Köln – Den überzeugenden Sieg von Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko gegen den Amerikaner Tony Thompson haben am späten Samstagabend bis zu 8,89 Millionen TV-Zuschauer bei RTL verfolgt. Der Spitzenwert der Live-Übertragung aus dem Berner Stade de Suisse wurde am Ende des WM-Kampfes erzielt, den der Titelverteidiger nach 2.56 Minuten in der 6. Runde durch K.O. gewann. Im Durchschnitt sahen 8,36 Millionen Zuschauer den 51. K.O.-Sieg des IBF-, WBO-, und WBA-Champions, der damit den 58. seiner insgesamt 61 Profikämpfe gewinnen konnte. Der Marktanteil der RTL-Übertragung lag bei herausragenden 41,5 Prozent, in der Zielgruppe der jungen Zuschauer (14 bis 49 Jahre) bei 38,8 Prozent.
„Ich bin zufrieden, wollte es aber noch besser machen“, bilanzierte Klitschko seinen Auftritt bei der anschließenden Pressekonferenz. RTL-Experte Luan Krasniqi, der zuletzt häufiger den zurückhaltenden Stil des Weltmeisters kritisiert hatte, war da viel überzeugter: „Er hat von Anfang an bravourös den Kampf gesucht und hat permanent Druck ausgeübt. Es hat sich gezeigt, dass er noch viel dominanter ist, wenn er von Beginn an auch seine starke Rechte einsetzt.“ Enttäuscht war Krasniqi dagegen von der Leistung des Pflichtherausforderers aus Washington D.C., den Wladimir Klitschko zuvor schon 2008 in Hamburg nach harter Gegenwehr in der 11. Runde ausgeknockt hatte: „Im ersten Aufeinandertreffen war er mutiger. Schon die erste Rechte hat ihm unheimlichen Respekt eingeflößt. Ich dachte, er sei fitter. Thompson hat den Kampf absolut verschlafen.“
Im Rahmen der RTL-Übertragung kam es auch zur ersten Begegnung zwischen WBC-Weltmeister Vitali Klitschko und dem in Köln lebenden Manuel Charr, Nummer 7 der WBC-Weltrangliste. Am 8. September werden die beiden in Moskau gegeneinander kämpfen. „The Diamond Boy“ Charr sprach den WBC-Champion respektvoll mit „Herr Klitschko“ an und bezeichnete ihn als sein großes Vorbild. „Der Wille versetzt Berge“, rief er dem 40-Jährigen zu, als der die Favoritenrolle für sich beanspruchte und dabei auf seine Erfahrung verwies. Der 27-jährige Charr versprach, er werde den Titel holen und ihn seiner Familie widmen. Charr, in Beirut geboren und im Libanon aufgewachsen, war 1990 mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach Deutschland geflüchtet, nachdem sein Vater im libanesischen Bürgerkrieg getötet worden war.
Auch Wladimir Klitschko wird nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung in diesem Jahr noch einmal in den Ring steigen. KMG-Geschäftsführer Bernd Bönte nannte als mögliche Termine den November oder Dezember.(quelle Ots)