Werder Fans machen Feuerwerk – Der 1.FC Köln die passenden Tore

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Köln gegen Werder Bremen Foto Stadionkind @Sportnerd83
Köln gegen Werder Bremen Foto Stadionkind @Sportnerd83

Köln – Ich überlege immer noch, wie dieser fast unfassbare  7:1 Sieg des 1. FC Köln gegen den SV Werder Bremen zustande kommen konnte. Emotional war ich hin- und hergerissen zwischen lachen und weinen vor Glück über diese fantastische Leistung im ersten Heimspiel der Geißböcke 2023.

Die Auswahl von Steffen Baumgart für die Startelf fand ich den letzten Testspielen entsprechend angemessen. Ein wenig Bammel hatte ich schon zu Beginn der Partie, denn Werder hat bisher eine ziemlich gute Saison hingelegt. Dementsprechend ging es zuerst in der Gästekurve zur Sache. Die Werder Fans fackelten kräftig mit Bengalos und Feuerwerk herum und feuerten dann ihre Mannschaft an, die in den ersten Minuten im Mittelfeld gut loslegte.

Dann kam auch prompt der erste Freistoß für die Bremer. Florian Kainz fängt den flachen Ball ab und schickt Ellyes Skhiri los. Dann folgt ein Doppelpass mit Denis Huseinbasic und Skhiri schiebt auf Linton Maina und der langt trocken und flach hin. Der Ball landet im linken unteren Eck zum 1:0 im Bremer Netz. (9.). Die Geißböcke waren nun on fire.

Dann ist es erneut Kainz der lossprintet und auf den einlaufenden Steffen Tigges passt. Der läuft los und zieht ab und der Abpraller landet zum 2:0 in den Bremer Maschen.(15.) Ja was ist dann denn? Denke ich und notiere ein Bämm! Was für ein schönes Tor. Unglaublich. Der Kronkorken ploppt von der frischen Kölsch Flasche. Köln hat das Spiel jetzt unzweifelhaft im Griff und ich hoffe, das hält so an.

Ich hoffe. Und sehe, wie Eric Martel einen Distanzschuss knapp neben den rechten Pfosten setzt.(17.)  Dann blockt Martel im Zweikampf im Mittelfeld den Ball. Jiri Pavlenka kommt aus dem Tor heraus ins Spielfeld gelaufen und grätscht den Ball vor dem heranstürmenden Maina genau in den Lauf von Tigges. Das Stadion brüllt: Schieß! Ich stehe vor dem PC und brülle. Schieß!! Und der Tigginator macht es tatsächlich. Er schießt und der Ball wird lang und länger und Pawlenka wetzt um sein Leben nach hinten und ZACK!! Ist das Ding zum 3:0 im Netz. Das waren schlappe 45 Meter. Ich bin sprachlos und murmel vor mich hin wie Claudia Neumann vom ZDF – „Ja, was ist denn hier los?“ (21.).

Irgendwie lief auf einmal bei den Bremern gar nichts mehr zusammen.Linton Maina machte gerade wohl das Spiel seiner Lebens und spielt den Ball vom linken Strafraumeck scharf in die Mitte. Steffen Tigges lässt den Ball durch und Elleys Skhiri schiebt den Ball zum 4:0 ins Netz.(30.). Ich sehe eine Kainz Pass auf Tigges, der gibt weiter direkt in die Strafraummitte und da steht Dennis Huseinbasic parat und zimmert den Ball zum 5:0 in die Bremer Maschen(36.).Unglaublich!

Dann merkte ich einigen Geißböcken ihren Unglauben über diese Führung an.Werder atmete durch und kam in Richtung Kölner Strafraum. Ein Gefühl für, dieses Spiel ist noch lange nicht zu Ende kam bei mir auf. Martel kann knapp gegen Mitchell Weiser zur Ecke klären. Niclas Füllkrug köpfte dann nach einer Flanke von Marvin Ducksch den Ball trocken zum 5:1 ein (38.). Keine Chance für Marvin Schwäbe an den Ball zu kommen. Dann sehe ich erneut Tigges durch den Bremer Strafraum wirbeln und dann trifft er mit dem Abschluß aus spitzem Winkel voll den linken Pfosten (45.).  Dann ist Pause. Tief Durchatmen.

Das Pausengeflüster

„…..@dagobert95“ Das Spiel wird noch deutlich enger, als ihr alle denkt.…….Ihr habt doch auch noch alle nach einem 5:1 zur Pause das Gefühl, es könnte noch verloren werden? Oder??? …….Nee heute nicht, normalerweise aber sonst schon… Ich traue dem Braten nicht, das ist doch nicht mein FC gerade…. „

Herr Baumgart sieht keinen Grund für einen Wechsel und Bremen legt munter los. Lodda und Wolff Fuss meinen derweil bei SKY, dass Ole Werner den Werderanern einen Einlauf gemacht hat und gleich wechseln wird. Im Sinne von –  da geht noch was.

Der höchste Bundesliga-Heimsieg des FC seit Oktober 1983

Die Geißböcke knüpfen da an, wo sie vor der Pause waren. Pressing und Tempo. Linten Maina mit einem Solo, legt quer auf Tigges, der aber den Ball weit über das Tor setzt (51.). Und immer wieder Linton. Eine Maßflanke landet bei Skhiri, der mit einem Seitenfallzieher, einem Tor des Monats Januar in der Sportschau würdig, zum 6:1 in den Bremer Kasten hämmert (54.). Ich bin geflasht. Gerührt. Begeistert! Ach. Ich weiß nicht wirklich, was ich alles bin.

6 Tore vorne und jetzt wechselt Baumgart. Für Kainz, Huseinbasic und Tigges kommen Dejan Ljubicic, Mathias Olesen und Davie Selke. Köln gab nicht nach. Der Druck auf Werder blieb konstant und das war gut. Jonas Hector trieb immer wieder von hinten an und versuchte es selbst mit einem Kopfball und einem Abschluss. Das Mittelfeld blieb Werder verschlossen, denn Köln erstickte jeden Angriffsversuch im Keim und rollte immer wieder über die Außen nach vorne.  Dann landet eine scharfe Hereingabe von Linton  Maina auf dem Fuß von Friedel und der SVW krönt seinen Tag mit dem 7:1 durch ein Eigentor (76.). Wenn Friedel den nicht gemacht hätte, war noch Tim Lemperle zur Stelle. Eigentlich dachte ich, der hätte den Treffer erzielt.

Dejan Ljubicic scheitert dann noch an Pavlenka (84.). Und dann war Schluss mit Lustig. Das war der höchste Bundesliga-Heimsieg des FC seit dem 29. Oktober 1983. Da war es ein 7:0 gegen Eintracht Frankfurt.

„Wer ist denn dein Spieler des Spiels?“, fragt Wolff bei Sky den Lodda…worauf keine Antwort kommt und  Lodda dann verzögert sagt: Eigentlich ist mein Mann Maina, aber wegen des Tores und dem Doppelpack,Tigges.“

Ich dagegen sage, es ist der 1. FC Köln. Eine tolle Mannschaftsleistung war das und für mich ist und bleibt Jonas Hector ein Phänomen. Er ist eigentlich mein „man of the match“. Die Konzentration und die Ruhe und Sicherheit, die er der Mannschaft von hinten verleiht ist einfach unglaublich. Und dann sein fortwährendes Antreiben und Anschieben ist schon sehr außergewöhnlich und einfach vorbildlich.

Klar sind die Jungen Spieler das Zünglein an der Waage, wenn es um die Tore geht. Doch ohne den Kapitän hätte das Ding auch anders ausgehen können. Chapeau im Übrigen für Jeff Chabot und Timo Hübbers. Klasse Leistung. Ja und die 27 war ja auch dabei. Von Davie Selke war nicht viel zu sehen. Aber wer weiß, vielleicht beim nächsten Mal. Überraschend war für mich die geistige Wachheit der Kölner Spieler,nicht nur beim Pressing, sondern auch im Kombinationsspiel. Immer wieder die richtigen Räume für die gemeinsamen Aktionen zu finden, das war die eigentliche grandiose Leistung. Da haben Trainer und Team einige Arbeit in der Winterpause geleistet. Tja, da haben wir nun 3 Punkte im Sack und stehen auf Platz 11,statt auf einem Abstiegsrang. Sehr gut gemacht, Trainer!

Vor allem gefiel mir dann das offizielle Statement von Steffen Baumgart, der eher ruhig, gelassen und nicht euphorisch, den Torreigen seiner Mannschaft kommentierte. Einfach ein feiner Typ! Sehr gefreut hat mich auch, dass mit Justin Diehl wieder ein FC Jugend Spieler sein Debüt gab. Dass Baumgart der Jugend vertraut und sie in seine Pläne mit einbezieht, macht mich persönlich sehr glücklich, denn ich bin der Meinung, wir haben einige große Talente im Verein, mit denen wir in der Zukunft noch weit kommen können. Dass Bayer04 jetzt an Diehl Interesse bekundet, wie ich gestern gelesen habe, stimmt mich sauer. Ich hoffe das der Verein nicht den gleichen Fehler wie bei Flo Wirtz macht.

Am Dienstagabend, dem17. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 müssen wir zum FC Bayern München. Ich freue mich, wenn es dann wieder heißt: Come on Effzeh!

Stimmen zum Event in Müngersdorf

Steffen Tigges: „Es war in allen Mannschaftsteilen eine überragende Leistung. Wir haben immer das Vertrauen in uns gehabt, dass wir unsere Stärke wieder auf den Platz bringen, wenn alle wieder dabei und frisch sind. Ich habe am Ende davon profitiert: Zwei Tore sind für mich natürlich ein super Start ins Jahr.“

Linton Maina: „Wir haben alle gebrannt und uns optimal vorbereitet. Wir hatten nach zwei Monaten Pause richtig Lust. Heute hat wirklich jeder ein Riesenspiel gemacht. Wir arbeiten daran, vor dem Tor cool zu bleiben und die Dinger reinzumachen. Es freut mich, dass ich ein Tor zum Sieg beitragen konnte.“

So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün

1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector (K) – Martel, Skhiri (67. Lemperle) – Maina (81. Diehl), Huseinbasic (59. Olesen), Kainz (59. Ljubicic) – Tigges (59. Selke)

Werder Bremen: Pavlenka – Stark (59. Pieper), Veljkovic, Friedl – Weiser, C. Groß (46. Schmidt), A. Jung (86. Buchanan) – Bittencourt (64. Stage), Gruev – Füllkrug, Ducksch (46. Dinkci)

Tore: 1:0 Maina (9.), 2:0 Tigges (15.), 3:0 Tigges (21.), 4:0 Skhiri (30.), 5:0 Huseinbasic (36.), 5:1 Füllkrug (38.), 6:1 Skhiri (54.), 7:1 Friedl (76., ET)

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74