Jazz Konzert Bob James Köln- „Stargate“ ins Jazz Universum

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9103zbigniew-lewandowski@jazzzby-com

Köln- Das einzige Konzert von Bob James in NRW, das gestern Abend im heiligen Rund des „Alten Pfandhaus“ stattfand, ist eine besondere Geschichte. Daraus ergeben sich mehr als zwei Sätze und ich hoffe ich langweile Euch nicht.
Im Oval des Pfandhaus steht ein Flügel ein paar Mikrofone ein Drumset und ein Bassamp. Das Rund ist locker gefüllt. Gespannte Erwartung. Dann kommen Sie, die Jazzer.
Ich bin erstaunt. Ein freundlicher kleiner älterer Herr betritt das Rund gefolgt von drei Männern. Applaus brandet auf. Ein kräftiger welcome von Kennern eben, das spürt man im Rund.
Mann begrüßt hier einen Bekannten, den man hier noch nie Live gesehen hat, aber dessen Tunes man kennt. Er wirkt Smooth. Er könnte dein Nachbar sein, der Gartenzwerge in seinem Vorgarten hat und seine Rosen liebvoll pflegt.
Er könnte aber auch der kleine verschrobene Musikprofessor an der Uni sein. Unauffällig. Was traut man ihm zu? Ich weiß nicht. Das Wissen spürt man. Spirit verspürt man noch nicht.

Träfe ich ihn auf der Strasse, würde ich grüßen? Nein, eher nicht! Das war vor dem Konzert. Nun folgt ein klares Ja ! Seit Heute. Warum? Er hat sich in mein Auge und in mein Ohr gebrannt. Unvergesslich. Musikalisch werde ich mich an diesen Abend bis an mein Lebensende erinnern.

Er setzt sich an den Flügel. Stille. Positioniert die Finger auf die Tasten. Die ersten Töne. Intro.
Dann öffnet sich „Stargate“. Es ist wie in dieser Fernsehserie „Stargate“, wo die Probanten vor dem Tor in eine andere Welt stehen. Ihr kennt es sicher. Eine wabernde Scheibe, tritt man durch sie hindurch befindet man sich in einer anderen Welt.

9088zbigniew-lewandowski-jazzzby-comWir dürfen mit. Bob James öffnet uns das Tor ins Jazz Universum. In sein Universum.

Wie durch einen leichten Nebel verlassen wir den Raum. Nicht wirklich. Einfach nur gefühlt. Auch wirklich. Ab geht es in eine Traum Gallaxie des Jazz. Brilliante Kaskaden, funkelnde Tonsterne fantastischer Raum und Zeit. Bob James der am Kontrollmonitor seines Raumgleiters sitzt und die musikailschen Geschicke lenkt, sitzt seinen drei Universal Musik Soldaten genau gegenüber.

Sie stehen parat. Im Dreieck angeordnet. Bereit ihrem Kommandaten bedingungslos zu folgen.Das spürt man. Geschlossene Front. Aufmerksam horchen sie in den Raum. Auf jede verdächtige Bewegung. Es könnten aber auch Töne Sein die sie aufspüren wollen.

Der eine bewaffnet mit einer sechsaitigen hellbraunen Bassklampfe, entlockt dieser die Formale Grundlage für die fantastische Reise. Der zweite in Front des Dreiecks hält eine toll glänzende silberne Tröte in den Raum. Er entlockt dieser Töne, die ich selten so blitzsauber und verträumt gehört habe. Mann o Mann das Ding sieht nicht nur gut aus, es klingt auch noch geil.

9101zbigniew-lewandowski@jazzzby-comDahinter in Linker Position der Batterie Soldat. Batterie ist das französische Wort für Drums. Die wohl gefährlichste und auch wichtigste Waffe der Jazzer. Sein Knallkörper ist eine  Snare.“ Ich glaube die ist  nur  5″ Zoll hoch und superstraff gestimmt “  sagt Jochen neben mir leise.  Sie schießt auf jeden Fall wunderbare leichte Funkbeats in den Raum, untermalt von der offenen DW Bassdrum mit leichten Kicks in Richtung des Piano.

Aber sie horchen nicht nur. Die Jazz  Soldaten. Sie leben das was nun kommt. Mit jeder Faser sind sie dabei.
Jede Bewegung, das Timiming und das Gefühl. Es wird identisch, verschmilzt und wird zum galaktischen Erlebnis für uns alle. Es ist als säßen wir auf einer Plattform. Einer Scheibe die sich durch das Universum bewegt.

Ich kenne viele Stücke von Bob James. Logisch. Jedoch nichts, was auf  irgendeine  seiner  CD’s  gebrannt wurde, hat mit diesem Augenblick zu tun. Klar er spielt Stücke die wir kennen.  Kennen wir sie?  Nein, nicht wirklich.
Wir erleben wie sich Raumschiff Kommandant James gerade neu erfindet. Er macht eine Zeitreise durch sein Jazz Universum. Holt alte Samples hervor schiebt sie in Richtung seiner Mitstreiter und bekommt als Antwort in diesem Dialog etwas vollkommen Neues zurück. Er erfährt einen anderen Input, nimmt ihn auf und sendet seine Freude darüber in neuem Begeifen in das Konzert Oval.

Jazz hat oft viel Blues. Ich meine er ist Leidend. Der Jazz von Bob James hat Funk. Er blitzt. Er funkelt. Seine Jazz hat Phrasen die führen dich immer nach oben. Kristallklar erheiternd, der postive Aspekt des Jazz eben. Ab in den Himmel. Das Schöne sehen und fühlen.
Es ist die From von Jazz welche mich als Zuhörer glücklich macht. Die schönen Melodien und Klänge, die der Komponist Bob James erzeugt bewegen mich. Inspirieren mich. Machen mich fröhlich.Locker. Entspannt und schmunzelnd folge ich ihm.
Nach drei Stücken steht er auf. Nimmt das Mikro und sagt. „Mein Gott was für ein Ort. Sie sind ja so nah. Ich kann ja ihre Gesichter sehen. Das ist für mich vollkommen unbekannt. Wenn sie schmollen könnte es mich nach unten ziehen. Mich ablenken von meinem Werk. Aber ok. Schauen wir wie es wird.“
Wir lachen. Sind erfreut das er uns wahrnimmt. Wir spüren das ihm dieses Expiriment zusagt. Er erzählt uns das er vor dem Konzert deutschen Wein trank.
Er fragt uns:“ Ist das richtig das man den Wein in Deutschland mit Coke mixt?“ Das Rund lacht aufrichtig.
Ich denke guter Witz: Red Bull für Jazzer!!! Wein mit Coke (Soll den Kopfschmerz am Tag danach verhindern)

6670www-jazzby-comWer auch immer den Gents das Zeug gab, es hatte eine grandiose Wirkung. Bei Bob James führte es Phasenweise dazu, das es ihn vom Hocker riss. Anspannung nein!

Es schien eher so, als zögen die Finger auf den Tasten, den Körper magisch in sich auf. Dabei vollführten alle anhängenden Körperteile tänzerische Bewegungen und sammelten alle Energie aus dem Raum auf, um sie in den Flügel Korpus zu jagen. Von dort schwebten sie als Töne in den Raum und wurden von mir als Zuhörer aufgenommen und per Applaus und höchster Spannung wieder an den Meister zurückgereicht. Ein nicht enden wollender Kreislauf. Genial.

Man spürt es der 69jährige Bob James muß nichts mehr beweisen. Er kann die Musik mit seinem Quartett einfach fließen lassen. Er kann sich aber auch total zurücknehmen um seinen Mitmusikern das solistische Feld überlassen. Und die waren brillant. Dave McMurray erwies sich als herausragender Gestalter. Seine Flöte und sein Saxofon ließen uns teilhaben an kontrollierter Kunst der Ekstase. Nach Art Porter ist er, der erste Saxophonist, der mich, Saxophon gehört nicht zu meinen Lieblingsinstrument, voll überzeugt. Galaktische Töne, was hat der Mann für einen Spirit. THX Mr McMrray ganz großes Kino!

6640zbigniew-lewandowski@jazzzby-comDamon Warmack wow! Der ist noch jung, sehr jung. Was für ein Ohr und was für ein Gefühl an seinem sechssaitigem E-Bass. Er spielt ihn so das es klingt als gäbe es einen Kontrabass. Super. Auch sein Solo, Bass und Voices, in Peter Frampton Manier, deutet er die Töne an und lässt uns teilhaben an seiner musikalischen Vorstellung. Die ist smooth. Das wird mal einer. Den Namen könnt ihr Euch schon mal merken.
Ken Scott komplettiert mit seinem Schlagzeug den ausgewogenen Klangeindruck. Spartanisch wenig gespielt, zeigt er in der, aus der „wir spielen heute nur die Viertel“ Schule of modern drumming, wie wichtig Akzente sind. Da stimmt jeder Akzent. Die Schüsse erfolgen auf den Punkt, identisch mit den Punkten die der Meister setzt. Wenn, dann macht er höchstens noch eine Minikopie der Notenfolge und brennt die auf seine Trommeln. Das war es aber dann auch schon. Das reicht. Mir vollkommen. Bringt mich zum nachdenken. Zeigt mir, weniger ist Mehr!! Da besteht Lernbedarf. Bei mir. Er kann es.

Je länger der Abend, desto deutlicher wurde, dass hier ein jazzmusikalisches Universum geöffnet wurde, das mit seinem Anspruch an Perfektion, Entertainment und Klarheit kaum besser hätte sein können.
6656zbigniew-lewandowski@jazzzby-comHier ließ man sich Raum. Zeit für die Töne. Die Pause als Kunstform. Nicht gespielte Sechzehntel Funky Notenprhasen ins Leere geschossen und leer gelassen. Atmet. Komplett anders. Die Atemzüge sind ruhiger. Viel Länger. Du wirst empfänglicher.

Die Töne schweben im Raum. Sie haben Zeit sich zu entfalten. Nichts stört sie. Es ist spirituell und groovt trotzdem, zwischen den Zeilen. Weltmeister.
Es war ein grandioses, klassisch modernes Jazzkonzert. Ich hoffe das ich Mr James und sein Quartett noch einmal erleben kann. Wir wohl ein Wunsch bleiben. Dem Pfandhaus in der Südstadt ein Kompliment. Für das Jazzevent!.

Vielen Dank für die Fotos  von Zbigniew  Lewandowski  www.jazzzby.com

eine gute Jazz Kooperation zwischen Köln und  Düsseldorf 🙂

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.