Köln – Sebastian Vettel hat beim GP von Aserbaidschan alles richtig gemacht. Er hat für tolle Spannung gesorgt und am Ende knapp das Podium verpasst. Dabei wäre das sehr verdient gewesen. Wäre da nicht die blöde Zeitstrafe gewesen.
Wann immer etwas umstrittenes in der Formel 1 passiert, kann man bereits Wetten auf unendlich viele unsinnige Kommentare abschließen. Der seitliche Titscher beim GP von Aserbaidschan zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ist genauso ein Ding. Ein Vorgang an dem sich die Geister scheiden, aber einer, der sofort und gleich 100% Adrenalin in die langweilige Formel1 Saison gepumpt hat, wie frisches Blut in die Adern einen Patienten bei einer Dyalyse.
Vettel wird in der Safety Car Phase von Lewis Hamilton im Ausgang einer unübersichtlichen Kurve ausgebremst. Das Savety Car verschwand gerade am Ende der kommenden Geraden um die Ecke. Welchen Grund hatte Hamilton gerade an dieser Stelle so zu bremsen. Ein Bremsentest? Aha! Cooler Ort dafür! Das muss man schon sagen 🙂
Sebastian crasht mit dem Ferrari, ebenso wie ich als Zuschauer in das Heck des Mercedes. Ich schreie in dieser Situation:“Eh was macht der Penner denn da!“
Sebastian Vettel zuckt nach links und nach vorn. Reißt den Arm mit dem Stinkefinger aus dem Cockpit, um dem Tuppes aus England zu drohen. Verbunden mit der Frage, ob der noch alle Tassen im Schrank hat. Wie geil und wie logisch ist das denn? Ein Biker wäre daneben gefahren und hätte Hamilton eine Beule ins Chassis getreten. In der DTM und in der WTCC wäre der Mercedes in der Leitplanke gelandet. Isso.
Nun ist Vettels Ferrari kein Mercedes 200D Automatik , sondern ein sensibles Rennsport Teilchen. Vettel mit nur einer Hand am Volant, gerät nach rechts und titscht den AMG Mercedes kurz an. Was für ein Glück das an beiden Autos nichts kaputt geht.
Und jetzt kommt die FIA Stewarts ins Spiel: 10Sekunden Zeitstrafe für Vettel – Hamilton unbestraft, lacht sich ins Fäustchen und belehrt uns Motorsport Fans nach dem Rennen mit: Vettel hat mit dieser „Tat“ seine Vorbildfunktion gegenüber dem Nachwuchs vernachlässigt! Hallo? Max Verstappen. Sainz… und andere Youngster. Da kann Vettel noch dazu lernen. was er gerade aktuell auch macht. Supi!
Ich lach mich weg. Hamilton. Der in seiner Karriere immer wieder durch exorbitante Manöver dafür gesorgt hat, das selbst dem eigenen Teamkollegen Rosberg der Titel nicht gelang.
EX Formel 1 Fahrer Jaques Villeneuve bekannt aus einer Kontroverse mit Michael Schumacher 1997: „Ich glaube nicht, dass Vettel versucht hat, ihn absichtlich zu touchieren. Er hatte eine Hand am Steuer und sah ihn an und zeigte mit dem Finger. Ein Treffer mit beiden Händen am Lenkrad wäre ganz anders ausgegangen , eher wie das Manöver von Bottas gegen Räikkönnen.“
Dieses Manöver und der anschließende Versuch von Mercedes, mit Bottas, über Boxenfunk den Ferrari ein zu bremsen, hat nicht funktioniert. Sebastian Vettel hat selbst mit dem alten Motor, ein Schinken aus 2016 im Heck, ein packendes Rennen geliefert . Wir Motorsport Fans können froh sein, das die Fahrer endlich mal wieder Emotionen zeigen.
Alle ist gut und mir macht es Spaß. Zwei Weltmeister kämpfen um den Titel. Beide sind wütend und versuchen es mit allen Tricks. Alter! Löppt. Ich mache mir keine Sorgen. Nichts ist passiert, außer ein paar Plastikteile und ein Mini Crash fast im Stand.
Bei 300Km/H Stunde wäre das eine andere Diskussion.
Last but not least ein guter Satz von Villeneuve: „Natürlich war es hässlich, aber letztlich hat Lewis die Bremse getestet. Ich bin ein Fahrer, ich bin dort gewesen.Wann immer ein Fahrer das mit mir gemacht hätte, dann hätte ich das getan, was Sebastian Vettel getan hat.“ 🙂
P.S Heute hat die FIA beschlossen den Fall noch einmal gesondert zu untersuchen. Wir werden sehen was am grünen Tisch entschieden wird. Am Ende wird es daraus hinauslaufen Vettel zu sperren. Mercedes wird es freuen wenn Ferrari vorzeitig um den Titel gebracht wird.