Köln – Der 1. FC Köln stürmte erfolgreich und vehement nach vorne, führte mit drei Toren in 16 Minuten und wurde dann von einem abgeklärten Karlsruher Sport Club am Ende ziemlich souverän abgekocht. Die Geißböcke verließen mit 4:4 und hängenden Köpfen den Rasen.
Gerhard Struber setzte auf das gleiche Team wie gegen Fortuna Düsseldorf. Das war in etwa zu erwarten. Die Stimmung im Stadion war riesig und das Kölner Team legte bei bestem Fußballwetter erwartungsgemäß fulminant los.
Glanzvolles 3:0 in 16 Minuten – Bestwert in Müngersdorf
Ziemlich früh setzt sich Luca Waldschmidt über links durch und setzt einen Schuß in das lange Eck ab. Der Karlsruher Torhüter hat keine Chance und es steht 1:0 für den 1. FC Köln(3.). Wow! Dann sehen wir einen Pass von Leart Pacarada auf Damion Downs. Damion nimmt den Ball überragend an und tunnelt Max Weiß durch die Beine zum 2:0 ins Karlsruher Netz(7.). Was für ein Tor!!
Dann ist es erneut Damion Downs der am linken Strafraumeck frei zum Schuss kommt und den Ball zum 3:0 ins rechte untere Eck schießt (15.).
Und auf einmal erwacht der Karlsruher SC und bewegt sich immer häufiger in den Kölner Strafraum. Und das sieht nicht ungefährlich aus. Marvin Wanitzek trifft auf eine desorientierte FC-Abwehr. Und zack, fliegt der Ball am regungslosen Jan Thielmann vorbei zum 3:1 ins linke Eck des Kölner Tor(19.). Dann ist Wanitzek erneut zur Stelle und trifft zum 3:2 mit einem lockeren Schlenzer zum 3:2 in den rechten Winkel (27.). Shit happens!
Das Spiel wirkt jetzt auf mich etwas Vogelwild und komplett aus der Ordnung und es sieht eher so aus, als sollte Karlsruhe die Oberhand gewinnen. Dann entfährt mir ein „Oweia!“ Budu Zivzivadze scheitert an der Latte des Kölner Tor. Das war mehr als Glück (41.).
Dann sehen wir erneut einen schönen Pass von Leart Pacarada auf Tim Lemperle. Der zieht ab und trifft zum 4:2 für den 1. FC Köln.
Ganz wohl ist mir in dieser Halbzeit nicht. So gut wie die Angriffe liefen, so desolat erschein mir das ins gesamte Abwehrwehrverhalten. Womit ich damit nicht die Abwehr an sich meine, sondern das Mittelfeld und der Angriff arbeiten nicht gut nach hinten. Lemperle macht keine ordentliche Abwehrarbeit und auch Lica Waldschmidt ist nach seinem Tor irgendwie abgetaucht. Wenn das mal gut geht.
Karlsruhe dreht das Spiel
Der KSC kam hoch motiviert aus der Kabine und nutzte dann die desolate Abwehrarbeit der FC-Defensive ziemlich abgekocht aus. Man kann sagen, dass Christian Eichner sein Team mit einem richtig guten Plan in die zweite Halbzeit schickte. Leon Jensen köpfte nach einer Ecke zum 4:3 in die Kölner Maschen(52.). Boa what a mess!
Und dann ist erneut Wanitzek, als wüsste keiner, dass der Tore schießen kann, vollkommen frei und macht sein drittes Tor zum 4:4 Ausgleich (55.). Ich bin ziemlich fassungslos. Wirklich.
Struber wechselt erneut zu spät
Gerhard Struber bleibt irgendwie unbeeindruckt und reagiert nur, in dem er Carstensen für den schwachen Thielmann bringt. Apropos schwach. Ich würde eher sagen falsche Besetzung von vornherein und das schon seit Wochen. Warum Struber das von Timo Schultz übernommen hat, dass Thielman ein guter Verteidiger sei, erschließt sich mir nicht.
Frische Kräfte wieder einmal Fehlanzeige und ich merke wie es in mir köchelt. Nach 75 Minuten kommt dann Tigges und holpert wie immer locker über den Platz um in der vordersten Linie parat zu stehen.
Alter Schwede, denke ich, das wird wohl gar nichts mehr und liege damit nicht verkehrt. Der KSC steht stabil und kocht die harmlosen Angriffe der Kölner locker runter. Tja, ist halt eine routinierte, erfahrene Elf. Das hätte man vorher wissen können.
Nach der rasanten ersten Hälfte geht dem FC die Puste aus. Genau wie in den letzten drei Spielen. Dass es am Ende beim 4:4 bleibt, da können wir wahrlich von Glück sagen. Somit reicht für mich der Glanz der ersten Hälfte und der eine Punkt. Ruhmreich ist etwas ganz anderes, aber das kann ja noch kommen.
Ich freue mich auf das nächste Heimspiel, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!
Die Stimmen zum Rasen Event in Müngersdorf
Leart Pacarada: „Wir führen frühzeitig 3:0 und haben trotzdem nicht das Gefühl, dass wir die Kontrolle über das Spiel haben. Wir waren auf einmal einen Schritt zu spät, haben die Zweikämpfe nicht mehr gewonnen. Wir haben den KSC relativ einfach zu Chancen kommen lassen und das haben sie gnadenlos bestraft. Das darf uns alles nicht passieren.Heute standen wir nicht stabil und das müssen wir aufarbeiten. Das sind heute ganz klar verlorene Punkte.“
Gerhard Struber: „Trotz der 3:0-Führung und dem 4:2 ist es uns nie gelungen, die Kontrolle und die Dominanz ins Spiel zu bringen, die uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet haben. Wir haben dem Gegner zu viel Raum gegeben und waren nicht gut abgestimmt in unseren Basics. Wir waren viel zu passiv und haben dem Gegner immer wieder das Gefühl gegeben, hier noch etwas mitnehmen zu können.Wenn du zweimal so in Führung gehst und das nicht herüberbringst, gibt uns das einen bitteren Beigeschmack, das am Ende nicht gut gelöst zu haben. Da gilt es, den Finger in die Wunde zu legen. Wir müssen mehr Verlässlichkeit hineinkriegen.“
@koelnsued: „Pacarada einfach an sechs Toren beteiligt in einer Hälfte.Viele Tore schießen, hoch führen, kein Spiel gewinnen….Man muss diesen 1. FC Köln einfach lieben..“
@colozine: „Tja Herr Keller, da hätten wir mal besser Benno Schmitz nicht ziehen lassen und den Herren im Sturm empfehle ich etwas mehr Einsatz nach hinten, um die Kollegen beim verteidigen zu unterstützen, dann klappt das auch mit den abgekochten Jungs der Gegner in der 2 Bundesliga.“
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1. FC Köln:Urbig – Thielmann (Carstensen 56.), Hübers (K), Pauli, Pacarada – Huseinbasic, Martel – Lemperle (Tigges 75.), Maina – Waldschmidt (Potocnik 75.) , Downs (Obuz 63.).
SC Karlsruhe:Weiß – S. Jung, Kobald, Beifus, La. Günther – Rapp, Jensen – Burnic, Wanitzek – Zivzivadze, Schleusener