler verlieren.
Magenta ist Farbe. Und Farbe ist ersetzbar. Jederzeit. Der Glaube den wir benötigen um die kommenden Jahre zu bewältigen benötigt etwas anderes als Magenta.

Solange Sie Herr Lindner keine echte Alternative gegenüber der Merkel Politik aufweisen, will ich hoffen das Ihnen Magenta ein wenig hilft, nicht dauernd mit dem Kopf auf die Tischplatte zu schlagen, weil keiner die FDP wählen will. Und da kommt mir gerade der Gedanke, wenn Sie das oft genug tun, wird es Ihnen helfen den Kopf wieder frei zu bekommen. Für eine gute deutsche und weniger globale Politik.

Wir brauchen TIPP nicht. Wenn Politik ernsthaft und konsequent global gedacht wird, dann könnte unsere Politik ruhig etwas unabhängiger von den USA sein. Denn es gibt weit mehr Nationen auf der Welt, die zumindest einen besseren ökologischen Handelsansatz bieten, als die Amerikaner.
Wir müssen erst einmal in Europa Hausaufgaben machen. Den Bürger quälen Energie und Umweltkosten. Uns ärgern Verwaltungskosten. Uns ärgert BER,die Elb-Oper, kaputte Strassen und soziale Ungerechtigkeit. Uns ärgert zu wenig Einsatz bei Zukunft und Forschung. Uns fehlt eine sinnvolle Jugendförderung. Die Schulbildung in Deutschland und das Bildungssystem hat Luft nach oben.
Dabei stehen wir in der Verantwortung nicht nur Eliten zu bilden, sondern uns um die Bildung von Millionen Jugendlichen ohne Abschlüsse zu kümmern. Das Hartz Auffangbecken und die Leiharbeit in etwas sinnvolles zu verwandeln. Die FDP war gemeinsam mit der CDU an der Macht. War die FDP in vier Jahren Regierungszeit mehr als ein Trittbrettfahrer? Nein.

Warum verkündet die FDP kein Konzept, das z.B. den Afrikanern hilft in ihrer Heimat zu Leben? Wieso schaut man in der Flüchtlingssituation nur zu? Warum immer nur Presserklärungen, ohne aktives Handeln? Warum fahren nur Musiker und Künstler nach Afrika und setzen sich aktiv für das Elend ein? Warum tauchen bei Parteien immer nur Statements zu diesen Dingen auf, aber keine Aktivitäten vor Ort?
Das müsse man auch anderen Parteien vorhalten.Stimmt. Ich wollte ein Beispiel für viele in den Raum stellen und denke mir- eine solche FDP- das wäre mal eine moderne Partei. Eine FDP, die nicht nur Steuergelder als Hilfe nach Afrika überweist, sondern gemeinsam dort vor Ort politisch die Verantwortung übernimmt. Durch Verhandlungen und Kontrolle. Was passiert mit dem Geld! Und den Hahn abdreht, wenn es in falsche Kanäle fließt. Ach ja. Und noch tausend Fragen mehr könnte ich diesem Parteivorstand stellen.

Sie sprechen von die Selbstbestimmung des Einzelnen und für faire Spielregeln. Ihr freies Unternehmertum hat dazu geführt, das heute eine Kassiererin im Pennymarkt ohne Mindestlohn, als Mutter von zwei Kindern bis 22 Uhr arbeiten muss, um ihr Überleben zu sichern. Ohne soziale Hilfe des Staates kann sie das gar nicht mehr. Sagen Sie mir wie sie das verhindern kann? Hat sie eine Wahl? Kann sie frei bestimmen?

Kann der fertig studierte Designer frei bestimmen, das der drei und mehr Jahre als Praktikant Dienst tun muss, ohne Mindestlohn, von Medienunternehmern verheizt wird und sich letztlich als Taxifahrer verdingen muss um zu überleben?

Wer Kapital und den Unternehmen zu viel Freiraum einräumt, der sorgt unweigerlich für Kälte. Da müssen Grenzen her. Für die Kälte des politischen Systems in Deutschland ist FDP mitverantwortlich. Das kann die neue Farbe nicht ausgleichen. Aber Grenzen aufzeigen. Eine Partei die aufsteht und dem ein Ende macht. Genau die fehlt den Menschen. Wärme.Verständnis.Soziale Verantwortung.Eine Nachhaltige Wirtschaft. Zukunftsvision wäre die Neugeburt einer neuen Gesellschaft.

Das wäre etwas das uns Menschen bewegen würde. Ein Strang an dem wir gemeinsam ziehen könnten. Ein Stück weit zurück zu sozialer Verantwortung und der Wärme der vergangener Politik. FDP Chef Genscher hat die Sorgen und Nöte der Menschen nie aus den Augen verloren.Das hat die Glaubwürdigkeit der FDP ausgemacht. Ich sehe in Ihrer Führungsriege niemanden der allein den Glauben daran besitzt.

Wenn wir so weiter machen wie in den letzten 10 Jahren, uns weiter von der freien Marktwirtschaft ohne neue Spielregeln bestimmen lassen, wird es mit dieser Gesellschaft kein gutes Ende nehmen.

Ein Logo, Ihr FDP Logo, gibt mir keine Antwort auf meine Fragen und schon gar nicht das Vertrauen und den Glauben,meine Stimme wäre bei Ihnen in guten Händen.

Ich weiß das es in Ihrer Partei viele FDP Mitglieder gibt, die Wissen, was die Menschen jenseits der Vorstandstische wollen. Und das entsetzt mich am meisten an der FDP.

Die FDP Niederlage 2014 war eine, aus der man hätte lernen können. Das Potential an der Basis ist da. Deshalb ist mir vollkommen unverständlich, warum die Basis in der FDP immer noch keine Stimme hat und stattdessen mit dem Bürger über Magenta diskutieren muss.

Ich weiß es ziemlich genau, das es in Ihrer Partei, gerade hier in KÖLN, Menschen gibt die eine andere FDP Politik wollen.

Doch wenn Sie deren Forderungen umsetzen wollten, bedürfte es einer Revolution in Ihrer FDP.

So wünsche ich Ihnen und den „freien Demokraten“ viel Glück und Erfolg auf dem Weg in die zukünftigen Wahlen.