Köln – Das Auswärtsspiel des 1. FC Köln am Bundesliga-Spieltag in der englischen Woche beim FC Schalke 04 endete torlos. Ich hatte zwar einen drei Punkte Traum vor Beginn der Partie, den ich mir aber ziemlich flott abschminken konnte.
Nach dem Top Spiel beim FC Bayern München am Dienstag rotierte Steffen Baumgart auf drei Positionen. Für Nikola Soldo, Denis Huseinbasic und Steffen Tigges kamen Timo Hübers, Dejan Ljubicic und Davie Selke als erste auf den Rasen in der würdigen Schalke Arena, die mit 62000 Zuschauern ausverkauft war.
Dann ging es los. Schalke machte das, was Heimmannschaften machen. Sie stürmten los. Marvin Schwäbe und die Kölner Abwehr stand gut und ließ nicht viel zu. Der FC brauchte lange bis man so etwas wie, da könnte etwas gehen, erkennen konnte. Sie gewannen zwar viele Zweikämpfe und dominierten das Spiel, aber maximal bis an die Strafraumgrenze. Die erkämpften Standards wurden im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ziemlich sinnlos und ohne Gefahr vor das Schalker Tor gebracht, blieben aber wirkungslos. Von einem durchdachten Kölner Spiel war bis zur Halbzeit nichts zu erkennen.
Das Pausengeflüster war unergiebig, weil es in erster Linie Frust war und über schlechte Dinge rede ich nicht. Außer die üblen Fouls an Hector und Selke,der kurz vor der Halbzeit verletzt den Rasen verließ. Der hätte aber ohnehin gewechselt werden müssen, denn an Orientierung im Kölner Spiel fehlt der 27 noch einiges. Vielleicht sind die Winterkäufe die schlechteste Idee ever, denn wie soll sich ein Spieler in der Kürze der Zeit, ohne Vorbereitung, in einer Mannschaft wie dieser, mit so vielen speziellen Abläufen zurechtfinden? Nach der Pause kam auch Jonas Hector angeschlagen nicht wieder aufs Feld.
Steffen Baumgart wechselte Kingsley Schindler und Steffen Tigges ein. S04 hatte sich viel vorgenommen und startete mit einer Druckphase, die dem Gastgeber aber auch nichts einbrachte.
Steffen Baumgart war angesichts dessen, was auf dem Rasen lief, kalt geworden und er hatte sich einen Hoodie übergezogen. Da weiß ja wohl jeder, was Sache ist. Dann brachte er noch Eric Martel und Sargis Adamyan für Mathias Olesen und Linton Maina. Aber die Geißböcke bekamen trotz Anfeuerung der mitgereisten FC-Fankurve irgendwie den Vorwärtsgang nicht rein.
Schwäbe und Chabot halten den Punkt fest
Wobei man sagen muss, dass die S04 Abwehr das richtig gut machte. Jeder mögliche Raum war dicht und der Ideenfluss der Kölner war komplett am Ende. Die Pässe kamen nicht dahin, wo sie hin sollten, oder keiner lief in die vorgesehene Lücke.
So war das Unentschieden am Ende bei richtiger Betrachtung sogar richtig schmeichelhaft. Wie ein Absteiger hat Schalke nicht gespielt. Köln hat aber auch nicht gespielt, als wollten sie noch mal in Europa spielen.
Mein Fazit: Es war ein schwieriges Spiel, gegen einen gut positionierten Gegner, der wirklich gewinnen wollte, in dem kein Kölner Spieler, außer die Abwehr, mit mehr als 100 % zur Sache ging.Chabot, Hübers und Schwäbe halten uns den Rücken frei. Danke sehr! Es fehlte offenbar der Sieg Geist in der Trinkflasche beim dritten Spiel in einer Woche. Wobei das ohnehin der größte Schwachsinn ist, nach einer so langen Winterpause in der Kälte, direkt mit einer englischen Woche zu starten. Danke DFB für nichts. Das wir 5 Punkte in einer Woche erkämpft haben, damit kann ich gut leben. Für das kommende Spiel wäre ein Sieg im Gepäck moralisch natürlich besser gewesen und so wird das jetzt ein ziemlich hartes Heimspiel.
Am 19. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 kommt RB Leipzig nach Köln und ich freue mich, wenn es wieder heißt. Come on Effzeh!
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Steffen Baumgart: „Es war ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe, aus meiner Sicht 90 Minuten kompletter Abstiegskampf. Wir haben sehr gut verteidigt und fahren mit einem Punkt nach Hause, damit sind wir heute zufrieden.“
Steffen Tigges: „Wir wussten, dass es keine einfache Aufgabe wird und Schalke mit den Fans im Rücken richtig eklig zu bespielen ist. Das haben wir heute erlebt. Wir haben als Team aber alles gut weg verteidigt.“
Timo Hübers: „Hier auf Schalke steht eine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand, die unbedingt die Punkte braucht und durchgehend nach vorne gepeitscht wird. Wir haben es nach vorne nicht geschafft, die Lösungen zu finden wie in den vergangenen Partien, keine hohen Ballgewinne gehabt und uns dementsprechend auch weniger Chancen erspielt.“
So standen die Teams in der Arena auf dem Rasen
FC Schalke 04: Fährmann – Brunner, Yoshida, Jenz, Uronen – Krauß, Latza (78. Drexler) – Kozuki, Bülter (67. Zalazar), Skarke (78. Král) – Terodde (60. Mi. Frey)
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector (K) (46. Schindler) – Skhiri – Ljubicic (78. Thielmann), Olesen (60. Martel), Kainz – Maina (60. Adamyan), Selke (46. Tigges)