Köln Sürth – Millionen Mitglieder verlieren seit dem Start des Social Network Facebook ihre Zeit Online. Für viele Unternehmen wurde Facebook in der Vergangenheit zum starken Kostenfaktor ohne nachweislichen Ertrag. Nach dem Börsengang von Facebook Gründer Mark Zuckerberg am Freitag vergangene Woche sackt der laut Analysten zu hohe Ausgabekurs in den Keller.
Der zweite Handelstag bringt den Facebook Aktionären herbe Verluste. Die Aktie sackte unter 32 Dollar ab und notiert damit schon 16 Prozent unter dem Ausgabepreis vomFreitag. Wer am ersten Handelstag zum Höchststand von 45 Dollar einstieg, hat bereits ein Drittel seines Geldes verloren. US Komiker Andy Borowitz postete in seinem Blog einen imaginären Brief von FB Chef Zuckerberg: „Lieber potenzieller Investor! Seit Jahren hast Du Deine Zeit auf Facebook verschwendet. Jetzt kommt Deine Chance, auch noch Dein Geld darauf zu verschwenden.“
In einem Gespräch mit einem Frankfurter Finanz- und Devisen Berater am vergangenen Samstag erfuhr ich, das die Finanzbranche das Investment in Facebook Aktien sehr skeptisch betrachtet habe. Seinerseits sah er für seine Kunden aktuell noch keine Kaufempfehlung vor.
Auf die Frage wieso Facebook dann überhaupt an die Börse gegangen sei meinte er:“ Facebook braucht Geld und somit kann Zuckerberg gar nicht anders. Der Börsengang dient nicht seiner persönlichen Bereicherung, sondern ist einfach bedingt. Er will das Unternehmen erhalten und ausbauen. Dafür braucht er Geld und bisher laufen Facebook die Kosten weg.“
Das scheint genau der Punkt zu sein, der die Anleger verunsichert. Wie sieht die wahre Bilanz aus und was plant Facebook in der Zukunft mit dem vielen Geld zu tun ?
Das Facebook-Management tut unterdessen wenig, um dieses Vertrauen herzustellen. In Zeiten von Twitter schweigt man eisern seit dem Börsengang. Kein Interview. Kein öffentlicher Auftritt. Alles was zum Pflichtprogramm von Börsen Newcomern erwartet wird findet nicht statt.
Transparenter handelte dagegen Google bei seinem Börsengang 2007. Larry Page wollte von Beginn an einfache Leute teilhaben lassen und sorgte deshalb stets für die wichtigsten Informationen und Transparenz für seine Anleger.
Damals war Google 23 Milliarden Dollar wert, heute sind es rund 200 Milliarden Dollar. Das kommt nicht von ungefähr, denn von Beginn an hatte Google ein Angebot mit hohem Nutzen für das gesamte Netz.
Dagegen besteht bisher ein grundsätzlicher Zweifel, ob das Netz, Facebook wirklich braucht. Unternehmen buchen ihren Erfolg und ihre Werbung eher mit „ gut gefunden werden“ bei Google, als über den Like Button bei Facebook.
Somit ist Facebook eigentlich nach wie vor eher die private Plattform. Teilen von Videos und Bildern nimmt so viel Zeit in Anspruch, das Facebook User den Audi dort nicht suchen, oder gar per Facebook bestellen. Wen sie ihn bei den vielen Postings überhaupt wahrnehmen.
Deswegen bleibt für Unternehmen Werbung auf Facebook nach wie vor fragwürdig. Ich kenne schon einige Unternehmen die ihr Engagement bei Facebook wieder eingestellt haben. Damit fehlt dem Social Netzwerk aber eine dauerhafte Einnahmequelle.
Parralell entwickeln sich inzwischen neue und interessante Social Media Plattformen, die Facebook unter Umständen sogar den Rang ablaufen können.
Ich habe keine Aktie gekauft und für die Anleger tut es mir leid. Langfristig sagt der Analyst, könne der Wert wieder steigen und meint:“Als Aktienkäufer muss man Ausdauer beweisen. Die Rally kann in der Zukunft auch kräftig nach oben gehen. Wenn Marc Zuckerberg beweist, das sein Netzwerk weiterhin erfolgreich ist, kann die Aktie auch eine enorme Wertsteigerung erfahren.“
Den aktuellen Kurswert findet ihr hier: Finanzen Net