Köln – Der Abpfiff ertönt. Minutenlang stehe ich ungläubig vor dem TV und kann es immer noch nicht fassen. Der 1.FC Köln besiegt im RheinEnergiestadion den SV Werder Bremen mit 1:0. Eine Woche zum Zunge schnalzen liegt hinter mir und hätte mir das einer vor zwei Wochen gesagt, hätte ich ihn ausgelacht.
Die Weihnachtsversion der FC-Hymne läuft im Stadion und die Mannschaft wird vor der Südkurve gefeiert. Verdient. Eine komplexes und intensives Halbjahr in der Fußball Bundesliga, endet für den 1.FC Köln auf einem Nicht-Abstiegsplatz.
Auf nur einer Position gegenüber dem Spiel in Frankfurt verändert, Kingsley Ehizibue nach Gelbsperre für Benno Schmitz auf dem Rasen, gingen die Geißböcke sofort munter zu Werke. Bremen beschränkte sich auf die eigene Hälfte und der FC marschierte mit fast 80 Prozent Ballbesitz munter in Richtung Bremer Tor.
Ticki Tacka beim FC. Etwas ungewohnt, aber es sah ziemlich solide aus, was die Jungs da an Bällen in Richtung Bremer Strafraum bewegten. Rafael Czichos schickt Ismail Jakobs mit einem langen Ball, der Abschluß geht aber erst einmal am Bremer Tor vorbei.(11.). Dann rammt Bargfrede mit einem kräftigen Pferdekuss in Jonas Hector rein und unser Kapitän musste durch Birger Verstraete ersetzt werden. (27.). Ärgerlich.
Der 1.FC Köln blieb, angefeuert durch die Fans weiterhin am Drücker. Czichos lasst den ersten langen Ball von der Leine auf Dominick Drexler los, der bewahrt die Ruhe und hat den Blick für den gut positionierten Jhon Cordoba. Aus fünf Metern war da für Pawlenka nichts mehr zu machen.Es steht 1:0 für den 1.FC Köln.(38.) In den verbleibenden Minuten bis zur Pause blieb die Dominanz auf Kölner Seite.
Birger Verstraete kommt nach der Pause von der Strafraumkante zum Abschluss. Der Distanzschuss landete aber nur auf dem Tornetz. Jetzt wirkt Bremen wacher, geht intensiver in die Zweikämpfe und wird durch Rashica torgefährlich. Ein Freistoß landet in der Kölner Mauer (53.) und kurz darauf rettet Sebastiaan Bornauw in letzter Sekunde (58.).
Die Geißböcke wirkten jetzt etwas müde, was angesichts der englischen Woche,mit drei Spielen und der enormen Aufholjagd in Frankfurt, wahrlich auch kein Wunder ist. Die Bremer traten nun offensiver auf, als in Hälfte eins. Der FC hielt defensiv aber gut dagegen. Das Spiel war im weitesten Sinne auf der Kippe. Wieder ist Rashica mit einem satten Schuß zur Stelle. Die Kölner Latte verhindert den Ausgleich.(82.) Ein Osako Tor wird Abseits gewertet. Der VAR greift nicht unsinnig ein und Köln ist im Glück.
In den sechs Minuten Nachspielzeit warf der SVW nochmal alles nach vorne. Bornauw, wieder mit einer großartigen Leistung, klärt per Kopfball ins Aus. Timo Horn klärt souverän in höchster Not, einen Volleyschuss von Moisander.
Erfolgreich in die Winterpause
Am Ende der Saisonhälfte, gehen wir dann doch noch,unerwartet erfolgreich in die Winterpause. Lange Zeit sah das Tabellenende für mich schon wie eine in Stein gemeißelte Position aus. Ich hatte mich innerlich bereits mit dem Abstieg abgefunden.
Das etwas in der Mannschaft steckte, das haben wir im ersten Spiel gegen den BVB und dann später in Freiburg gesehen. Unter Achim Beierlorzer konnte das Team, diese Leistungsblitze jedoch nie über 90 Minuten manifestieren.
Ich denke das mit dem Einsatz von Horst Heldt und Markus Gisdol, die richtigen Schritte eingeleitet wurden. Die Wende ist geschafft. Die Moral ist zurück. Der Leistungswille erkennbar. Diese drei letzten Spiele gegen wertige Gegner lassen hoffen. Es ist etwas zusammengewachsen, das die Bezeichnung Mannschaft verdient. Ich fände es schön,wenn die Rückrunde auf diesem Level verläuft, denn Liebe ohne Leiden ist das wirklich schönste Gefühl. Da muss es nicht immer ein Sieg sein.Mir reicht dann auch schon der hart erkämpfte Punkt. Ich hoffe unser Team hat schöne und geruhsame Festtage und ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Die Winterpause endet mit einem Heimspiel am Samstag, 18. Januar gegen den VfL Wolfsburg. Anstoß 15.30 Uhr. Dann heißt es wieder: Come on Effzeh!
So standen die Cracks auf dem Rasen
1. FC Köln: Horn – Ehizibue (63. Schmitz), Bornauw, Czichos, Katterbach – Skhiri, Hector (27. Verstraete) – Thielmann (86. Terodde), Drexler, Jakobs – Cordoba
SV Werder Bremen: Pavlenka – Friedl, Veljkovic (77. Pizarro), Moisander, Augustinsson (67. Bartels) – Bargfrede (78. J. Eggestein) – M. Eggestein, Klaassen – Goller – Osako, Rashica
Tore: 1:0 Cordoba (38.)