1FC Köln – Zahme Südkurve und die Niederlage in Gladbach

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Köln- Das war ein ereignisreicher Bundesliga Spieltag für den 1FC Köln  bei Borussia Mönchengladbach. Zum ersten Mal in dieser Saison, das ich nach einer 1:0 Niederlage, nicht die Bohne stinkig bin. 

Der Spieltag begann schon am frühen Morgen um 11 Uhr mit einer Demonstration der Kölner Südkurve in Mönchengladbach.  „Die Auflagen für Bundesligaspiele  sind ein Schlag ins Gesicht für jeden Fußballfan, der seine Mannschaft auswärts unterstützen möchte. Mindestens 10% des gesamten Kartenkontingents sollte den Fans der Gastmannschaft zustehen. Daran dürfen keine Bedingungen geknüpft sein“, hieß es vor dem Derby bei „Südkurve 1. FC Köln e.V.“. Und man versprach das es eine friedliche Demo wird. Und wer auch immer im Vorfeld Befürchtungen hatte, diese Veranstaltung würde eskalieren, sah sich getäuscht, denn es  verlief alles eindringlich ruhig. Einfach toll und zeigt, das 16 durchgeknallte Hools, nicht für die komplette Fankultur beim FC stehen und setzt somit den DFB und die drastischen Strafen klar ins Abseits.

Genauso zahm und lieb verhielten sich die FC Fans dann auch im Stadion. Keine Ausschreitungen trotz „Derby“. Und nur zwei bis frei Mal war das „Come on Effzeh“ vernehmlich lauter zu hören, als die Gladbacher Fan Gesänge. Auch eine Seltenheit. Man kann davon ausgehen, das es einfach zu wenig Effzeh Fans vor Ort gab, oder die einfach durch und durch schockiert waren. Wie ich.

Denn wir alle, im Stadion und am TV  mussten in der ersten Halbzeit  eine Geißbock Elf erleben, die weit, weit unter ihren Möglichkeiten blieb. Kaum zu glauben, das ein verletzter Simon Zoller und ein gesperrter Marcel Risse, solch eklatante  Aufbauschwächen und Lehthargie offenbart. Also lieber Peter Stöger, von breit aufgestelltem Kader lässt sich da nicht so richtig reden.

So dauert es gerade einmal 9 Minuten bis der Ball im Kölner Netz zappelt. Nach einer Hereingabe von rechts kommt Dahoud zum Abschluss und trifft flach ins rechte Eck. Der Treffer war allemal vermeidbar und doch zeigt sich in den folgenden 45 Minuten, das Tor war verdient. Der Gastgeber macht das, was eine gute Mannschaft in einem Heimspiel macht. Den Gegner bestimmen. Zweikampf Bilanz bestens. Ballbesitz reichlich. Die meisten Torschüsse. Beim FC das Gegenteil.  Ballverluste, schlechte Pässe und ehrlich, ich habe meinen FC der letzten Spiele gar nicht wiedererkannt.

Was soll’s? In der zweiten Hälfte wacht das Team auf und kämpft. Zwei Distanzschüsse vom eingewechselten Milos Jojic konnte Gladbachs Schlussmann Yann Sommer parieren (59.). Wenig später versuchte es Jojic erneut vom rechten Strafraumeck, Sommer konnte die Kugel jedoch noch um den Kasten lenken.

In der 63. Spielminute riskiert Peter Stöger noch mal richtig etwas und bringt Youngster Marcel Hartel  für Filip Mladenovic in die Partie. Der Junge  feierte sein Bundesliga-Debüt und so manch ein Fan schaut verwundert aus der Wäsche. Welche Bedeutung hat denn dieser Wechsel?  Ich denke, man muss es als ein Zeichen totaler Unzufriedenheit des Trainers werten. Und sollte es so sein, wäre das  ein richtiges Zeichen an die Mannschaft, im Sinne von, kein Platz ist hier selbstverständlich. Lehmann und Modeste verwerten nicht, btw scheitern ebenfalls an Sommer, der als  wertiger ter Stegen Nachfolger anzusehen ist.

Am Ende reichte es nicht. Der Spielstand blieb und Timo Horn, mein Held des Spieles, der zweite grandiose Paraden hinlegte sagte im Interview: „Es hat sich eher wie ein Freundschaftsspiel, als wie ein wichtiges Spiel angefühlt. Für ein Derby war es in der ersten Hälfte viel zu wenig. In der zweiten Hälfte war es dann besser, mit seinen Abschlüssen hat Milos Jojic Schwung rein gebracht. Insgesamt war es aber viel zu wenig, um gegen Gladbach zu bestehen“.

Tja und dann  gab es noch ein Highlight des Spieltages.

Während im einen Kanal Felix Sturm seinen 5 WM Titel holte, waren im ZDF „aktuelles Sportstudio“  Max Eberl und Jörg Schmadtke zu Gast. Ein tolles Interview mit Klasse Statements zweier, für mich Top Bundesliga Manager. Man hatte nicht das Gefühl hier säßen sich zwei absolute Feinde gegenüber.

Beide Manager sehen die Positionen ihrer Teams und Vereine logisch, bestimmt von den finanziellen Erfordernisse, aus dem richtigen Blickwinkel. Mit viel Respekt gegenüber dem Anderen. Beide mit dem richtigen Standpunkt gegenüber dem Wahnsinn der überteuerten Spielerkäufe seitens der englischen Liga. Ja und falls das beim FC einige vergessen haben, Jörg Schmadtke erinnerte noch einmal daran, das man mit leerem Beutel keinen großen Einkäufe tätigen kann.Dafür müsse der FC noch mindestens 2 Jahre erstklassig spielen um die Verluste zweier Abstiege wett zu machen.

Ob Schmadtke  da bereits vom Höger (S04) Wechsel im Sommer wusste, oder warum blieb das alte Schlitzohr so bescheiden ruhig?

Was beide Manager  und ihre Vereine jungen Spielern bieten können, ist nicht  Geld, sondern die Option, in einem Verein mit den besten Fans der Welt und in der 1.Fußballbundesliga , ihren internationalen Marktwert aufzubauen. Belege dafür können beide Vereine genügend vorweisen. Und Jörg Schmadtke besiegt zum Schluß Eberl an der Torwand. Na geht doch! Schätze die beiden werden eine nette und unterhaltsame Heimfahrt  gehabt haben. So schön kann Derby sein, wenn mal mal den Wahsinn raus nimmt.

Tja und eines Tages, also über übermorgen, machen die Geißböcke das Ding dann auch mal wieder in Flachbach klar.  Also, alles in allem, war es last but not least, trotz Niederlage ein doch recht feiner Spieltag. So long liebe FC Fans. Freitag ist schon wieder Heimspieltag. Come on Effzeh! 🙂

1. FC Köln: Horn – Olkowski, Maroh, Heintz, Mladenovic (63. Hartel) – Lehmann, Hector – Osako (46. Jojic), Gerhardt, Bittencourt (76. Hosiner) – Modeste

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Wendt, Elvedi (66. Hofmann), Christensen, Nordtveit – Xhaka, Dahoud (92. Brouwers) – Johnson, Hazard – Raffael (88. Hrgota), Stindl

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74