Köln – Der Rheinbogen in Köln Weiß ist wieder frei.Täglich wird der Radweg von fast 2000 Radlern benutzt. Aber auch Fussgänger und Skater fahren aus der Innenstadt bis zum Godorfer Hafen, oder nach Bonn.Lange Zeit war da eine Baustelle und es bestand eine Umleitung, die aber für Inliner nicht zu benutzen war. Die Stadt Köln teilte nun in einer Presseerklärung mit:
Die Sanierung der Rad- und Gehwege im Landschaftsschutzgebiet Weißer Bogen zwischen den Stadtteilen Rodenkirchen und Weiß ist abgeschlossen. Auf einem Abschnitt von rund zwei Kilometern hat das Amt für Straßen und Verkehrstechnik die beiden parallel verlaufenden Wege mit einer vollständigen Neukonzeption zu einer hochwertigen und komfortablen Verbindung umgebaut. Eine Sanierung der Wege war notwendig, weil diese teilweise holprig, durch Baumwurzeln beschädigt und damit für Fußgänger und Radfahrer gefährlich waren.
Die Wege am Weißer Bogen sind wegen ihrer landschaftlich reizvollen Umgebung fernab vom Straßenverkehr bei Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen beliebt. Aufgrund der Nähe zum nördlich gelegenen Campingplatz und zur südlich gelegenen Personenfähre zwischen Weiß und Zündorf werden die Wege oft von Touristen und Tagesausflüglern genutzt. Im Tagesdurchschnitt befahren den Abschnitt rund 2.000 Radler.
Langwierige Abstimmungen
Die Erneuerung der Wege wurde bereits vor fünf Jahren beschlossen. Mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes – sie ist Eigentümerin des Weges – waren intensive Abstimmungen hinsichtlich der Finanzierung der Sanierung erforderlich. Auch die Prüfung der umfangreichen Naturschutzauflagen hat eine längere Zeit in Anspruch genommen. Im Oktober 2015 wurde der Bezirksvertretung Rodenkirchen der endgültige Baubeschluss zum Umbau vorgelegt und einstimmig verabschiedet.
Viele Neuerungen und Verbesserungen
Ziel und Herausforderung des neuen Konzeptes war es, eine optimale Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger im Einklang mit dem Naturschutz zu schaffen. Im nördlichen Abschnitt war der Rad- und Fußweg bisher auf einer Länge von knapp zwei Kilometern in zwei schmale Wege getrennt. Der Radweg in Rheinnähe verlief auf 1,2 Kilometern in bis zu 60 Metern Entfernung vom Fußweg und war zudem sehr kurvig. Nun ist der gemeinsame Geh- und Radweg auf einer Breite von vier Metern ausgebaut. Auch für den Abschnitt am südlichen Bauende wurde dieses Verfahren angewendet. Durch den Rückbau der Radwege können diese Flächen wieder renaturiert werden.
Im südlich angrenzenden Abschnitt wurde wegen der vielen schutzbedürftigen Bäume entschieden, die Zweiteilung der nahe beieinander verlaufenden Wege beizubehalten. Beide Wege wurden mit einer komfortablen Asphaltierung ausgestattet, die nutzbaren Breiten für Radfahrer und Fußgänger haben sich deutlich erhöht. Die veranschlagten Baukosten der umfangreichen Sanierung belaufen sich auf rund 600.000 Euro.
Bauablauf mit Hürden
Die Sanierung wurde in rund 80 Arbeitstagen umgesetzt. Wegen zweimaligem Rheinhochwasser musste die Bautätigkeit für insgesamt drei Wochen unterbrochen werden. Ein nicht vorhersehbarer schlechter Zustand des Baugrunds verzögerte den Bauablauf um weitere zwei Wochen. Im überwiegenden Teil der Strecke wurde der heutige Hauptweg vollständig beseitigt („ausgekoffert“), die einzelnen Schichten des Weges wurden neu aufgebaut. Beim Rückbau des Radweges ist aus Naturschutzgründen kein weiterer Boden eingebracht worden, die Natur übernimmt hier die weitere Gestaltung.
Die als Anlieferungsweg stark in Mitleidenschaft gezogene Weidengasse wurde im Bereich des Triftwegs bis zum neuen Radweg mit einer neuen Schottertragschicht (rund 2.200 Quadratmeter) wiederhergestellt. Zusätzlich wurden auf den asphaltierten Zufahrtswegen auf rund 380 Quadratmetern umfangreiche Ausbesserungsarbeiten vorgenommen. Damit sind zusammen rund drei Kilometer Geh- und Radweg saniert, ausgebessert oder hergerichtet worden.
Rheinradwege
Der Radweg Weißer Bogen ist Teil des internationalen Radfernwegs „Rheinradweg“, der auch durch das Kölner Stadtgebiet führt. Dort ist entspanntes Radfahren rechtsrheinisch von Porz bis nach Stammheim und linksrheinisch von Niehl bis nach Godorf möglich. Besonders bei Ausflüglern und im touristischen Radverkehr stehen die Rheinradwege hoch im Kurs. Im Abschnitt von der Mülheimer Brücke bis zur Rodenkirchener Brücke ist es möglich, auf einem rund 25 Kilometer langen Rundweg ohne Ampeln zu radeln. In den Sommermonaten kann der Rundweg über den Weißer Leinpfad in Verbindung mit der Personenfähre von Weiß nach Zündorf um weitere neun Kilometer verlängert werden. In den vergangenen Jahren wurden an vielen Stellen am Rhein immer wieder besonders schadhafte Abschnitte erneuert, neue Radverkehrsanlagen geschaffen und damit die Attraktivität dieser bedeutenden Radinfrastruktur erhöht.