Es war wie ein Full House im Poker für den FC Bayern München,der in der zweiten Hälfte der DFB Pokal Verlängerung noch ein Ass im Ärmel hattte. Trotz vieler verletzungsbedingter Ausfälle (Alaba,Schweinsteiger,Lahm u.a.) siegen die Bayern mit BVB Töter Arjen Robben mit 2:0 und holen 2014 das Double.
An der Grenze der Erschöpfung wird Arjen Robben zum Matchwinner in einer heiß umkämpften Pokalfinale Partie in Berlin. Dabei wäre dieses Spiel sicher anders ausgegangen, wenn es die Torlinientechnik in Berlin gegeben hätte.
Denn der Kopfball von Mats Hummelts in der zweiten Hälfte, war sicher über die Linie. Die Diskussion warum diese Technik nicht zumindest für Finalspiele eingeführt wird, hat neuen Zündstoff bekommen. Müller war es dann, der von Krämpfen geplagt, in den letzten Minuten im Alleingang das zweite Tor der Bayern schoß.
Schon im Champions-League-Finale vor einem Jahr in London war Arjen Robben Matchwinner im Finale gegen Borussia Dortmund. Und weil er beim 71. Pokalfinale in Berlin mit seinem Treffer für die Führung sorgte, wird er zum amtlichen BVB Töter in Finalbegenungen. In der ARD mit diesem Titel angesprochen sagte der Holländer:“Nein so kann man es nicht sehen. Dortmund war ein harter Gegner und wir haben uns schwer getan. Am Ende haben wir uns auf unsere Qualitäten besonnen und es war auch ein wenig Glück dabei.“
Ein total erschöpfter Franck Ribéry: „In der letzten Zeit standen wir etwas unter Druck. Es war eine schwere Zeit, aber wir haben immer zusammengehalten und immer den Kopf oben gehalten.“
Die Dortmunder Spieler wirkten zu Recht geknickt und werden sich darüber ärgern, das ein Tor nicht gegeben wurde. Der BVB hat sich bestens verkauft und hatte es in der regulären Spielzeit einige Male in der Hand das Spiel zu gewinnen. Das erfreuliche für Fußball Deutschland und Bundestrainer Jogi Löw ist, das alle Nationalspieler ihre besten Leistungen abriefen und kämpften bis zur Totalerschöpfung.
Von Beginn an machten die Bayern mächtig Druck.In der 4. Minute war es Thomas Müller, der von der Strafraumgrenze abzog und Roman Weidenfeller zur Parade zwang. Nur mit dem Gesicht verhinderte der BVB Keeper einen Treffer. Nur zwei Minuten später versuchte es Robben. Doch wieder war Weidenfeller zur Stelle.
Die Münchner bestimmten die Anfangsphase. Die Dortmunder schienen überrascht von der ungewöhnlichen Münchner Formation zu sein. Gardiola hatte dem FCB hinten eine dreier Kette verordnet und setzte auf schnelles Umschaltspiel. In der 17. Minute stand Robert Lewandowski bereit, doch die Bayern-Abwehr steht sicher.
Lewandowski hat dann vor der Pause die größte Dortmunder Möglichkeit. Kevin Großkreutz bediente den Polen im Strafraum, doch Lewandowski rutscht der Ball, zehn Meter freistehnd vor dem Bayern Tor,über den Spann. Das mag auch der Nässe und dem Regen in Berlin geschuldet sein.Das war eine tausend prozentige Chance für Borussia Dortmund.
Ribéry kam für Lahm, und sorgte nach der Pause, mit einer Flanke auf Müller für die nächste Bayern Chance. Weidenfeller parierte erneut grandios (55.).
Die Dortmunder erhöhten die Schlagzahl und kamen zu sehr guten Möglichkeiten. In der 61. Minute landet ein Freistoss von Marco Reus auf der Latte. Dann klärt Dante einen Kopfball von Mats Hummels hinter der Linie. Muss so sein , denn der rechte Fuß steht genau auf der Linie. Das heißt das linke Schußbein ist zum ausholen weit hinter der Line. Schiedsrichter Florian Meyer ließ aber weiterspielen. Der Linienrichter muss sich im Spielrausch befunden haben, das er diesen Treffer übersah.Der Schiedsrichter wurde dann nach der Partie von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp entsprechend ins Gebet genommen. Kloppo fehlten im Interview nach der Partie vor lauter Aufregung die richtigen Worte.
In der 72. Minute prüfte Oliver Kirch Bayerns Torhüter Manuel Neuer mit einem krachenden Distanzschuss. So ging es in die Verlängerung. Robben trifft in der 107. Minute zum 1:0 . Der BVB setzt auf Konter und Müller trifft in der Nachspielzeit zum 2:0. Aufgrund der Erschöpfung einiger Bayernspieler wirkte der Jubel der Münchner in Berlin aber lange nicht so ausgelassen wie sonst. Klar gab es Bierduschen und Pep Guardiola wurde in den Berliner Nachthimmel geworfen, doch der BVB hat den Bayern Spielern körperlich alles abverlangt.
Fazit: Das Kloppo einigen Spielern vorwirft, sie hätten sich nicht so eingesetzt wie er es vorgegeben hat,sehe ich überhaupt nicht so. Dortmund hat auf einem irre hohen Niveau unglücklich verloren. Reuss und Lewandowski wurden von den Bayern raffiniert abgemeldet und leider ist das Fehlen von Gündogan in einem derartig extremen Spitzenspiel nicht zu verkraften. Letztlich werden die Dortmunder die richtigen Lehren ziehen und im nächsten Jahr wiederkommen. Nach der WM fangen ja alle wieder bei Null an.