Köln- Das war wohl das letzte ADAC Formel4 Rennen für Vizemeister Mick Schumacher. Mama Corinna Schumacher stand unten vor dem Podium in Hockenheim und blickte stolz zu Ihrem Sohn Mick (17) auf. Der reckte den Arm und gönnte sich ein bescheidenes Lächeln. Was mag sie wohl bewegt haben beim Blick auf den Junior. Der hatte gerade den letzten ADAC Formel4 Lauf der Sasion 2016, mit einem wahnsinnig riskanten Überholmanöver in der letzten Runde gewonnen. Ich denke jede Mutter und auch jeder Vater, wäre genau in in diesem Moment höllisch Stolz.
48 Rennen, sechs Siege, fünf Pole Positionen und ein Vizemeistertitel in der ADAC Formel4. Eine eindrucksvolle Bilanz von Mick Schumacher und seinem Prema Powerteam und das in seinem zweiten Jahr der ADAC Formel 4. Zum Finale in Hockenheim bestanden vorher sogar noch Titelchancen. Doch der Fahrertitel ging nach drei Rennen an seinen Freund und Rivalen Joey Mawson.
Und beide Titel, der von Joey und der von Mick haben eine besondere Bedeutung für den ADAC Motorsport. Nach zwei Jahren in der Highspeedschule des ADAC, die in der Vergangenheit schon Fahrer wie Sebastian Vettel, Nico Rosberg Nico Hülkenberg oder Pascal Wehrlein erfolgreich absolvierten, zieht es Mick Schumacher nun weiter.
Schumi Junior und Mawson wechseln in die Formel3
Der 17-Jährige weiß, dass er erst am Anfang seines Weges steht. Dieser soll ihn mittelfristig in die Formel 1 führen, doch die nächsten Schritte sollen behutsam gewählt und wohlüberlegt sein. „Ich werde jetzt erst einmal – hoffentlich – Formel 3 fahren“, sagte er: “Der Keypunkt ist, mehr Erfahrungen zu sammeln. Wenn es klappen würde, läge mein voller Fokus auf der Formel 3.“
Schon bald sollen erste Testfahrten anstehen, sein Berufswunsch sei es, „Rennfahrer“ zu sein, betont er. Am liebsten würde er den Aufstieg mit dem Prema Powerteam schaffen. Beim italienischen Rennstall mit den roten Autos, wie sie auch die große Scuderia Ferrari einsetzt, hat er seine sportliche Heimat gefunden. Die italienische Mentalität, die Leidenschaft für Motorsport, all das gefällt Schumacher sehr.
In diesem Jahr fuhr er nicht nur in der ADAC Formel 4, sondern auch in der italienischen Serie. Dort steht Ende Oktober das Saisonfinale an, und auch dort fährt Schumacher noch um den Titel. Im Vergleich der beiden Nachwuchsrennserien hält er das Niveau bei der ADAC Formel 4 für höher.
„Ich glaube, dass die ADAC Formel 4 mehr Fahrer beinhaltet, die auch gewinnen können. In der italienischen gibt es vielleicht sieben bis zehn Fahrer, die auch wirklich auf Sieg fahren können. Und in der ADAC Formel 4 gibt es vielleicht 15, die auch gut vorne mitfahren können und auch schnell sind“, sagte Mick.
Einzig Joey Mawson war mit zehn Siegen und sechs Podiumsplatzierungen noch erfolgreicher und konstanter als Mick Schumacher. Das Duell zwischen den beiden prägte die komplette Saison.
Beim Saisonfinale in Hockenheim fuhr Schumacher in allen drei Rennen in die Punkte. „Die drei Rennen hier haben schon viel Spaß gemacht,“ sagte er am Ende und wie immer und in allen Interviews mit seiner unglaublich bescheidenen Art. Tja und ein Zugpferd für den ADAC Motorsport war er schon in den letzten zwei Jahren. Wenn ich mich nicht irre laufen die Formel3 Läufe im Rahmen der DTM. Wir sind gespannt wie es weitergeht.