Schluß mit lustig auch Rauchen im Garten soll vor den Richter!

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Cyan gaze of the smoker ©Ben Raynal
Cyan gaze of the smoker ©Ben Raynal

Köln -Ziemlich entgeistert schaue ich auf das Anwaltsschreiben, das vor mir auf dem Tisch. Das ist eine Klage eines Menschen, den das Rauchen des Nachbarn im Garten neben an stört.

Das Mieter eine Hauses,gegen einen Mieter geklagt haben, weil dieser die Treppenhausluft verpestet,hat die Presse schon beschäftigt. Das letzter Tage ein Urteil gegen rauchen auf dem Balkon gefällt wurde, ist auch noch nicht vergessen.

Das aber jetzt einer mit dem Richter droht, weil der Nachbar im Garten raucht, geht einfach zu weit.

Ich habe dieser Tage einen Brief aus Süddeutschland erhalten, in dem es darum geht das der Nachbar eines Reihenhauses einen Anwalt bestellt hat, weil er sich durch das Rauchen der Nachbarn im Garten belästigt fühlt. Ich danke Moni K. (Name v. d. Redaktion geändert) dafür das sie uns diesen Vorgang zukommen ließ.

Oweia, denke ich, hört, hört! Ihr bösen Raucher – Eure letzte Stunde hat geschlagen. Wenn es der liebe Nachbar will ist Schluss mit lustig!

Original Zitat Brief :

“ Unser „Fall“ ist sicherlich schon sehr schräg, selbst für deutsche Verhältnisse.“

Und weiter geht es so :Das Schreiben einer Rechtsanwaltskanzlei im bezieht sich auf das Urteil, das Anfang letzten Jahres in Frankfurt gefällt wurde. Es ging in diesem speziellen Fall darum, dass ein Raucher dazu verpflichtet wurde, nicht mehr auf dem Balkon zu rauchen, der unterhalb des Schlafzimmerfensters der klagenden Partei lag, mit der Begründung, der Rauch ziehe ins Schlafzimmer.

Auf diese Begründung stützen sich nun besagte Nachbarn.

„Unser Anwalt ist in seinem Schreiben darauf eingegangen, dass es sich in unserem Fall nicht um eine Belästigung handeln kann, sondern eigentlich unmöglich ist, oder so gering, dass es zu dulden wäre, auch wenn es sich um keinen riesigen Garten, sondern eher ein Gärtchen hinterm Haus handelt.“ Zitat Ende.

Mir stockt der Atem, wenn ich daran denke, was für eine Prozesslawine das zur Folge haben kann. Ich finde ohnehin, das es endlich genug ist mit der Klageflut gegen Raucher und frage mich: Geht es wirklich um den Rauch?

Ich fühle, das es in der Antirauch Klage um etwas anderes geht.

Meiner Meinung nach entwickelt sich das Gesetz zur Dampframme. Besser kann man den ungeliebten Nachbarn doch nicht aus der Welt schaffen.
Wenn es nur ums rauchen ginge, das ließe sich doch anders regeln. Doch statt unter Nachbarn zu reden und Dinge die uns stören zu klären, geht es mit der Rechtsschutzversicherung,oder mit viel Kapital vor den Richter. Ohne Moos nichts los, denn Prozesse und Instanzen kosten ja reichlich.

Ich sehe Klagen gegen Rauchwolken im Freien als Unsinn an.

Was sich in freier Natur an Rauch einer Zigarette verflüchtigt, das kann doch nicht gleich zu setzen sein, mit den Schadstoffen die sich ansonsten in unserer Umgebungsluft befinden.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben,das rauchen in geschlossenen Räumen Schäden bei Nichtrauchern verursacht, das wissen alle Raucher inzwischen . Logisch! Und für mich unbestritten. Die meisten Raucher akzeptieren das Gesetz. Doch inzwischen regt sich angesichts des Verfolgungswahn bei mir Widerstand.Da muss ein Grenze gesteckt werden. Die freie Natur und ein eigenes Grundstück oder ein Garten ist der letzte persönliche Freiraum für viele unter uns. Ein teurer Luxus. Freiheit und Selbstbestimmung. Ein Ort an dem ein Eingriff die Privatspähre am Gartenzaun enden sollte.

Und mir stellt sich die Frage- kann man der Prozesswilligkeit nicht ein Ende bereiten?
Dazu ein paar Gedanken und die Frage: Müssen Raucher jetzt erst einmal ein wissenschaftliches Gutachten erstellen lassen, ab welcher Entfernung von Mund und Nase, ausgeblasener Rauch in freier Natur so verflüchtig ist, das er den Nebenmann keinen Schaden zufügt? Können wir uns dann, als Raucher mit einer „Distanz App“ im freien bewegen, im sicheren Wissen, das niemand ausser wir selbst Schaden nehmen?
Ich bin mir sicher, das es bei der akteullen Gesetzeslage sogar dringend erforderlich ist, denn sonst kommt gleich der Nächste um die Ecke, der sagt, wir müssen den Wald und die Natur vor dem Rauch der Raucher schützen, weil unsere CO2 Bilanz vollkommen kippt, wenn im freien geraucht wird. Der Plan der Paragraphen Freunde in der Anti Raucher Fraktion,denkt ja auch über das Verbot des rauchen im Auto nach. Auch so ein Hort der letzten persönlichen Freizone.

Ich erkenne in dem Schreiben von Moni K. etwas ganz anderes.

Dazu muss man noch folgendes wissen. Hinter dieser Klage steckt verborgen, das sich im Fahrwasser des Antiraucher Schutzgesetzes Gestalten tummeln, die darin eine wahnsinnig gute Chance sehen ungeliebte Nachbarn aus dem Weg zu räumen. Und das finde ich extrem spannend.

Briefzitat Moni K. “ Ich gehe schon davon aus, dass es unsere Nachbarn stört, wenn wir im Garten rauchen. Jedoch viel mehr stören sie aber mein Freund und ich als Paar. Uns „trennen“ 17 Jahre Altersunterschied und das ist wohl etwas, mit dem unsere Nachbarn, beide Rentner, nicht zurechtkommen.

Im Sommer sitzen die zwei abends immer draußen und picheln so ein bis zwei Flaschen Wein. Und je höher der Alkoholspiegel, desto mehr reden sie sich in Rage. An einem Abend fielen dann wörtlich die Sätze: „Die passen eh“™ nicht hierher und müssen ganz schnell wieder weg. Am besten sofort wieder ausziehen!“

Was das Ganze noch kurioser macht ist folgendes: Unsere Nachbarn sind cirka 6 Monate im Jahr auf Rentner Reisetour und gar nicht da. Da fragt man sich doch allen Ernstes, worüber sie sich eigentlich aufregen. Sind ja eh die Hälfte des Jahres nicht da!

Darüber hinaus gehen mein Freund und ich täglich gegen 8 Uhr aus dem Haus und kommen abends gegen 20 Uhr zurück!
An manchen Tagen noch später. Da mir um 23 Uhr spätestens die Augen zufallen, bleiben doch noch sage und schreibe 3 Stunden abends, in denen ich im Garten rauche. Den ganzen Tag ist kein Mensch zuhause, außer am Wochenende.
Der nächste Frühling/Sommer steht ja quasi vor der Tür und dann rauchen die bösen, bösen Nachbarn doch abends wieder 2-3 Stunden im Garten. Shame on us! 

Was sagt Ihr nun liebe Leser?

Die Vermutung der Redaktion,das sich hinter den Klagen gegen den Raucher etwas viel gemeineres abspielt dürfte nicht falsch sein. Hier würde ein weiser Richter mit gesundem Menschenverstand, nur ein Urteil fällen dürfen: Mach dein Fenster zu, oder lüfte deine Wohnung zur anderen Strassenseite hin. Drei Stunden an bestimmten Tagen, das muss auch der böse Nachbar mal ertragen.

Ich finde das Juristen und die Politiker gemeinsam die Anti Raucher Gesetzgebung dringend überarbeiten müssen. Der aktuelle Stand fördert definitv den Missbrauch.

Unbestritten haben Nichtraucher das Recht auf Schutz für Leib und Gesundheit, weil der Rauch in geschlossenen Räumen und Gebäuden die Gesundheit schädigt.

Wenn wir das Recht auf Gesundheit für Leib und Leben ernst nehmen sollen, dann muss auch Fußgängern, Kindern und Menschen die kein Auto besitzen, das gleiche Recht für ihre Gesundheit und ihr Leben zugesprochen werden, wie den Menschen, die sich durch das rauchen im freien belästigt und gefährdet fühlen.

Ansonsten muss man auch gegen die privaten Autofahrer vorgehen. Gesetzlich. Man muss die Menschen, vor allem unschuldige Kinder gegen die gefährlichen Abgase schützen.

Der Rauch einer Zigarette stößt nicht so viele Schadstoffe in die Umwelt aus, wie ein Auto mit Katalysator im Leerlauf oder unter Vollast auf der Autobahn. Wobei die gefährlichsten Stoffe aus den Autoabgasen nicht so bewertet werden. Wo bleibt mein Leben und der Schutz meiner Atemluft, wenn ich Fahrrad fahre, jogge oder zu Fuß gehe? Muss ich das hinnehmen, weil die Autofahrer anonym hinter ihren dunklen Scheiben hocken?

Als gelernter KFZ Meister zitiere hier den Umfang der Gefahren für den Bürger:

Die Abgase von Verbrennungsmotoren sind ein Gemisch einiger hundert Substanzen, die fast alle für sich genommen schon hochgradig schädlich auf Menschen, Tiere, Pflanzen und die gesamte unbelebte Umwelt wirken. Abhängig vom Motortyp und von der Kraftstoffart ist dieser Schadstoffcocktail unterschiedlich zusammengesetzt. Während in den Abgasen von Ottomotoren überwiegend Aldehyde, Benzol und andere einfache Aromaten sowie Kohlenmonoxid CO, PAK, Blei und organische Bleiverbindungen enthalten sind, gelangen aus den Auspuffrohren von Dieselmotoren hauptsächlich Rußpartikel ebenso PAK und Aldehyde in die Außenluft. Dazu kommen große Mengen an Kohlendioxid CO2, die weder durch Filter noch durch die geregelten Drei-Wege-Katalysatoren – von ihnen werden Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid in die scheinbar harmlosen Verbindungen Wasserdampf und Kohlendioxid umgewandelt – zurückzuhalten sind.Fast alle Bestandteile der Autoabgase entweder durch Sonneneinstrahlung direkt in die aggressiven Fotooxidantien des Sommersmogs umgewandelt und verstärken die Bildung des bodennahen Ozons O3. Das aggressive Reizgas Ozon ist unmittelbar gesundheitsschädigend. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Verkehrsdichte besonders hoch. Hier sind knapp 10 Prozent aller Autos der Welt zugelassen. Hinzu kommt der starke Transitverkehr in Nord-Süd-Richtung und der sicher steigende Gütertransport in West-Ost-Richtung. Schon heute werden zulässige Grenzwerte von Benzol, Dieselruß und Ozon in besonders hoch belasteten Verkehrszonen und in Innenstädten teilweise überschritten; das Atmen wird hier zu einem Gesundheitsrisiko.

Erschreckend das wir das Tag für Tag ertragen müssen und kein Gesetz uns schützt. So ein Gesetz ist schon lange überfällig. Private Autofahrten müssten generell verboten sein! Zum Schutz der Gesundheit aller.

Doch auf die Idee kommt kein Gesetzgeber der Welt. Allein der Schaden für die Volkswirtschaft.Und wie sollte man allein die Überwachung in den Griff bekommen? Am Auto ja nicht dran steht bin auf Privatfahrt. Und doch finde ich, sollte man auch da einen Anfang machen.

Erst einmal ein generelles Fahrverbot für Rentner. Das senkt die CO2 Bilanz und die Schadstoffe in der Luft schon mal. Für Renter reichen öffentliche Verkehrsmittel vollkommen aus.

Zum Beispiel die Nachbarn von Moni K. Was fliegen und fahren die in der Gegend herum und verpesten unsere Atemluft? Muß meine Vermieterin (90.), mit einem Zwölfzylinder Jaguar von 1990 durch die Gegend juckeln und die Umwelt verpesten? Schadstoffe sind Schadstoffe, wenn sie als solche deklariert sind.
Um zu unterscheiden welcher, wann und wo, wie gefährlich ist,dafür bedarf es einer verbindlichen Definition. Mit dem Tabakrauch haben wir angefangen, dann sollten wir das nun auch konsequent weiter verfolgen. Oder?

Ja das klingt extrem und durchgeknallt auf den ersten Blick. Doch Klage ich jetzt? Will ich auch ein Grundsatzurteil erwirken? Nein. Ich werde den Teufel tun. Ich habe mein Leben schon gelebt. Ich habe alle Umweltgifte, wie Asbest in Brems- und Kupplungsbelägen der Autos meiner Kunden (in der Automobil Industrie erst 1980 verboten) und Feinstäube am Arbeitsplatz bis heute überlebt und immer locker ertragen. Mit Toleranz. Ich ertrage den Krach der Ferienflieger über Köln in der Nacht, genauso wie den unnötigen Laubbläser, den jeder Hausmeister in Köln zum Bürgersteig fegen benutzt lässig.Ich könnte die Kette dessen, was uns direkt schädigt endlos fortsetzen. Vergiss es.

Uns fehlt Kommunikation und Toleranz. Je mehr Wohlstand desto mehr Befindlichkeiten. Und deshalb sollten Gesetze in der Zukunft nachhaltiger verabschiedet werden. Bitte keine weiteren Gesetze, die Menschen dazu bringen aus fadenscheinigen Gründen vor dem Kadi zu erscheinen.

Wir sollten unsere Bereitschaft mit den Nachbarn über Belästigungen offen und frei zu reden, wiederfinden. Politik muss sozial verantwortlich und nachhaltig sein. Und wenn sich Lücken zeigen, dann müssen die geschlossen werden. Das der dickere Geldbeutel für Ordnung in der Nachbarschaft sorgt, in dem er ein Gesetz missbraucht geht gar nicht.

Song und Text des kürzlich verstorbenen Udo Jürgens „in unserem ehrenwerten Haus“ sind wahrhafter denn je zuvor. „¨An dieser Stelle trifft mich tiefe Trauer.
Was ist aus uns Deutschen geworden? Waren wir immer so, oder habe ich das all die sechzig Jahre übersehen?

Werden die Richter endlich wach und verbannen solchen Unsinn ins Nirwana?

Kann man mit den Parteien im Bundestag noch einmal verhandeln, das da wissenschaftlich fundiert nachgebessert wird, um die Gerichte vor einer unsinnigen Prozessflut zu schützen?

Hier noch ein Appell an meine Nachbarn:Bitte, Bitte, bevor ihr zum Anwalt lauft ruft mich an! Ich bin verhandlungsbereit und stehe Tag und Nacht für vernünftige Vereinbarungen zur Verfügung.

Apropos, ich kenne eine Menge Raucher die das auch so sehen und sich entsprechend verhalten.

Foto Credit: Cyan gaze of the smoker by Ben Raynal

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74