MICHAEL JACKSON 1958 – 2009

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Köln- Michael Jackson war einmalig und großartig! Das mag banal klingen, im Hinblick auf die jüngst erschienenen, unzähligen Artikel über Michael Jackson, die in mehr oder weniger langen Abhandlungen ( oder gar Analysen?) versuchen, sein Phänomen zu ergründen. Ich mache es hier nur sehr schlicht und aus der ganz persönlichen Sicht meiner musikalischen Vorlieben, Erfahrungen und Kenntnissen. Niemand muss dem zustimmen.

Mindestens über zwei Dekaden hinweg, beeindruckte und begeisterte Michael Jackson mit seiner Musik und seinen fulminanten Auftritten Millionen von Menschen überall auf diesem Planeten.
Sehr „young, giftet and black“, so könnte man sagen, begann seine beispiellose Karriere.

Als er versuchte mit aller Macht „weiß “ zu werden, veränderte sich bei ihm fast alles zum Schlechten. Abgesehen davon, dass sein Aussehen nach jeder Operation obskurer wurde,
( und er immer kränker wirkte oder war), verlor auch seine Musik merklich von der früheren Qualität.

Ich liebe die frühen Alben von ihm sehr, aber ich stelle ihn musikalisch oder künstlerisch nicht auf diese „abgehobene Höhe“ – wie man dies, jetzt nach seinem unerwarteten Tod
in den meisten Artikeln über ihn lesen kann.

Natürlich ist er aus der Welt des Pop nicht wegzudenken „“ er bleibt unvergessen, er wird immer der King of Pop bleiben.
Was er gemacht hat war immer hervorragender Mainstream, aber kaum etwas anderes.
Für mich war er kein Künstler vom Format eines Stevie Wonder oder Prince.
Michael hatte nicht diese Stimme und er hat auch niemals Werke wie
„Songs in the key of life“ oder „The secret life of plants“ geschaffen.

Auch an die ungeheuer variable, künstlerische Kraft eines Prince reichte er nicht heran. Innovative Werke wie „Sign of the times “ gibt es nicht von Michael Jackson.

Ja, er hat den frappierenden „Moonwalk “ erfunden“, ( oder den Kids auf der Strasse abgeguckt) und live auf der Bühne genial perfektioniert ! Was seine aufwändig gemachten Videos aber auch zeigen, ist immer wieder die Windmaschine, die in fast jeder Einstellung beinahe über seinen Tanz dominiert. Sie musste unablässig seine Performance intensivieren – er muss sie sehr geliebt haben.

Leider habe ich Michael niemals“ live“ gesehen, aber sein Tanzen, seine ganze Bühnenpräsenz , so könnte ich mir vorstellen, überragte seine sängerischen Fähigkeiten.

Sicherlich – er konnte mit femininer Stimme sanfte Balladen wie “ She“™s out of my life“
singen – oder seine fetzigen Nummern mit den immer gleichen Kicksern versehen.
Er schrieb mit „“Billie Jean“, den populärsten, auch von mir geliebten, Dancefloorsong aller Zeiten, der wohl auch deswegen ein Welthit wurde, weil er ( die Fans können mich jetzt steinigen!) nicht allzu weit von der musikalischen Harmlosigkeit der „Boney M“. Discohits entfernt war.

So wie Michael bei seinem dynamischen Song „Beat it“ die Silben impulsiv und mit stark gepresster Stimme hervorstößt, so klingt er immer, wenn die Songs laut und rockig sind. Das ist typisch und leider auch austauschbar bei ihm.

Diese zwei Ausdrucksmöglichkeiten von Ballade bis Rock hatte er als Sänger. Dazwischen war nicht soviel. Jedenfalls keine Spur von „Soul“. Was jetzt wie ein „Vorwurf“ klingt, soll keiner sein, sondern nur meine eigene, ganz subjektive Meinung „“ auch wohlwissend, dass Michael Jackson ein Popstar war und kein Soulsänger.

Ja, er wurde der größte, alle Dimensionen sprengende Popstar unserer Zeit – mit Hilfe seiner Talente, und der nicht zu unterschätzenden Protektion einer gigantischen Vermarktungsindustrie aller verfügbaren Medien der Jetztzeit . Nicht zuletzt aber auch mit Hilfe seiner Skandale, einem stetig wachsenden „desaster of his life“……

Ich denke, er hat schon die letzten zehn Jahre kaum noch “ richtig“ gelebt.
Es scheint mir, er war mehr eine arme, kranke und vereinsamte Person, als der Superstar… Einige Leute aus seinem Umfeld ( Ärzte, Manager, Agenten,) könnten sicher mitverantwortlich sein, für Michael Jacksons frühen Tod.

Was jetzt nach seinem Tod passiert (Rechte am Erbe, Streitereien mit Sony, Anwälten, Millionen von Schulden, Millionen Einnahmen, endlose Prozesse, Belagerung von Presse
und Fans vor der Haustüre der Jacksons, usw.) , finde ich monströs und grotesk.

Aber so etwas hat Michael ja teilweise ständig schon zu seinen Lebzeiten erlebt. Was wirklich in seinem Privatleben passiert ist, werden wir wohl nie wirklich erfahren – ebenso wenig wie die restlose Aufklärung seines Todes.
Diesem Tod, der seinem Leben den „gebührend“ dramatischen und tieftraurigen Abschluss gibt. Sein Tod ( und eben auch sein Leben) ist letztendlich tragischer als die Tode von Elvis, Janis Joplin, Jim Morrison, Freddy Mercury, oder anderen zu früh verstorbenen Popstars.

So ist dieser Tod ein perfektes Fressen für Plattenfirmen, Titelblätter/ Artikel der Presse und sonstiger Medien, ( von „Bild“ bis „Spiegel“). Sie alle können jetzt noch einmal mit erhöhten Auflagen und Verkäufen vom bis zum ( sprichwörtlich ) Skelett ausgelaugten Künstler profitieren.

Ich hätte Michael ein großes, glanzvolles Comeback gegönnt.
Aber die für London geplanten fünfzig Konzerte (!) , waren ein völlig unzumutbares und verantwortungsloses Vorhaben im Hinblick auf seinen desolaten Gesundheitszustand.
Werner Matrisch

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Die JAZZ CD/DVD- und Konzert Rezensionen von Werner Matrisch sind ein besonderes schöne Rubrik. Jazzie traf den Kölner Maler und Künstler Werner Matrisch "Homepage WernerMatrisch" bei einer Vernissage. Wir kamen ins Gespräch und entdeckten, das wir nicht nur eine gemeinsame Leidenschaft, die Malerei haben, sondern auch dem Jazz sehr zugetan sind.