Köln- Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) sind die Dominatoren des Rennwochenendes der ADAC GT4 Germany auf dem Sachsenring. Das Duo im Aston Martin Vantage GT4 konnte nach dem Triumph im Samstagsrennen auch Lauf zwei am Sonntag für sich entscheiden und somit vor dem Finale die Tabellenführung auf 20 Punkte ausbauen.
Zwei Siege, die Pole-Position und Tabellenführung
Ihre Markenkollegen Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA, beide Dörr Motorsport) sowie Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport) komplettierten das Podium. Diese drei Paarungen liegen auch in der Meisterschaftswertung auf den ersten drei Plätzen. Das verspricht Hochspannung für das Saisonfinale in vier Wochen auf dem Hockenheimring. „Zwei Siege, die Pole-Position gestern und die Tabellenführung. Besser hätte das Wochenende eigentlich nicht laufen können. Mir fehlen einfach nur die Worte. Ich bin überglücklich“, strahlte Ortmann mit dem Siegerpokal in den Händen.
Strategie mit frühen Boxenstopp zahlt sich aus
Das Rennen hatte Indy Dontje von der Pole-Position aus begonnen. Der Niederländer gewann auch den Start und übernahm die Führung. Dahinter musste der von Platz zwei losgefahrene Hugo Sasse jedoch eine Position an Finn Zulauf (18/Königstein im Taunus, AVIA W&S Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4 abgeben. Das Trio setzte sich in der Anfangsphase etwas vom Feld ab, die Reihenfolge änderte sich erst als der drittplatzierte Sasse als Erster aus dem Spitzentrio zum Fahrerwechsel an die Box kam. Die Strategie mit dem frühen Boxenstopp zahlte sich aus. Ortmann konnte die Spitze übernehmen, als Phil Dörr, der von Dontje übernahm und Zulaufs Teamkollege Nicolaj Møller Madsen (29/DNK) aus der Boxengasse fuhren. Aufgrund eines ‚Unsafe Release‘ beim Losfahren nach dem Fahrerwechsel musste Møller Madsen kurz darauf jedoch eine Penalty-Lap absolvieren.
Davon unbeeindruckt baute Ortmann seinen Vorsprung an der Spitze immer weiter aus. Hinter dem zweitplatzierten Phil Dörr machte sich derweil sein jüngerer Bruder Ben Dörr immer größer im Rückspiegel breit. Es kam zum Geschwisterduell, welches Ben mit einem sehenswerten Manöver rund zehn Minuten vor Ende für sich entschied. Zum Rennende ließ es der führende Ortmann etwas ruhiger angehen und fuhr schließlich mit 2,1 Sekunden Vorsprung zum Laufsieg, der gleichzeitig auch den Erfolg in der Junior-Wertung für Teamkollege Sasse bedeutete.
Nico Hantke (18/Hürth) und Simon Connor Primm (17/Großschirma, beide Dörr Motorsport) beendeten das Rennen auf Platz vier und machten so den Aston Martin-Vierfachtriumph auf dem Sachsenring perfekt.
Rang fünf ging an Pavel Lefterov (24/BUL) und Stefan Bostandjiev (18/BUL, beide Overdrive Racing) im Porsche vor dem Mercedes-AMG GT4-Duo Jan Philipp Springob (21/Olpe) und Robin Falkenbach (20/Niederkassel, beide Drago Racing Team ZVO) sowie Max Kronberg (35/Berlin) und Hendrik Still (35/Kempenich, beide W&S Motorsport) in einem weiteren Porsche. Nicolaj Møller Madsen wurde gemeinsam mit Finn Zulauf achter. Tom Wood (20/GBR) und Euan McKay (27/GBR, beide Racing One) sowie Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (36/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) komplettierten die Top Zehn. Der Sieg in der Trophy-Wertung ging an Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing). Das Porsche-Duo konnte damit bereits vorzeitig die erfolgreiche Titelverteidigung in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany klarstellen.
Mike David Ortmann – Sieger für Prosport Racing:
„Das Rennen war heute nicht ohne, da wir durch den Sieg von gestern Extragewicht im Auto hatten. Somit wurde es zum Ende hin schwierig mit den Reifen. Schlüssel zum Sieg war sicherlich der frühe Boxenstopp. Ich habe in meiner Outlap dann volle Attacke gegeben. Das hat sich ausgezahlt. Mein Dank geht auch an das Team, das unser Auto bis in die Nacht vorbereitet hat. In Hockenheim müssen wir nun einen kühlen Kopf bewahren. Mal sehen, was dann dabei herauskommt. Der Titel war aber schon seit Saisonbeginn unser Ziel.“
Hugo Sasse – Sieger für Prosport Racing:
„Wir sind super glücklich über den Doppelsieg auf dem Sachsenring. Das Ausbauen der Führung in der Gesamtwertung ist natürlich sehr wichtig mit Blick auf das letzte Wochenende in Hockenheim. Beim Start war es heute sehr eng. Ich büßte auf der Innenseite einen Platz ein. Ich habe aber schnell gemerkt, dass die Pace in unserem Auto wieder gut war. Zum Ende meines Stints habe ich mich dann darauf konzentriert, die Reifen für Mike zu schonen.“
Romain Leroux – Platz zwei für Dörr Motorsport:
„Ich hatte eine harten Stint. Gleich zu Beginn verlor ich einen Platz. Danach war ich hinter zwei Porsche eingeklemmt, die ich auf der Geraden einfach nicht überholen konnte. Somit sind wir recht früh zum Boxenstopp gekommen. Das zahlte sich aus, da Ben dann vor den beiden Porsche lag. Das Auto fühlte sich heute wieder sehr gut an. Schade jedoch, dass wir im Titelkampf einige Punkte gegen Prosport verloren haben.“
Ben Dörr – Platz zwei für Dörr Motorsport:
„Wir sind mit dem zweiten Platz natürlich zufrieden. Nachdem ich einige Konkurrenten überholt hatte, kam ich auch bei meinem Bruder Phil an. Ich war heute einfach schneller und konnte an ihm vorbeifahren. Ich fahre genauso um den Titel wie er. In der Gesamtwertung ist noch alles offen, da in Hockenheim 50 Punkte vergeben werden. Wir versuchen dort, um die Meisterschaft mitzufahren. Das war von Anfang an das Ziel.“
Christian Kosch – Champion der Trophy-Wertung:
„Wir sind überglücklich, den Trophy-Titel verteidigt zu haben. Nun können wir das letzte Rennwochenende in Hockenheim genießen. Es ist ein wenig schade, dass unsere direkten Gegner heute ausgefallen sind. Denn wir hätten es gerne auf der Strecke ausgetragen. Aber man nimmt es, wie es kommt. Die ADAC GT4 Germany gefällt uns sehr gut.“