Köln – Der 1:0 Auswärtssieg des 1.FC Köln in Leverkusen am 26. Bundesliga Spieltag bezeichne ich als vorläufige Glanztat der Kölner Mannschaft, die unter Steffen Baumgart eine wahrlich traumhafte Saison 2021/22 hinlegt. Und vollkommen verdient fand ich es , das die FC Fankurve nach dem Sieg rief:“Wir wollen den Trainer sehen.“
Das Steffen das dann auch machte und seine Arme reckte und diesen wirklich unerwarteten Sieg mit den Fans feierte, das trieb mir dann auch etwas Wasser in die Äugelchen. Überhaupt bin ich übermannt und stolz wie Oskar darauf, wie unsere Mannschaft sich in der Bay Arena präsentierte. Motiviert bis in die Haarspitzen, konzentriert und von der ersten bis zur letzten Minute kampfbereit, gingen die Geißböcke in diesem Spiel von Beginn an zur Sache. Klar versuchte Bayer04 immer wieder mit ihren individuell starken Spitzen Räume zu schaffen und Tore zu erzielen.
Der Eindruck in der ersten Hälfte war, das Leverkusen besser spielt,schneller kombiniert, die Räume besser nutzt, aber die Abschlüsse waren dann doch eher mangelhaft, oder wurden früh geblockt. Und die inzwischen bestens eingespielte Innenverteidigung mit Luca Kilian und Timo Hübers sowie einem bestens positionierten Marvin Schwäbe hielten souverän dagegen und ließen dann aber in den 90 Minuten der Partie letztlich nichts anbrennen.
Ein großer Nachteil für die Bayer04 Elf dürfte der frühe Ausfall von Frimpong und Wirtz gewesen sein. Beide Spieler mussten verletzt ausgewechselt werden. Beide Teams spielten mit hohem körperlichen Einsatz und hatten jeweils auf beiden Seiten Chancen auf einen Treffer.
Steffen Baumgart mit glücklichem Händchen
Dejan Ljubicic und Kingsley Schindler kamen nach 74 Minuten für Duda und Skhiri und mit diesem Wechsel hatte Steffen Baumgart dann ein wahrlich glückliches Händchen, das mich so ein wenig an die Pitter Stöger Zeiten erinnerte.
Denn Ljubicic befreite sich kurz darauf über links, kam bis an die Grundlinie und spielte einen Traumpass in den Strafraum. Der einlaufende Kingsley Schindler versenkte den Ball zum 1:0 Traumtor im Leverkusener Netz (67.) – Er erzielte damit sein erstes Bundesligator. Demirbay hatte dann noch eine Topchance, scheiterte aber an Schwäbe (74.). Die DAZN Experten versuchten zwar in den 90 Minuten immer wieder deutlich zu machen das Leverkusen das bessere Spiel gemacht habe und der Kölner Sieg unverdient sei, doch ich sehe das etwas anders.
Die Kölner Mannschaft war präsenter, bissiger und aggressiver in den Zweikämpfen, was man gegen eine Top Mannschaft wie Leverkusen auch sein muss, weil man sonst als Verlierer vom Platz geht. Und Leverkusen hat in diesem Spiel auch eine Menge Unvermögen präsentiert und aus ihren Standards letztlich eben nichts gemacht.
Die Kölner Mannschaft hat eine harte Lehre und eine harte Ausbildung in diesem Jahr hinter sich. Der Schlüssel zum erreichen der 39 Punkte und Tabellenplatz 7 ist meiner Meinung nach, der Glaube an sich. Das Bewusstsein für die eigene Leistungsfähigkeit. Die Aufgaben mit dem eigenen Stil bewältigen zu wollen. Sich kein Spiel aufzwingen lassen und miteinander, füreinander, gemeinsam denken, spielen, kämpfen und handeln wollen. Und das Vertrauen aller Spieler in sich und den Nebenmann ist gewachsen. Und das macht diesen 1.FC Köln in dieser Saison eben aus. Wir sind ein knallharter Gegner. das dürfte man nun auch in Leverkusen bemerkt haben.
Für mich persönlich ist das Bundesliga Jahr trotz 9 noch ausstehender Spiele gelaufen. Ich wollte das wir nicht absteigen und damit ist mein persönliches Ziel in trockenen Tüchern. Jeden weiteren Sieg, oder Niederlage ist ab jetzt ein Sahnehäubchen oben drauf. Ich denke mir das wird auch für unseren Kader noch einmal ein Umdenkprozess. Wir sind am Ziel und was machen wir jetzt? Es könnte sein, das sich jetzt ein Kräfteverschleiß bemerkbar macht. Es könnte sein das die Mannschaft mit diesem Sieg und dem Tabellenplatz Blut geleckt hat und mehr will. Wer weiß.
Es könnte ein Euro League Platz werden
Doch ich weiß noch nicht genau, ob ich das wirklich gut finde, wenn wir nächstes Jahr Bundesliga, DFB-Pokal und Euro League spielen würden, um dann am Ende der Saison, wieder in der zweiten Liga unter zu gehen. Ihr kennt das böse Gefühl.
Ich denke gerade jetzt sollten wir ähnlich wie in der Innenverteidigung, die etablierten Top Torjäger mal auf die Bank setzen und dem ganz jungen Blut eine Gelegenheit geben zu zeigen, wie viel FC in ihnen steckt. Mal eine Doppelspitze Thielmann, Lemperle. Ostrak und andere in die Schlachten gegen Union, Dortmund und andere Vereine werfen. Zumindest in der Startaufstellung für Überraschungen sorgen, denn die anderen Spieler können ja jederzeit als Joker von der Bank kommen. Wie wäre das lieber Steffen Baumgart, wenn Sie jetzt schon einmal den Kader 22/23 aufbauen und scharf machen?
Na ja, ich bin ja nicht der Chefcoach und deshalb jetzt freue ich mich jetzt auf Borussia Dortmund das zum Heimspiel ins RheinEnergieSTADION kommt und dann heißt es wieder : Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Rasen der BayArena
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Frimpong (13. Fosu-Mensah), Tah, Kossounou, Hincapie – Palacios (64. Aranguiz), Demirbay – Diaby, Wirtz (28. Adli), Paulinho (64. Azmoun) – Alario
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz, Kilian, Chabot, Hector (K) – Skhiri (64. Schindler) – Özcan, Duda (64. Ljubicic), Kainz (87. Lemperle) – Andersson (75. Thielmann), Modeste
Tore: 0:1 Schindler (67.)
Gelbe Karten: Palacios, Demirbay – Skhiri, Schmitz
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 22.000