Köln- Die Transferphase ging am Donnerstag endlich zu Ende und der 1.FC Köln trotzt mit 2500 Fans im Anhang, allen Prognosen der Kölner Medien, mit einem fulminanten 2:4 Auswärtssieg. Das kannst du dir nicht ausdenken, ist aber so.
Vor lauter Ärger über Sky Kommentator Lindemann, Effzeh.com, Geisblog, Stadtanzünder und Anderen Kölner Medien in der letzten Woche, kann ich heute zuerst einmal nicht auf das grandiose Fußball Erlebnis gestern eingehen. Was war das für eine schlimme Woche. Jeden Tag musst du lesen, das der 1.FC Köln, die Doppelbelastung ohne zusätzlichen Stürmer, ohne neuen Innenverteidiger, ohne neuen Rechtsverteidiger, nicht bewältigen kann. Im Prinzip wurde der Abstieg schon prognostiziert. Ich hatte fast sieben Tage Brechreiz.
Christian Keller, Steffen Baumgart, das Trainer Team und die Mannschaft haben gestern in Wolfsburg der Phalanx von angeblichen Transferexperten, den Mittelfinger gezeigt. Klasse!
Durch die Verletzten ließ sich an der Aufstellung der Kölner nicht viel drehen. King Schindler für Schmitz hinten rechts und Ondrej Duda, Florian Kainz und Steffen Tigges von Beginn an. Ich hatte einen Kölner Gast an meiner Seite und wir saßen mit einem leckeren Kölsch am TV parat.
Die schnelle Führung der Wolfsburger
Das Spiel begann mit einem Vollschock. Franjic über rechts mit viel Platz, steckt den Ball in den Lauf von Lukas Nmecha der direkt abschließt und Marvin Schwäbe beim 1:0 der Wölfe keine Chance lässt (3.). Shit happens! „Oh, ich glaube die sind aktuell mit dem Kopf bereits in Nizza, was ja auch logisch ist, wenn das mal nicht ins Auge geht,“ sage ich zu Michael und füge hinzu ,“ neunzig Minuten sind lang, aber noch hat Schmadtke nichts gewonnen.“ Wir lachen.
Wie sich in den nächsten Minuten zeigen sollte, hatte Nico Kovac die linke Seite der Kölner als Schwachstelle ausgegeben und die Wolfsburger gingen den Jonas Hector Flügel, mit dem vermeintlich schwachen Kilian, ziemlich konzentriert und bissig an. Steffen Baumgart ließ sich auf dem Ipad zeigen was da passiert war, donnerte seine Anweisungen über den Platz und Schluß war es mit der Wölfe Herrlichkeit. Auf Hectors Seite, der mit konzentriert grimmiger Mine die Pläne des Coach umsetzte, ging dann nichts mehr. Und ab da, übernahm der 1.FC Köln die Spielregie und gewann immer mehr an Boden und Raum.
Dejan Ljubicic mit Knaller Tor zum Ausgleich
Kainz heute wieder mit einer Klasse Partie, steckt nach einer schönen Kombination einen Steilpass auf Dejan Ljubicic. Und der hat heute auch wieder einen seiner großen Tage und knallt das Leder flach zum 1:1 ins linke Wolfsburger Ecki(32.). Kinners ist das schön!
Ein feines Eigentor von Paulo Otavio bringt die Führung
Der Druck auf die Gäste wächst. Die Kölner kombinieren sehr gut. Dann flankt Jonas Hector von links den Ball flach in den Fünfmeterraum. Paulo Otavio versucht mit einer Grätsche vor Jan Thielmann zu klären, und der Ball landet zum 1:2 im Netz (32.). Ich denke das ansonsten, Jan Uwe das Ding auf jeden Fall reingehauen hätte. Ondrej Duda kommt zum Kopfball nach Freistoß von Florian Kainz, aber der Ball geht über das Tor(39.). Es läuft in Wolfsburg für Köln.
Kainzi haut den Elfer eiskalt rein
Dann wird der heute besonders quirlige Thielmann im Strafraum von Waldschmidt gefoult. Der VAR, in dieser Saison unglaublich aber wahr, bestens für Köln gestimmt, entscheidet auf Elfmeter. Florian Kainz lässt Casteels keine Chance und knallt den Ball zum 1:3 eiskalt unten rechts rein. Mit einer Führung geht es in die Pause.
Pausengeflüster und eine Stadion Wurst
Während Baumgart in Wolfsburg seine Kabinenansprache hält, ist bei uns die Stadionwurst auf dem Grill gar und das Stadiongeflüster fällig. Wir regen uns über Lindemann (SkyTV) auf. Was für ein Labersack. Redet über die vermeintlichen Transferfehler der Kölner, über Modeste und das Baumgart nicht nachlegen kann und womit der VFL noch Punkten könne und wie gut es die Wolfsburger machen. Alter Schwede! Was für ein Spiel guckt der denn? Kaum ein Satz über das Kölner Klasse Spiel in den 45 Minuten, oder über sehr starke Kölner die den Gegner komplett im Griff haben. Eine Bemerkung das Köln das Spiel gedreht habe und Wolfsburg jedoch durch die starke Bank nachlegen wird. Löppt.
Köln startet stark in die zweite Hälfte
Ich sehe dann einen1.FC Köln, der nach der Pause nahtlos stark loslegt. Dejan Ljubicic über rechts, flach in die Mitte auf Jan Thielmann, aber leider bekommt der den Ball nicht unter Kontrolle. Kainz und Skhiri kombinieren immer wieder richtig gut und ermöglichen Tigges, der ein gutes Spiel macht, zwei Möglichkeiten. „Ich glaube nicht das die das noch drehen,“sage ich zu Michael. Für Ondrej Duda, ich muss erwähnen, der hatte heute einen sehr guten Tag und Jan Thielmann, kommen Linton Maina und Sargis Adamyan ins Spiel.
Wolfsburg nutzt eine Kölner Atempause zum Anschlußtreffer
Wolfsburg war eigentlich so gut wie abgemeldet und kam kaum mehr über die Mittellinie hinaus. Der 1.FC Köln gewann sehr viele zweite Bälle und das war echt ein ganz starker Auftritt bis hierhin. Dann gönnten sich die Geißböcke eine kurze Auszeit und die nutzte erneut Lukas Nmecha, der dann den Ball aus zentraler Position zum 2:3 an Schwäbe vorbei, im Kölner Netz unterbringt (81.). Boa. Das war doof.
Für Lindemann und SKY, schien der Bann gebrochen und in allerbester Manier beschrieb der Kommentator jetzt drei Minuten lang das anstehende Comeback der Wölfe. Köln kam in seinem Sprachschatz gar nicht mehr vor. Ich hatte das Gefühl, wenn es nach ihm gegangen wäre, ging Wolfsburg garantiert als Sieger vom Platz. Was für eine Arroganz!
Doch was ist Wolfsburg und Schmadtke, der auf der Tribüne sein bestes Grottengesicht in die Kamera richtet, wenn es auf Kölner Seite einen Florian Kainz gibt. Kainzi schickt einen langen Ball gegen hoch stehende Gäste auf Sargis Adamyan und der bimst das Leder vom Elfmeterpunkt an den rechten Innenpfosten und zum 2:4 ins Tor.
Das habe ich natürlich nicht live gesehen und ich beschwere mich bei Michael:“Da kannst noch nicht einmal in Ruhe pinkeln und schon macht der FC noch ne Hütte. Wie krass ist das denn Alter!“ Das folgende Abklatschen ist in der Nordkurve obsolet. 🙂
Und auch nach dem klaren Siegtreffer lässt sich Lindemann keine Begeisterung anmerken und reiht sich für mich damit in eine Reihe von TV Kommentatoren (DAZN SKY RTL) ein, die selbst beste Spiele des 1.FC Köln so betrachten, als sei diese Karnevalstruppe vom Rhein, für keinen Bundesligisten, ein ernst zu nehmender Gegner und des Fußball würdig. Alles wäre alles was da auf dem Rasen von Kölnern produziert wird Glück und Zufall.
Hallo!! Das war ein Auswärtsspiel! Ja! Ein Auswärtssieg! Die ganze Woche habt ihr in den Transferberichten nur darüber geschwafelt wie schlecht die Chancen für Köln in den kommenden Spielen sind.
Den einzigen den ich aus diesem Haufen ewig gestriger Kommentatoren ausnehme ist Wolf Fuss und dann noch einen bei der ARD. Und ich weiß wirklich nicht, wo die das hernehmen.
Ein hoch verdienter Auswärtssieg bringt den Blätterwald zum schweigen
Für mich gewann der 1. FC Köln dieses Auswärtsspiel hoch verdient mit 2:4. Und dieser Sieg bringt hoffentlich den Blätterwald zum schweigen, der in dieser Woche nur Zweifel hegte, ob denn Christian Keller und Steffen Baumgart, noch die Richtigen für den Job sind.
Wir sind in der Bundesliga Saison 2022/23 immer noch ungeschlagen. Es fehlen uns nur noch 31 Punkte. Wir sind Bundesliga Tabellen 5.ter. Haben 9 Punkte nach fünf Spielen und sind noch in der Europa Conference League vertreten.
Was für eine Bilanz für die angebliche verbliebene Resterampetruppe, die dem vermeintlichen Ausverkauf durch Christian Keller, wegen der Abgänge von Modeste, Özcan und Ehizibue, dem sicheren Abstieg entgegen sehen müssen.
Gehabt Euch wohl kölsche Schmierblätter. Das war wohl nichts. Und auch der ewig gestrigen Twitter Nörgelgruppe entsende ich liebe Grüße – wahr wohl nichts.
Und ich hoffe irgendwann kapiert ihr, das da an der Seitenlinie kein Sprücheklopfer steht und das der 1.FC Köln eine Mannschaft geboren hat, die auch wenn sie noch sehr jung ist, kämpferisch und spielerisch aus einem Guß ist. Jeder Spieler kann zu jeder Zeit ein Tor machen und wird für jeden Gegner immer schlechter aus zu rechnen sein. Mir gefällt das sehr.
Ich vermute, das dies auch im Sinne von Steffen Baumgart und dem Trainerteam ist. Weg von diesem statischen- alles auf Modeste und Andersson in der Mitte – die sind immer für eine Hütte gut. Hin zu einem dynamischen Angriff, der sowohl über Flanken und Standards, aber neuerdings auch mal ab durch die Mitte, Tore machen kann. Die ständig wachsende Flexibilität gefällt mir sehr gut. Und dann machen mich die Gesänge der 2500 Fans auf der Tribune des VFL Wolfsburg glücklich, die unsere Mannschaft auf dem Rasen feiern und singen:“ Deutscher Meister wird nur…….“ Ok.Das ist etwas übertrieben.
Michael und ich klatschen uns ab und freuen uns jetzt auf Donnerstag. Der Tag an dem der 1.FC Köln und seine Fans, ganz in rot auf der Promenade de Anglais, das UEFA Europa Conference League Spiel bei OGC Nizza einläuten werden und wenn es wieder heißt: Come on Effzeh! 🙂
Die Stimmen zum Spiel
So standen die Teams auf dem Wolfsburger Rasen
VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Bornauw (46. Marmoush), van de Ven, Paulo Otavio (75. Kaminski) – Guilavogui, Arnold (75. Svanberg) – Franjic (75. F. Nmecha), Kruse, Waldschmidt (61. Paredes) – L. Nmecha.
1. FC Köln: Schwäbe – Schindler, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri – Ljubicic (88. Huseinbasic), Duda (65. Maina), Kainz (88. Martel) – Thielmann (65. Adamyan), Tigges (80. Lemperle)
Tore: 1:0 (2.) L. Nmecha, 1:1 (22.) Ljubicic, 1:2 (32.) Otavio (ET), 1:3 (45.) Kainz (FE), 2:3 (79.) L. Nmecha, 2:4 (81.) Adamyan