Köln- Viele Autofahrer vertrauen Werkstätten von Mercedes, BMW oder VW eher als freien KfZ-Betrieben. Dieser Trend begann schon in den 90er Jahren, als die Elektronik Einzug in den Fahrzeugbau hielt. In den letzten Jahren stellen immer mehr Verbraucher die Frage:“ Sind die Markenwerkstätten trotz höherer Kosten tatsächlich besser?“
Dieser Frage geht die „ZDFzoom“-Dokumentation „Kfz-Markenwerkstätten auf dem Prüfstand“ am Mittwoch, 11. November 2017, 23.00 Uhr, nach.
Recherchen von „ZDFzoom“ zeigen, dass das offensichtlich ein Trugschluss ist.
Auch bei den Vertragswerkstätten der bekannten Marken werde mit allen möglichen Tricks gearbeitet, um Umsatz und Gewinn zu steigern – zu Lasten der Kunden. Das Team um ZDF-Reporter Andreas Baum macht hierfür Stichproben mit manipulierten Autos. Durch eine defekte Sicherung ist die Motorsteuerung lahmgelegt. Das Auto springt nicht mehr an. Anschließend werden die Fahrzeuge zu den Markenwerkstätten der drei größten Hersteller Mercedes, BMW und VW/Audi zur Reparatur gebracht. Das Ergebnis: Zwar finden alle den Fehler, die Rechnungen fallen aber höchst unterschiedlich aus.
Es werden unnötige Arbeitszeiten berechnet
Brancheninsider berichten von verschiedenen Maschen, wie Kunden von Vertragswerkstätten über den Tisch gezogen werden. So würden häufig Arbeitszeiten berechnet, die in dieser Höhe gar nicht angefallen seien, Verschleißreparaturen verfrüht durchgeführt, unnötige Teile ausgetauscht oder Verbrauchsmittel berechnet, die nicht benötigt wurden.
Der Film geht der Frage nach, wie sich Verbraucher vor überhöhten Rechnungen schützen können.
Der Film zeigt aber auch, welchem Preisdruck die Werkstätten ausgesetzt sind. Nicht zuletzt sind es die Hersteller selbst, die durch teure Schulungen, verpflichtendes Erscheinungsbild der Gebäude oder Abnahme-Vorgaben für Ersatzteile hohe Kosten für die Werkstätten produzieren.(Quelle OBS/OTS)