Köln – Coach Gerhard Struber begeht erneut einen krassen Coaching Fehler in den letzten 10 Minuten des Derbys gegen Fortuna Düsseldorf. Die Umstellung von Angriff auf Abwehr, um das 2:1 über die Zeit zu retten, erweist sich als katastrophale Entscheidung. Dominik Heintz gerade im Spiel, lässt Niemic zu viel Platz und dessen verunglückte Flanke schlägt hinter Jonas Urbig zum 2:1 ein (95.).
Dabei hatte der 1. FC Köln über zwei Halbzeiten wunderbaren Angriffsfußball gezeigt. Die Kölner waren den Düsseldorfern in allen Belangen, bis auf die beiden Zufallstreffer, weit überlegen. Wie schon vor einer Woche gegen Magdeburg spielt der 1. FC Köln seinen Gegner an die Wand. Drei Chancen mit zwei Toren in 94 Minuten könnte man für Düsseldorf wohlwollend erwähnen. Zwölf bis dreizehn waren es mindestens für die Geißböcke.
Martel bringt den 1. FC Köln in Führung
Mit einer furiosen Angriffswelle nach der anderen, Luca Waldschmidt hatte schon drei Mal verpasst, kam eine Flanke von Linton Maina. Rechts steigt Timo Hübers hoch, Fortuna Torwart Kastenmeier verpasst den Ball und Eric Martel ist zur Stelle und köpft wunderbar zum 0:1 in die Fortuna Maschen (21.). Vier Minuten landet eine Hereingabe von Tim Rossmann von der Torauslinie bei Emmanuel Iyoha, der vernachlässigt und frei stehend zum 1:1 trifft (25.). Shit Happens! Das war ein vermeidbarer Fehler, aber bis zum Ende ist ja noch ziemlich lange, denke ich.
Sprinton Maini macht das 2:1
Der Auftakt in die zweite Halbzeit sieht erneut vergebene Waldschmidt Chancen. Auch Denis Huseinbasic verpasst das Tor (60.) Und dann sprinten Linton Maina mit einem wunderbaren Solo über das Grün und erlöst die 6500 Kölner Fans auf den Rängen von ihren Sorgen. Maina belohnt seinen Lauf in den Strafraum mit dem 1:2 ins lange Eck (61.).
Warum wechselt Gerhard Struber eigentlich nicht?
Der 1. FC Köln vergibt weitere hochkarätige Möglichkeiten. Düsseldorf hat inzwischen schon den dritten frischen Spieler am Start. Struber delegiert weiter vom Seitenrand, aber von Wechsel lässt sich nichts erkennen. Ich frage mich, warum er das wohl macht. Downs hat sich verletzt und Tigges kommt (63.). Der reiht sich zwar ein, derweil dieser Wechsel Fortuna nicht beeindruckt, weil kaum noch Kölner Angriffsdruck zu spüren ist. In der siebenundachtzigsten Minute stellt Struber dann auf Abwehr um. Olesen kommt für Lemperle(87.). Ich denke, was ist das denn? Warum nicht Obuz und weiter angreifen?
Giovanni Haas im Pech, als sein Ball nach einer Ecke in der Nachspielzeit nur unter die Latte nagelte(92.). Und dann sehe ich Heintz an der Linie stehen und der kommt für Paquarada (94.) Und dann kommt dieser Angriff über rechts, Heintz zu weit weg vom Mann und die verunglückte Flanke von Jona Niemiec senkte sich hinter FC-Keeper Jonas Urbig zum 2:2 in den Winkel(95.). Unfassbar. Zwei wirklich fragwürdige Entscheidungen stellen ein so wunderbares Spiel komplett auf den Kopf.
Die Stimmen zum Rasen Event in Düsseldorf
Jazzie Fazit: „Gerhard Struber sollte ein ausführliches Gespräch mit Peter Stöger führen, wann man was auswechselt. Der konnte das aus dem Effeff! Ich bin kein Trainer, aber bereits nach 55 Minuten war erkennbar, dass Waldschmidt und Downs am Limit waren. Logisch und den Laufleistungen der ersten Halbzeit geschuldet. Wenn ein Team wie der 1. FC Köln einen Gegner in der Klammer hat, dann darf man doch um Gottes Willen nicht auf Ergebnis sichern spielen. Nun, Düsseldorf wird es ihm danken, denn damit hatten die niemals gerechnet.“
Linton Maina : „Ich kann es mir selbst nicht erklären, ich weiß nicht, wieso wir es nicht schaffen, die Führung über die Ziellinie zu bringen. Ich weiß nicht, wieso wir es nicht schaffen, unsere Vier-gegen-zwei-Situationen oder die Fünf-gegen-drei-Situationen auszuspielen und zum Torschuss zu kommen. Ich weiß es nicht, es ist einfach beschissen.“
Timo Hübers: „Es fällt schwer, das zu begreifen, weil wir wieder die deutlich bessere Mannschaft waren, aber am Ende das Ergebnis wieder nicht zu dem passt, wofür wir das Herz auf dem Platz lassen. Unfassbar, dass der Ball mit der letzten Aktion dahinten in den Giebel fällt. Das ist schon schwer in Worte zu fassen.Wir haben ein gutes Ballbesitzspiel, eine gute Restsicherung, ein gutes Umschaltspiel, wodurch das zweite Tor fällt. Ich hoffe, dass sich das über die Saison einpendeln wird.“
So standen die Teams auf dem Grün
1. FC KÖLN : Urbig – Thielmann, Hübers (K), Pauli, Pacarada – Huseinbasic, Martel – Lemperle, Maina – Waldschmidt, Downs.
Fortuna Düsseldorf : Kastenmeier – Iyoha, Hoffmann (K), Oberdorf, Gavory – M. Zimmermann, Johannesson – Klaus, Schmidt, Rossmann – Kownacki