Köln – Der Geheimplan von Friedhelm Funkel und Jonas Hector, RB-Leipzig mit einer geschickten Tarnung zu schlagen, ging beim 2:1 Heimsieg des 1. FC Köln vollständig auf. Wir wir aus sicherer Quelle wissen, rätselt Julian Nagelsmann auch heute noch darüber nach, warum man dem Kölner Ex- Nationalspieler so wenig Beachtung schenkte.
Die Aufstellung von Funkel vor der Partie war wie erwartet. Es gibt halt auch nicht viele Möglichkeiten. Elvis Rexhbecaj, Dominick Drexler und Ondrej Duda kamen anstelle von Max Meyer, Florian Kainz und Emmanuel Dennis. Was war da schon zu erwarten? Zumindest hatte ich nicht mit einem der besten Spiele des 1.FC Köln seit langem gerechnet.
Eher ging es los wie gedacht. RB Leipzig legte mit UCL Ambitionen los wie die Feuerwehr. Haidara kommt freistehend zum Abschluss und verfehlt das Tor knapp.(3.) Unser FC war in der Anfangsphase direkt voll am Limit und es sah alles nach einer schnellen Leipziger Führung aus.
Doch wie schon im Hinspiel, das erste Feuer war schnell verraucht und die Kölner stabilisierten sich bereits nach den ersten zehn Minuten. Beim ersten Konter versuchte es Kapitän Jonas Hector mit einem Flachschuss. Der lange Leipziger Torhüter Gulacsi war jedoch zur Stelle.(25.). Überhaupt machte Köln auf breite Brust. Positiv wirkten sich die frühen Angriffe von Hector und Duda bereits in der Leipziger Hälfte aus. Da wurden schon die ersten Bälle im Pressing gewonnen.
Man merkte das Leipzig nicht mehr ganz so viel Druck aufbauen konnte. Dann schoss Mukiele den Ball knapp links am Kölner Tor vorbei (37.) und Timo Horn fing einen Kopfball von Sörloth mit einer starken Parade (41.). Das war es dann auch mit dem Leipziger powerplay. Das 0:0 zu Pause ging auf jeden Fall für beide Teams in Ordnung.
Jonas Hector! Fußballgott schlägt RBL mit Doppelpack!
Schon die erste Flanke von Jannes Horn in den Leipziger Strafraum trifft den Kopf von Jonas Hector haargenau. Das Leder rauscht in die Maschen und es steht 1:0 für meinen FC. (46.)
Ich kann es noch gar nicht glauben, aber es ist so. Löppt denke ich und ich sehe einen FC mit geradem Rücken in den Zweikämpfen. Und doch lässt sich der Ausgleich nicht wirklich vermeiden. Haidara trifft mit einem sehenswerten Schlenzer (59.) zum 1:1.
Und jetzt kommt der Augenblick, als unser Kapitän entschlossen und mit großen Schritten in den Leipziger Strafraum aufmacht und einfach mal schießt. Knackig, willensstark, einer für alle, alle für einen und drin!(60.) „Wir können sofort alle Stürmer verkaufen“…. schreibe ich auf Twitter und ich meine das auch so. Das war so stark wie sich Jonas für sein Team in die Bresche geworfen hat.
Benno Schmitz kam für Ehizibue. Das Team kämpfte jetzt wirklich um jeden Meter. Die vier Minuten Nachspielzeit wollten nicht aufhören. Kluivert erwischt den Pfosten! Hammer! Doch der FC erreicht unglaubliches und bringt das Ergebnis über die Zeit.
Und das es einen Plan mit dem unbekannten, verkappten Stürmer Jonas Hector gab, bestätigte nach dem Spiel dann auch Timo Horn, der sagte: “
Jonas hat das heute überragend gemacht. Das muss man hervorheben, er hat auch viele Kopfballduelle gegen Upamecano gewonnen. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich. Deshalb wollte ich das nochmal ansprechen. Ganz früher hat Jonas bei seinem Heimatverein schon mal offensiv gespielt, deshalb kennt er das so ein bisschen. Wir müssen ja die ganze Saison schon Ausfälle in der Offensive kompensieren, was vor der Saison sicher nicht so geplant war und uns das Leben deutlich schwerer macht, weil wir eben häufig keine klare Spitze haben, die man auch mal mit einem langen Ball suchen kann, wenn es eng ist. Aber Jonas hat den Part heute übernommen und das hat super funktioniert.“
Ja es hat alles funktioniert. Die Mannschaft kann und will Fußball spielen. Sie steht geschlossen wie ein Mann hinter Ihrem Kapitän. Jonas Hector hat spürbar keinen Bock wieder zweite Liga zu spielen. Und so haut er alles raus was geht. Und die Kollegen folgen Ihm und genau dazu, gesellt sich endlich das kleine Quäntchen Spielglück.
Freitag Auswärts gegen den FCA. Wir sollten genau da noch einmal ansetzen. Der Kapitän noch einmal als Sturmspitze? Logisch. Ich freue mich darauf wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Müngerdorfer Grün
1. FC Köln: T. Horn – Ehizibue (75.), Bornauw, Czichos, J. Horn – Rexhbecaj, Skhiri, Hector (90. Özcan) – Wolf (66. Kainz), Duda, Drexler (90. Meyer)
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Upamecano, Halstenberg (66. Halstenberg) – Mukiele (77. Hwang), Kampl, Adams (61. Angelino), Haidara – Forsberg (61. Olmo), Nkunku – Sörloth
Tore: 1:0 Hector (46.), 1:1 Haidara (59.), 2:1 Hector (60.)