Köln- Der Köln Sürther CDU Politiker Heribert Hirte und Direktoren der Kölner Max-Planck-Institute kritisieren das NRW-Hochschulzukunftsgesetz. Wird das geplante Hochschulzukunftsgesetz so verabschiedet wie von Wissenschaftsministerin Svenja Schultze (SPD) vorgesehen, ist der Ruf der Stadt Köln als Wissenschaftsstandort gefährdet.
Davon ist der Bundestagsabgeordnete und Professor für Wirtschaftsrecht Heribert Hirte ebenso überzeugt wie die Direktoren der beiden Max-Planck-Institute in Köln-Lindenthal, Professor Linda Partridge (MPI für Biologie des Alterns) und Professor Jens Brüning (MPI für neurologische Forschung).
Partridge und Brüning befürchten: „Ein solches, durch das Wissenschaftsministerium eng geschnürtes Verwaltungskorsett würde sich negativ auf die gewünschte enge Verflechtung der Universität mit den Max-Planck-Instituten auswirken.“ Das geplante neue Gesetz betrifft ministerielle Rahmenvorgaben, Berichtspflichten und Controlling-Verfahren in Bereichen, die für eine Universität wesentlich sind – etwa Hochschulentwicklung, Neuentwicklung zukunftsfähiger Bildungsangebote oder Einwerbung von Drittmitteln. „Ein gemeinsames, zügiges und exzellenzgetriebenes Beantworten gesellschaftlich herausragender Fragen könnte zukünftig trägen Verwaltungsmechanismen und Planungsvorgaben zum Opfer fallen.“
Die Max-Planck-Institute sind sicher, dass eine ministeriale Entwicklungsplanung wie im jetzt diskutierten Hochschulzukunftsgesetz nicht internationalen Standards zur Identifizierung der besten Köpfe mit den besten Ideen genüge tragen kann.
Der Wissenschaftsstandort Köln könnte somit unnötig geschwächt werden. Der Kölner CDU-Politiker Hirte betont: „Gerade in einer alternden Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, ein solch wichtiges wissenschaftliches Feld nicht mit voller Kraft zu unterstützen.“
Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns bildet zusammen mit der Universität zu Köln den Exzellenzcluster CECAD (Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases), der sich mit der Erforschung der molekularen Mechanismen des Alterns und von Erkrankungen im Alter beschäftigt. Ergänzt durch das MPI für neurologische Forschung bildet Köln damit ein europaweit einzigartiges Zentrum für den Bereich Alternsforschung.
Dass dieses Zentrum sich so schnell und gut entwickelt habe, dafür sei das bisher geltende Hochschulfreiheitsgesetz ein essentieller Baustein gewesen, sind sich Heribert Hirte und die Wissenschaftler sicher.
Das Hochschulfreiheitsgesetz gesteht es den Universitäten in Nordrhein-Westfalen zu, weitgehend selbstverantwortlich über ihren Haushalt, ihr Personal und ihr Studienangebot zu entscheiden. Das will Wissenschaftsministerin Schultze nun ändern.