Köln – Der Global #strikeforclimate am heutigen Freitag wird sicher nicht 1,5 Milliarden Menschen an die TV Geräte locken wie einst ein Live Aid Konzert, das 1985 von Bob Geldorf ins Leben gerufen wurde. Ist ja auch klar, denn bei FridaydaysForFuture gibt es kaum live Musik Bands. Gesungen wird zwar intern, aber keine öffentlichen Übertragungen. Noch nicht. Doch wer weiß? Immerhin sind es weit über zehntausend Kinder und am Ende sogar 17.000 in Köln, die sich heute eingefunden haben.
Und doch hat der von Greta Thunberg ins Leben gerufene FridaydaysForFuture ein Ausmaß angenommen, das weltweit wenigstens Millionen Menschen beschäftigt. Ob es am Ende auch eine Milliarde Menschen bewegt, oder in deren Bewusstsein vordringt, darüber entscheiden die Ereignisse heute rund um den Globus. Es ist ein denkwürdiger Tag. 2050 Städte, in 123 Ländern auf unserem Mutterplaneten Erde, beteiligen sich. Toll!
Wie viele Menschen das letztlich wahrnehmen und ob wir etwas ändern, oder es überhaupt jenseits der social media Blase zur Kenntnis genommen , das werden wir nie erfahren. Unwichtig. Brauche ich auch nicht. Denn, es ist erst der Anfang, einer wichtigen und guten Bewegung. Das überhaupt ein Streik für die Umsetzung der von der Politik gezeichneten Klimaziele erforderlich ist, das sollte uns peinlich berühren.
Glaube verändert die Welt
Glaube bewegt. Glaube verändert. Glaube macht stark. Glaube ist wichtig. Und wichtig ist es, das unsere Kinder unsere Scham überwinden, uns erinnern und an Veränderung glauben. Es sind unsere Kinder die da auf den Straßen sind. Sie bewegen sich und hoffentlich auch uns Erwachsene. Sie sind keine Streik Profis. Sie sind auch keine Klimaprofis.Sie sind jedoch jung und gebildet. Das macht Hoffnung. Ich bin stolz das mein Junior heute unter dem Kölner Dom am Bahnhof steht und weiß warum er das tut. Er ärgert sich über meine Unfähigkeit. Zu Recht. Denn ich bin nicht aufgestanden. Ich bin nicht auf die Strasse gegangen. ich habe mich zu wenig beschwert und der Politik zu wenig abverlangt. Ich habe die GROKO und Frau Merkel und die Europapolitik einfach hingenommen. Geduldet. Im Wissen, das es so nicht weiter gehen kann.
Und vielleicht glaubten Politiker bis gestern noch, sie könnten unterzeichnete Klimaziele und weltweite Klimapolitik ignorieren. Sie dachten sie könnten ihre Unterschriften und Versprechen ad Acta legen. Ab Morgen werden sie spüren, das die Welt sich verändert hat.
Der Glaube der Jugend etwas tun zu müssen um Ihre Welt zu verändern ist es , der unsere Zukunft bestimmen wird. Denn wir alle wissen, das wenn eine Mission erst einmal definiert ist und der Missionar sich auf den Weg macht, wird er seine Schäfchen einsammeln.
Greta und unsere Kinder bestimmen Takt und Musik
Greta Thunberg ist nur der Auslöser einer Mission. Sie zeigt auf, was unsere Kinder bewegt. Unsere Jugend steht dabei nicht wie ein Schafe auf der Weide und blökt, weil alle blöken. Nein sie definiert sich mit eigenen Gedanken zum Thema Klima. Ich empfinde das was ich gerade erlebe in etwa wie den Spirit der 1968er Jahre. Als in FFM tausende gegen die Startbahn West auf die Straße gingen. Gorleben. Die Entstehung der Grünen. Was haben wir gelacht. Doch da war es bereits zu spät. Als wir gelacht haben, war die Mission bereits im Gange. Ergebnis: Heute schalten wir AKW’s ab und wollen den Kohleabbau stoppen. Korrekt und viel zu spät.
Der Streik der Jugend in der Welt löst bei mir Hoffnung aus. Hoffnung das wir eine Wende schaffen. Ehrlich gesagt habe ich die gleichen Ängste. Und so habe ich die Hoffnung das die Politiker,die vor fünf Wochen Greta Thunberg für Ihre Tun ausgelacht und teilweise ins lächerliche gezogen haben, erleben werden, das sich die Welt bereits ab da, unaufhaltsam verändert hat. Greta und unsere Kinder bestimmen inzwischen Takt und Musik und ich denke nicht das die Kids kurzfristig ein gebremst werden können.
Klimaschutz sichert das Überleben
Und das ist gut so, denn erfolgreicher Klimaschutz, so er denn überhaupt noch möglich ist, bewahrt Frieden und Wohlstand der Welt. Der Streik der Kinder ist wichtig. Es ist ihre Zukunft. Was gestern noch unprofessionell wirkte, hat sich in den Köpfen der Kinder in wenigen Wochen manifestiert. „Wir müssen etwas tun, sonst ändert Ihr gar nichts“, lautet die Nachricht an uns Erwachsene.
Den Kindern geht es nicht um banale Dinge wie Luxus und Leben, sondern um die Beseitigung ihrer Ängste um das Überleben. Das erfordert dringend eine andere Politik. Die heutigen 15 jährigen, sind die neuen Wähler und sie werden sich Politiker suchen, die ihre Wünsche und ihren Willen vertreten. Und sie werden sie finden.
Genau so, wie wir unsere gefunden haben um die Welt zu verändern. Eine Partei die die Werte und Vorstellungen der Jugend vertritt haben wir in Deutschland. Manchmal so scheint es mir, haben die Grünen wie ich, die Souveränität und den Widerstandes gegen die aktuelle Tagespolitik genauso vernachlässigt, wie die Regierung Merkel. Ich meine damit – Sie haben sich in den Hintergrund drängen lassen.
Es wird Zeit, das grüne Politik noch energischer stattfindet. Das Grüne Politiker an allen Fronten täglich die Themen der Jugend unterstützen und zu fördern. Vor allem ihre Solidarität auf die Straße zu bringen. Ich würde da mit marschieren. Auch wenn es ein Wochentag wie der Freitag ist. Vielleicht stellen wir uns mit hinten an. Dazu. Oder daneben? So in der Art #parentsfridaysforfuture ginge doch auch.Oder? Ihr seht ich bin ein wenig verunsichert. Ich möchte der Jugend ja nicht das Thema klauen. Mich nicht anbiedern. So gesagtes oder ähnliches habe ich bereits aus dem Bekanntenkreis vernommen.Alles Papperlapapp. Jetzt heißt es aufstehen.Kämpfen. Es muss etwas geschehen.
Ich danke Greta Thunberg und unseren Kindern für den Weckruf . ich bin froh über Ihre Initiative. Und logisch hat Greta einen Nobelpreis verdient. Tausendmal eher, als ein Donald Trump der US Präsident, mit seiner Klima-, Ausgrenzungs- und Kriegspolitik.
P.S. Die Grünen/Bundnis90 – Anton Hofreiter hat heute um 15 Uhr im Bundestag ein klares Pro Statement abgegeben und die Solidarität mit #Fridaysforfuture der Grünen erklärt. Immerhin gerät etwas in Bewegung.