Köln- In der vergangenen Woche habe ich bei Twitter eine spannende Serie von Tweets bei Jörg Kachelmann verfolgt. Der Wetterexperte ärgerte sich über die extrem hohen Feinstaubwerte in den kalten Winternächten, hevorgerufen durch Holzverbrennung in Kaminen, oder Kaminöfen.
Millionen Holzöfen stehen in deutschen Wohnzimmern. So ein Feuer sorgt drinnen für wohlige Wärme, draußen aber für dicke Luft, für Feinstaub. Gerade die winzigen Ultrafeinstaubpartikel werden von den üblichen Geräten nicht aufgespürt, dabei sind sie besonders gesundheitsschädlich.
Zitat Jörg Kachelmann:“ Die Diskussion zum Thema zeigt auch den Bildungs- und Wissensnotstand. Das übergrenzwertige Feinstaub-Elend letzte Nacht in weiten Teilen Mitte/Süden Deutschlands kam aus deutschen Holzöfen. Nirgend woher anders. Es war deutscher, hausgemachter Feinstaub nach Gutsherrenart.“
Nun. Das muss man erst einmal zur Kenntnis nehmen. Und dann darüber nachdenken und vielleicht einmal recherchieren. Denn natürlich betrifft die Unwissenheit einige von uns mit Sicherheit. Mich allemal. Vetraue ich doch auf die Verkaufsslogans der Baumärkte, die uns Pellet Öfen und Kaminöfen zu Hauf anbieten. Jörg Kachelmann sieht vor allem eine große Gefahr für Kinder und Menschen,die im Winter Nachts bei offenem Fenster schlafen.
Während dessen auf Twitter Kachelamnn meldet:“ Ich höre bald mit dem Thema (vorübergehend) auf, aber man sieht schön an diesem Wert mit Maximum in der Nacht, dass die Holzofen-Katastrophe auch die Innenstädte erreicht hat und mit großem Abstand die größte Quelle für Feinstaub fast überall in Deutschland ist. Hallöchen! Hinter diesem Link verbergen sich Werte, an die man im Traum nicht gedacht hatte. https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/messwerte/stationen/detail/803/132
Ja und wenn ich Jörg Kachelman richtig verstehe, dann ist die Hauptbelastung auch in Großstädten unglaublich hoch. Das kann doch aber eigentlich gar nicht sein,denke ich. Ist aber so, weil sich viele neben ihrer zentralen Gasheizung in der Villa, den unglaublichen Luxus eines Kamin erlauben. Und weil nachmessbar viele Kaminbetreiber ihren Ofen nebenher zur Müllverarbeitung benutzen. Diese Messwerte bekommt in der Kachelmann Wetter -App zu sehen.
Während das nächste Zitat in der Diskussion, in der natürlich auch Kaminofen Experten Stellung beziehen fällig ist. Jörg Kachelmann: „Irgendjemand muss @Karl_Lauterbach (SPD) den Feinstaubverlauf der letzten 36 Stunden in NRW zeigen, er muss den Tagesgang sehen, die Peaks abends/nachts und wird verstehen, dass die deutlich absolute Mehrheit des Feinstaubs aus privaten Holzfeuer-Anlagen kommt. Irgendjemand muss es tun!“
Und jetzt bin ich im Internet bei der Recherche bei einem sehr seriösen Format, der ZEIT fündig geworden Zitat:
“ Das Umweltbundesamt zum Beispiel stellte Ende 2016 fest: „Die Feinstaub-Emissionen aus kleinen Holzfeuerungsanlagen übersteigen in Deutschland mit etwa 24.000 Tonnen mittlerweile die aus den Motoren von Lkw und Pkw.“ Und der Umweltspezialist Axel Friedrich, der als führender Kopf bei der Aufdeckung des Dieselskandals gilt, formuliert das Problem noch drastischer: „Holzfeuerung ist mittlerweile die Hauptquelle von Rußpartikeln in der EU. Sie ist für rund 60.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich.“ Das wäre dann der Link zum weiter lesen in der ZEIT
Ein weiterer Tweet von Kachelmann bestätigt die ZEIT: „Das weitaus größte Problem für die Lufthygiene in Deutschland kommt aus der Verbrennung von Holz (plus häufig Müllbeigaben). Fast alle Grenzwertüberschreitungen bei Feinstaub in Deutschland entstehen durch Holzöfen. Nur bei den Stickoxiden spielt der Verkehr eine Rolle. Der Boom der Holzöfen wurde nur durch komplette Rücksichtslosigkeit in Sachen Feinstaub möglich – die verkauften Produkte sind technologisch auf Steinzeitniveau.
Man könnte mit Rauchgaswäsche Holzöfen sauber machen, aber dann würde sie niemand mehr kaufen. So bleibt es beim Elend. Man muss das nicht so halten, wenn man einsam in der Prärie wohnt. Fast alle Überschreitungen von Feinstaub-Grenzwerten in D/A/CH sind heute durch Holzöfen. Holzöfen in dicht besiedelten Wohngebieten sind eine Feinstaub-Katastrophe oder anders gesagt, eine gigantische Sauerei.
1 Stunde mit Kaminofen heizen=100 km Diesel fahren als Faustformel durch das Umweltbundesamt.
So und wer es immer noch nicht glaubt, für den gibt es weitere ausführliche Informationen als Video. Unser ehemaliger Kinderfernsehmoderator „Willi will’s Wissen“, erfasst die ganze Problematik.
Im Video „Gut zu wissen“ hat nachgemessen. Wie hoch ist die tatsächliche Feinstaubbelastung an einem ganz normalen Wintertag? Und ganz wesentlich. Wie hoch sind die Werte im inneren des Hauses?
Lat but not least,vielen Dank lieber Jörg Kachelmann.Fürs wachrütteln. Im übrigen habe ich zwei Kamine im Haus dicht gemacht. Zugunsten einer modernen Brennwert Therme. Ein Kamin bleibt für Notzeiten, falls Putin uns den Gashan mal zudreht. Schwierig wird es mit dem Verzicht auf das romantische kleine Lagerfeuer nach dem grillen.🤔
Feinstaubwerte bei Kachelmannwettr