1. FC Köln – Herrlich gedeckter Tisch in Bremen doch der Hunger fehlte

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Werder Bremen vs 1.FC Köln Foto(c) Stadionkind @bankdruecker_78

Köln –  Nach den Leistungen des 1. FC Köln in den Vorwochen stellte ich mir das Spiel gegen SV Werder Bremen gedanklich als reichlich gedeckten Tisch vor. Hinsetzen und voll futtern. Und so war ich gespannt auf das Abenteuer in Bremen am 5. Bundesliga Spieltag.

Und dann kam das Erlebnis, das sich irgendwo zwischen einem Horrorfilm und einem Comedy-Abend bewegte. Eigentlich hatte ich nach den letzten Spielen gedacht, dass der 1. FC Köln wie ein ausgehungerter Löwe auf den Platz stürzen würde. Aber nein, am Ende fehlte ihnen der Hunger, und das Spiel wurde zu einer Tortur! In der ersten Halbzeit haben sie sich noch richtig ins Zeug gelegt, als ob sie vorhatten, das Buffet des Jahres zu plündern. Aber dann haben sie sich gedacht: ‚Ach, lass mal. Wir haben keinen Hunger mehr.‘ Und so haben sie das Buffet verlassen, ohne sich den Bauch vollzuschlagen. Am Ende stand ein 2:1 auf der Anzeigetafel. Shit happens!

20 Minuten waren die Geißböcke Chef im Ring

Steffen Baumgart nahm nur eine Änderung gegenüber der Aufstellung gegen die TSG vor. Für den gesperrten Rasmus Carstensen begann Luca Waldschmidt. Ich war schon ziemlich erstaunt, dass der Cheftrainer nicht mehr riskieren wollte. Aber wer weiß, dachte ich, vielleicht klappt das ja ausgerechnet gegen Werder.

Die Geißböcke zeigten sich von Beginn an mutig. 4500 mitgereiste Fans machten schon während der Werder Hymne mächtig Alarm. Die erste Chance hat Bremen. Ein Kopfball von Niklas Stark geht knapp über das Tor(7.).  So langsam kommt Köln ins rollen. Pacarada und Maina kombinieren sich an den Strafraum, doch der Schuss von Linton wird geblockt(9.). Dann ist es wieder Linton Maina, dessen Schuss der Bremer Torhüter Pawlenka, gerade noch zur Ecke klären kann(15.).

Die Geißböcke versuchen es immer wieder mit Tempo über links und Maina, weil das offensichtlich die schwächere Seite der Bremer ist, doch alle Abschlüsse sind am Ende leider nicht gut genug. Dann folgt eine Ecke von Florian Kainz der eine starke Partie macht. Gewusel im Bremer Strafraum und dann ist der Kopf von Selke da und der Ball ist zum 0:1 in den Bremer Maschen(31.).

Ja und dann wird das Spiel der Geißböcke etwas nachlässiger. Ein verlorener Ball im Angriff, ein steil geschobener Pass von Marvin Ducksch auf Rafael Borré und der lässt Schwäbe aus zehn Metern keine Chance(40.). Shit Happens! Das war der 1:1 Ausgleich und Hübers vergibt die letzte Chance des 1. FC Köln mit einem Kopfball über das Tor nach einer Ecke.

Was würde Steffen Baumgart in der zweiten Hälfte ändern?

In den 15 Minuten Pause habe ich mir den Kopf zerbrochen, was unser Trainer denn nun ändern sollte. Dazu fiel mir nicht viel ein, denn bekanntlich kommen die Kölner sowieso mit neuer Energie aus der Pause. Solange Baumgart Trainer ist, hat er sich eigentlich immer etwas Gutes überlegt. Womit er sicher nicht gerechnet hat war, dass auch Ole Werner den Plan B bereithielt und erst einmal Florian Kainz in Manndeckung nahm.

Und damit nahm er den Kölner die Luft aus den Segeln. Dann tauschte er Borré gegen Njinmah.Der kommt auf den Rasen und machte, was Torjäger halt tun. Ein Steilpass und wieder ist die Kölner Abwehr ausgehebelt und der Ball hängt  zum  2:1 im Netz hinter Schwäbe(69.).

Schmitz und Downs bekommen Ihre Chancen nicht eingetütet

Dann wechselte Steffen Baumgart in einer Phase, für meinen Geschmack viel zu spät, in der wir Kölner schon gar keinen Zugriff mehr auf das Spiel hatten und die Räume für Werder immer größer wurden. Es kamen Tigges, Adamayan und in den letzten 10 Minuten dann noch Damian Downs, jedoch Bremen bleib eindeutig klarer und gefährlicher.

Na gut. Benno Schmitz hatte den Ausgleich auf dem Fuß, aber Jiri Pavlenka stand einfach zu gut im Bremer Tor. Und da gibt es halt diese Tage, an denen die einfachsten Dinge nicht mehr gelingen. In der 89. Minute prallt der Kopfball von Damion Downs dann auch noch an den Pfosten, statt ins Tor. Boa eh Mann Eh!

Das Ergebnis? Nun ja, sie haben verdient mit 1:2 verloren. Ein bisschen so, als ob man sich in einem Restaurant das teuerste Gericht bestellt, es dann aber kaum angerührt zurückgehen lässt. Eine Tragödie, aber auch irgendwie zum Lachen, wenn man bedenkt, was für ein Potenzial da verschenkt wurde. Aber hey, im Fußball ist eben nicht immer alles ein Festmahl. Manchmal endet es eher in einer Enttäuschung. Aber das gehört dazu, oder? So ist das Leben eines Fußballfans: mal Tortur, mal Vergnügen, aber immer irgendwie unterhaltsam!“

Und so freue ich mich, wenn ich dann nächste Woche live gegen den VFB Stuttgart im Stadion sitze und wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!

P.S. Meine Frau, die noch nie in einem Fußballstadion zu einem Fußballspiel, schon gar des 1. FC Köln gewesen ist, fragte mich:“Müssen wir denn überhaupt dahin gehen? Ich dachte, die seien schon abgestiegen?“ 🤣

Aber genau dieser Eindruck vermittelt sich mir, wenn ich die aktuellen Kommentare zum FC lese und verfolge. Die Forderungen, man solle Baumgart, Keller und den Vorstand ersetzen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wir haben nach 5 Spieltagen Tabellenplatz 16 und es fehlen noch 39 Punkte zum Klassenerhalt.  Es gab nur eine sehr schwache Halbzeit in fünf Spielen und letztlich eine Menge Pech am Stiefel in allen Spielen. Also abwarten und Tee trinken und in erster Linie Mannschaft und Trainer vertrauen. Dann wird es auch was mit der Bundesliga. Jetzt heißt es: Durch et fuer!

Die Stimmen zum Rasen Event in Bremen

Florian Kainz: „Wir sind verdient in Führung gegangen, haben es dann aber nicht geschafft, unser Können weiter auf den Platz zu bringen. Es ist eine schwierige Situation, die es zu analysieren gilt. Wir müssen einfach effizienter werden, unsere Umschaltmomente besser ausspielen und Tore machen. Bremen hat aus wenigen Chancen zwei Tore gemacht.“

Benno Schmitz: „Dieser Start tut jedem weh. Jedem, der zu uns hält und natürlich auch uns Spielern. Wir müssen einfach schauen, dass wir es gegen Stuttgart besser machen. Wir müssen uns unser Glück zurück erarbeiten. Unsere Leistungen waren nicht schlecht, trotzdem stehen wir nur mit einem Punkt da.“

Thomas Kessler: „Die Intensität, die wir in der ersten Halbzeit auf den Platz bekommen haben, war genauso, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir waren bis zum Tor die klar bessere Mannschaft und haben genau das umgesetzt, was das Trainerteam gefordert hat. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann etwas den Schneid abkaufen lassen. Jetzt müssen wir nach den Ursachen dafür forschen. Die Situation ist schwierig, es ist aber alternativlos, dass wir im Kollektiv weitermachen.“

So standen die Teams auf dem Rasen

Werder Bremen

Pavlenka – Pieper, Stark, Veljkovic – Weiser, Lynen, Deman, Schmid, Stage – Borré, Ducksch

1. FC Köln

Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Paqarada – Huseinbasic, Kainz, Ljubicic, Waldschmidt, Maina – Selke

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74