Köln- Ein leichtes grummeln habe ich heute im Bauch. Der Tag der Entscheidung naht. Bürgerbefragung Köln und Ausbau Godorfer Hafen.Wie viele Kölner werden gewählt haben? Wie viele Stimmen wird es geben? Wer hat die Mehrheit? Es geht nicht um eine Person sondern um eine Sache. Wen interessiert es wirklich?
Gerade deshalb sage ich heute Dankeschön! Dankeschön den vielen Initiativen, den Grünen Bündnis90, der FDP, den Linken, den freien Wählern und der Aktionsgemeinschaft und und und.
Mehr als vier Wochen harter Kampf. In Foren, bei Facebook, als Blogger, bei öffentlichen Diskussionen, Veranstaltungen, Meetings und Pressekonferenzen.
Das war selbst für im politischen Wahlkampf erprobte alte Hasen, mehr Einsatz, als bei einer Kommunalwahl. Dieses Foto von Sabine Müller (Grüne Köln) zeigt die Grünen/ Bündnis90 im Einsatz für „Nein“ Hafenausbau Godorf.
Ärger in der Familie, Stress bei den Terminen in den letzen beiden Wochen. Da war der eine oder andere am Rande der Erschöpfung. Trotzdem haben Sie alle unermüdlich geschafft.
Was war denn so anstrengend? Das habe ich einen dieser Kämpfer der Grünen gefragt. Die Antwort klang in ungefähr so: „Das schlimme war, das es eigentlich erst mal keinen interessiert hat. Dann ist es ein vertracktes undurchsichtiges Thema mit unendlichen Zahlen, ohne Personen. Es gibt kein Gesicht gegen das man kämpft, sondern Zahlen. Das bewegt den Menschen auf der Strasse nicht. Der hat andere Probleme. Einkommen, Kindergarten und Schule. Naturschutz? Der Kölner an sich, hat ganz andere Themen.“
Stände schleppen, aufbauen, Plakate kleben und sich stundenlang auf den Marktplätzen die Füße platt stehen. Reden. Reden. Reden. Unermüdlich. All das nur, weil ein paar ewig gestrige mit dem Kopf durch die Wand wollen. Dabei gibt es nichts zu gewinnen. Kein Plenums Sitz. Kein Landes- oder Bundestags Mandat. Oder?
Und doch Sie haben es getan. Man spürt das war sicher kein einfacher Wahlkampf. Genau darauf hatte die SPD und Herr Roters und die HGK gebaut, eine Bürgerbefragung. Das Neue SPD Spielzeug im Machtpoker. Absicht dahinter: Das Ding lockt einen echten Kölner nicht hinter dem Ofen vor.
Vielleicht nicht unrichtig und doch! Eines hat diese Aktion für mich gezeigt.
Durch den Einsatz der Parteien in der Sache ist hier bei uns in Sürth und darüber hinaus in Godorf, Wesseling, Rodenkirchen, Rondorf, Zollstock und anderen Veedels ein Stück weit neues Vertrauen gewachsen. In unsere politischen Nachbarn. Bei den Menschen die an unserer Seite für ein „Nein“ gekämpft haben.
Dankeschön! Fü ein tolle neues Wir Gefühl.
Das spürt man im Kiosk, beim Einkauf, in Partyrunden und auf dem Marktplatz. Es ist ein Wir schaffen Das Gefühl, das ich so, schon lange nicht verspürt habe. Ich bin begeistert über die vielen jungen enthusiastischen Parteimitglieder.
Das macht mir Mut und zeigt, man kann und will endlich wieder etwas bewegen.
Dankeschön auch an die Kämpfer für die Sürther Auen.
Euer Widerstand ist das Bindeglied geworden. Im Kampf mit Windmühlenflügeln, gegen etablierte Kölner Rats und Klüngel Politik habt ihr den überigen Parteien den zündenden Funken überreicht. Hubert Weigert (BUND) und Jörg Jung (Mut zur Kultur „Köln schafft das“), haben es gut formuliert, es ist eine Richtungsweisend für künftige Politik in Deutschland, auch wenn das nur wenige begriffen haben.
Wer hätte das vor drei Jahren gedacht? Als schon alles beschlossen war. Das Ihr so viele Wahrheiten in den Schreibtischschubladen entdeckt und aufdeckt habt. THX (tausend dankeschön)
Nach dem Dankeschön kommt jetzt das Warten. Auf Morgen.
Morgen gegen 18°° fahre ich hinaus zum Widerstandsnest in die Sürther Aue. Denn wenn die Kölner richtig entscheiden, was ich hoffe, werden wir die Party des Jahrhunderts feiern. Nicht mit Bier und Sekt, nein. Sondern ich werde denen in die Augen schauen, die einst vor vielen Monaten in eisiger Kälte, mit der Mahnwache ihren Kampf für die Natur aufgenommen haben.
Ich werde denen die Hände schütteln und und einfach nur dankbar sein. Dankbar, das ich nächstes Jahr, wenn die Büsche wieder höher gewachsen sind, mit meinem Sohn den Hasen und Füchsen wieder gute Nacht sagen kann.
Die Füchse können dann endlich wieder von Weiß, wo sie sich jetzt Nachts aufhalten, wieder in die Aue übersiedeln.
Die Käuzchen die verzweifelt in diesem Frühjahr ihre Kinder in Nachbars Garten großgezogen gaben, können auch in der Aue wieder Ihr Quartier beziehen, aus dem sie von Motorsägen und Baggern verjagt wurden.
Dankeschön das ihr geholfen habt. Im Rheinbogen entsteht wieder eine natürliche Ordnung.