Köln- Starke Zocker! So kann man die Kandidaten der ProSieben Show von „Elton zockt“ in jedem Fall nennen. Elton lieferte einen vor Werbepausen strotzenden 5 Stunden Marathon. Der Wuppertaler Martin erkämpft sich den Hauptgewinn von 100.000 Euro, nachdem beireits sein Top Rasenmäher, sein Ehering und seine Haarpracht den Bach runter gegangen sind.
Um 1.54 Uhr bezwingt er Gastgeber Elton beim Hausschuhe auf die Torwand schießen. 14,5 Prozent der werberelevanten Zuschauer verfolgen Eltons erste eigene Samstagabendshow auf ProSieben.
Wir sehen gleich fünf Gewinner: Restaurant-Besitzer Ronny aus Frankfurt/Main wirft vor dem Live-Finale gegen Elton das Handtuch, geht mit 20.000 Euro nach Hause. Hausfrau Kristina aus Köln und Anwalt Danyel aus Bonn freuen sich über 10.000 Euro. Automobilkauffrau Vera aus Dorsten gibt sich mit 5.000 Euro zufrieden. Am Ende ist es eine Erlösung das der arg gebeutelte Martin das Geld kassieren. Das Konzept der Sendung ist eigentlich nicht schlecht gedacht. Die Spielrunden erinnern jedoch an leicht mutierte Schlag den Raab Spiele und kommen sehr flach und langamtmig daher.
Eine junge Hausfrau bangt um ihre High-Heel-Sammlung, ein Autonarr zockt um seine heiß geliebte Karosse, ein Alleinunterhalter um sein Keyboard. Wer sein Duell gegen Elton verliert, muss die Zerstörung seines Einsatzes mitansehen. Der Vollstrecker sorgt dafür das die Dinge ordentlich präsentiert zu Bruch gehen. Für den Voyeuristen hat das was. Der Zocker erhält die gerechte Strafe.
Auf der Suche nach Kandidaten für seine erste eigene Samstagabendshow zog Elton durchs Land, findet Spielpartner im Casino, vor Gericht, im Schuhgeschäft, im Tattoo-Studio oder im Altenheim. Rund 30 Kandidaten spielen mit Elton, acht bekommen die Chance auf das große Geld. Sie zocken um ihre Kücheneinrichtung, ihren nagelneuen Fernseher, das heimische Sofa und selbst um die Klamotten am eigenen Leib. Besiegen sie den ProSieben-Moderator in Spielen wie Dosenwerfen, Seilspringen oder Luftballon-Darts können sie 100.000 Euro gewinnen. Doch für diese Chance verlangt Elton persönlichen Besitz als Pfand.
In Runde eins kämpfen acht Kandidaten um 5.000 Euro. In Runde zwei vier Kandidaten um 10.000 Euro. In Runde drei geht es für zwei Kandidaten um den Einzug ins Finale und 20.000 Euro. Der Finalist hat im Zweikampf mit Elton die Chance auf 100.000 Euro. Die Kandidaten können vor jeder Runde entscheiden, ob sie antreten oder mit dem bereits Erreichten nach Hause gehen wollen.
Gewinnt Elton, ist der Einsatz weg und wird vor den Augen der Kandidaten zerstört. So gingen 300 Teller seines Restaurants zu Bruch. Restaurant Besitzer Ronny kassierte kurz vor Schluß 20000, verzichtete aber aus Panik auf eine Glatze wie sie Kanidat Martin vor der letzten Runde und auf das große Geld erhielt. Verständlich. Was sich die Kandidaten in dieser Sendung antun ist schon reichlich starker Tobak. Als der Rasenmäher unter dem Hackebeilchen zerbröselte das ist schon ein Hingucker. An diese Stelle hat man das Gefühl aus der Sendung könne noch was werden.
Schwach dagegen kommt Elton daher. Ein perfekter Shomaster ist er nicht. Die von Stefan Raab gewohnten Erfolgsmodelle bietet ProSieben mit dieser Show nicht auf. Zumindest TV Zuschauer jenseits der 30 scheitern hier an der Langatmigkeit und an den Werbeblocks von Prosieben. Die Sendung bietet den Werbekunden erfreulich gute Flächen. Ob das Format jedoch Bestand hat ist fraglich denn Elton zeigt dem Zuschauer keinen echten roten Faden. Da sollte er selbst noch mal nachlegen. Seine Spiele und die Regeln kennen, oder einen suchen der die besser und kurz und bündig erklärt. Na ja. Es soll im Herbst einen weiteren versuch geben. Schaun wir mal. (Foto:“obs/ProSieben Television GmbH“)