Köln- Nach dem 3:0 Heimspielsieg des 1.FC Köln gegen den SC Freiburg war eine der ersten Forderungen in den social media Kanälen.“Stöger raus“! Ist es nicht herrlich? Dieser Ruf nach Konsequenzen drückt am deutlichsten die aktuelle Gefühlslage der Effzeh Fans Haus. Peter Stöger kündigt die Saisonziele mit mindestens 9. Tabellenplatz an und steht nun zum ersten mal nach 20 Jahren mit dem Team, für 24 Stunden an der Tabellenspitze der Bundesliga. In der zweiten Halbzeit spielt der Spitzenreiter 40 Minuten ohne Treffe!Ist das die erste Krise des Tabellenführers?
Das ist so was von das Ziel verfehlt, das man es kaum glauben kann. Das hat Folgen. Und was für welche.
Nach dem Abfiff in Müngersdorf steigen im Kölner Süden Raketen auf. Dieser 3:0 Sieg ist aber auch wirklich ein Grund zu feiern. Endlich mal ein eindeutiger Sieg gegen einen vermeintlich schwachen Gegner. Der SC Freiburg, ein Aufsteiger, den muss man doch weg einfach hauen, oder? Na ja, das war nicht immer so beim FC. Selbst im letzten Jahr gab es eine Menge Heimspiele, die für die Fans Kontraproduktiv verliefen. Da war der FC Auswärts überragend, daheim aber weit hinter den Erwartungen der Fans zurück.
Und auch gestern gab es rappelige Minuten. Der erste Schuss aufs Tor kam vom SC Freiburg und Timo Horn musst da aber richtig hin langen. Die Partie war überhaupt recht ungewöhnlich.
Den statistisch höheren Ballbesitz hatten in der ersten Halbzeit die Gäste. Und es dauerte so an die 10 Minuten bis sich dann Marcel Risse und Leonardo Bittencourt in ein Spielpaar verwandelten, die ähnlich der bayrischen Variante Robben & Ribery, durch die Freiburger Abwehr wirbelten. Marcel Risse um kurvt 3 Mann, setzt sich durch, zögert einen Moment und schießt: Knapp links vorbei. Hammer!
Marco Höger der im übrigen ein Klasse Partie spielte, trieb seine Vorderleute an und die drängten nun aufs Tor.
Dann kommt eine. Ecke. Risse trifft den Kopf von Anthony Modeste. Risse?!! Kopfball Modeste und drin ist das Ding zum 1:0! Ein Standard. Der FC führt 1:0. Herrlich!(29.)
Das Trömelche jeet und die Effzeh Fans feiern.
Und der Gesang der Fans ist in vollem Gange, da kommt unser kleiner japanischer Held Osako zum Zug. Er überläuft, in der Sportschau nennt man das „Packing“ den Gegner und seine wunderbare Hereingabe landet genau auf dem Pantoffel von Leonardo Bittencourt.(31.) 2:0 Bämm! Dat Tröömelche jeeht….
Und Freiburg rennt weiter an. Spielt gute Pässe kommt zum Abschluß, doch da ist immer wieder Timo Horn im Weg. Der FC wartet auf Konter und kommt über links. Einwurf Sörensen. Der Einwurf kommt wie eine Flanke. Fliegt, fliegt und landet.Wo?
Bei Anthony Modeste. Und der trifft mit dem Kopf. Goldjunge, steht goldrichtig.(43.) Modeste macht das 3:0 und ein Doppelpack.
Im RheinEnergieStadion bricht der kollektive Wahn aus. Spitzenreiter Gesänge. La Ola Wellen. Die Flippen ja total aus. Na nicht nur im Stadion, das möchte ich festhalten. Es geht in die Pause
Das Pausengeflüster auf Twitter ist unglaublich. Man kann gar nicht alles verfolgen so wird das ab gefeiert..und die Fankurve:“der Höger spielt eine Klasse Partie……Herrlich der Marcel….Sörensen ich sach eet üch, bester Effzeh Einkauf ever…..endlich der Modeste tirfft wieder….ja geht doch Alter!….. der Heintz ist eine richtiges Brett…..Lehmann hat hück ene sinner beste Dage….“
Nach dem Seitenwechsel setzen sich dann aber die Breisgauer in Szene. Niederlechner ist da und der Ball geht nur knapp am Pfosten vorbei. Nun fightet Freiburg. Der FC zieht sich zurück. Die Geißböcke lassen Freiburg Raum, verteidigen aber sehr geschickt. Man spürt der Effzeh wartet auf eine gute Gelegenheit für einen Konter. Während das Stadion feiert. Die Fans sind einfach so was von aus dem Häuschen und es ist eine Stimmung wie schon lange nicht mehr. Dann muss Leonardo Bittencourt vom Feld. Eine Verletztzung am Oberschenkel und hoffentlich nichts schlimmes. Simon Zoller kommt.
Dann kommt noch mal ein FC Vorstoß. Lehmann schickt Osako mit einem Steilpass. Osakos Hereingabe verpasst unser Franzose nur sehr knapp.(61.) Das war der erste Abschluß des FC in dieser Hälfte. Die Gäste zerfasern sich derweil mit Anlauf für Anlauf auf den Anschlußtreffer in der FC Abwehr. So ist es Nils Petersen der sich ein Herz nimmt und aus der zweiten Reihe abzieht. Es fehlen 3cm und der Schuss geht drüber.
Dann liefert Timo Horn eine sensationelle Torhüter Leistung ab. Erst wehrt Horn einen Schuss von Niederlechner mit dem Fuß ab und, pariert den Nachschuss, mit einem Wahnsinnsreflex nach rechts zu einer Ecke. (80.) Derweil die Fans im Stadion unseren Effzeh feiern.
Ich bin froh das die Mannschaft in der zweiten Halbzeit das Ergebnis klug und mit ein paar Einschränkungen verwaltet hat. Das Ziel dieses wichtige Spiel zu gewinnen war in der erste Hälfte erreicht. Bei mehr Risiko hätte der Schuß auch nach hinten losgehen können. Die Einstellung in der Mannschaft stimmt. Sie wissen was sie tun und das ist spürbar besser. Da reift eine Mannschaft heran, die tatsächlich mehr erreichen kann, als ihr von den Experten zugetraut wird.
1. FC Köln: Horn – Heintz, Mavraj, Hector, Sörensen – Höger, Lehmann, Bittencourt (50. Zoller), Risse – Modeste (80. Jojic), Osako (65. Olkowski)
SC Freiburg: Schwolow – Söyüncü (46. Petersen), Gulde (77. Niedermeier), Günter, Stenzel – Höfler, Grifo, Bulut (65. Haberer), Frantz – Niederlechner, Philipp
Tore: 1:0 Modeste (29), 2:0 Bittencourt (31.), 3:0 Modeste (43.)
Gelbe Karten: Höfler, Risse
Zuschauer: 47200
