Köln- Moin. Jetzt sind sie wieder da, die Tage an denen es früher dunkel wird und man wieder etwas mehr Zeit hat. Zum Beispiel Zeit, den neuen CD Player wieder zu benutzen. Heute lag ein Album auf, das mir die Post aus Italien im Frühsommer bescherte. Die CD heißt „Natural Impulse“ und stammt von Claudio Scolari.
Um es direkt vorweg zu nehmen, das Album „Natural Impulse“ ist kein Main Stream Jazz. Ich habe noch nie etwas von Claudio Scolari gehört. „Natural Impulse“ ist Modern Jazz und vor allem sehr Experimentell. Das spart Euch Lesezeit 🙂
Menschen die mich kennen, wissen, das der experimentelle Jazz bei mir nur holperig voran kommt. Das liegt eben auch an meinen blöden Hörgewohnheiten. Sorry. Ich arbeite an mir.
Manchmal höre ich dann experimentelles an dunklen Tagen während der Arbeit. Der erste Track „unknown Destination“ rauschte so an mir vorbei. Doch beim zweiten Stück „American Skycrapers“, also Wolkenkratzer, blieb ich hängen. Ich finde Wolkenkratzer ätzend und war gespannt, wie ein Italiener das empfindet. Gerade Trommeln können ja viel Gefühl ausdrücken.
Und zack, war ich im Experiment „Natural Impulse“ versunken. Und fand es, je weiter ich zuhörte, um so spannender. So richtig schön schräg! Und habe es bis zum Ende gehört.
Ich finde das “ Natural Impulse“ ein guter Titel für das auffallende Projekt des italienischen Drummer Claudio Scolari, des Keyborder Daniele Cavalca und Scolaris Sohn, Simeone ist. Und im Verlaufe der CD eine treffende Beschreibung dafür ist, wie sie sich hier drei Musiker, echter Kunst in der Musik hingeben.
Ich weiß ja nicht in welchen Räumen die Tracks gemacht wurden, aber es muss eine tolle Umgebung sein. Die Musik, sprich die Kunst den Raum zu füllen und spannende Geschichten zu erzählen, verstehen die Drei wirklich sehr gut. Und es groovt!!
Zusammen mit Scolaris Sohn Simone Scolari an der Trompete, ziehen drei improvisatorische Maestros aus Italien Elemente des Jazz, Blues, Latin und was weiß ich alles zusammen und Experimentieren munter, aber sehr gezielt durch dieses Album.
Es passt. Es ist wie ein impressionistisches Gemälde. Ein Farbspritzer hier, ein Strich dort, hier Synthesizer, dort E-Bass, Vibraphon und viele andere Instrumente, die frei eingesetzt werden.
Manchmal diffus, doch immer klar in der Sprache, kommunizieren die drei Musiker wirklich beeindruckend.
Ich denke ich kann das gut ermessen, denn wenn ich dem Synthi am Drum Set sitzend, folgen sollte und etwas eigenes dazu erzählen sollte, wäre ich persönlich, da eher sprachlos. Und Claudio Scolari ist ein guter Erzähler. Ein sanftmütiger, liebevoller Erzähler, selbst wenn es rund um ihn herum schräg zugeht. Toll!
So nehme ich das Werk von Claudio Scolari, Daniele Cavalca, Simone Scolari gerne an und werde dafür sorgen, das es mit nach Ostfriesland geht. Und ich verspreche, an kalten Wintertagen, werde ich das gerne noch einmal hören..
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