Köln- Ähnlich wie bei Sebastian Vettel in Bahrein als der Ferrari Motor am Sonntag in Rauch aufging, erging es dem 1.FC Köln in Hoffenheim. Der Motor streikte und ging genau vor der Zielflagge laut spotzend und von heftigen Nebengeräuschen begleitet aus. Aus der Traum vom Pflaumenbaum und dem Auswärtssieg.
Schuld war…? Ich. Es ist mir fast peinlich, das mir in der letzten Minute der Sepp Herberger Spruch: „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ einmal mehr voll in die Fresse schlug. Ich hasse ihn aber er ist ja so wahr. Und ausgerechnet ich bin voll verantwortlich für das Unentschieden. Warum?
In der 85 Minute lag der glorreiche Effzeh mehr als verdient mit 0:1 durch das wunderschöne Tor von Simon Zoller in der 69.Minute in Führung. Ich stand in der Sky Fußball Fankurve im „Kölnisch Wasser in Rodenkirchen. „Frank ich krieg noch ein Reissdorf.“ Ich bekam mein Pinnchen gereicht, schaue in die Runde, hebe das Glas und sage:“Freunde das ist mein Siegerkölsch.“
Genau vier Minuten später wich mir und allen Anwesenden das Blut aus dem Kopf, als Kevin Volland das Leder in die Maschen des FC Tores ballerte. WTF war das denn?
Ich bin so Scheiße doof, wie konnte ich nur.. und alle sehen mich an, im Sinne von, das hast du nun davon du Tuppes. Peinlich.Peinlich.Peinlicher geht gar nicht. Also liebe Freunde des ersten Fußballclub Köln, ihr dürft Euren Ärger gerne bei mir ablassen. Ich war Schuld
Die gefühlte Niederlage war übrigens auch ein Grund, warum ich bis heute nichts zu diesem Spiel geschrieben habe. Ich musste das auch erst einmal verarbeiten. Meine Wut und meinen Ärger verarbeiten, denn dieses Pari sehe ich als so überflüssig wie einen Kropf an.
Wenn man bedenkt wie schwach die TSG Hoffenheim in der ersten Halbzeit war. Wie toll dagegen der Effzeh sein Angriffsspiel aufzog. Es war eine Augenweide. Meine Helden, Hector, Risse und Bittencourt. Ja Leonardo Bittencourt, der rannte was die Lunge her gab. Spielte klug und schnell und war einfach überall und immer präsent. Sorgte für Torschancen. Versäumte zwei mal den Abschluß um Modeste in Szene zu setzen. Wie nett und doch wie blöde. Oder?
Apropos unsere französische Wunderwaffe im Angriff. Der hatte sich einmal mehr wieder zu viel vorgenommen und brachte es erneut fertig zwei tausend prozentige Dinger zu versieben. Meint den einen Trick, bei dem Modeste eine geschickte Piruette über das Leder zuwege brachte, den Gegner täuschte, aber nicht zum Abschluß kam. Und das Ding, als er frei vor dem Kasten stehend, es fertigbrachte das Leder glatt wie an der Schnur gezogen genau am Tor vorbei zu jagen. Manno Mann. Franzos! Was war da nur in deinem Kopf los?
Selbst den sonst so ruhigen Peter Stöger riss es Angesichts der vorhandenen Tor Optionen ein paar mal in der ersten Halbzeit von der Bank. Na ja, beim nächsten Mal wird alles besser.
Auch die zweite Halbzeit war super super schön an zu sehen. Der Effzeh spielt Ticki Tacka. Hat Hoffenheim, die so schlecht wie schon lange nicht mehr spielten, eindeutig voll im Griff. Man hatte den Eindruck das die TSG bis zum Tor von Zoller auf unentschieden spielte. Dann nach dem Treffer von Simon, den ich bis dahin übrigens gar nicht wahrgenommen hatte, legte Hoffenheim den Riemen auf die Orgel. Es entstand so etwas wie Gegendruck.
Bisher war in vielen der bisherigen Bundesliga Partien dieser Saison die Schlußphase eigentlich die Domain der Geißböcke. Diese meine Wahrnehmung und Überzeugung wurde mir und den Spielern dann wohl zur persönlichen Gedankenfalle. Das war zu wenig. Dabei hatte ich nicht den Eindruck das die Luft raus war.
Entscheidend war wohl auch der Glaube der FC Spieler an Fairness im Fußball. Denn die Hoffnung das der Schiedsrichter nach dem Foul an Klünter abpfeift, oder Hoffenheim den Ball ins Aus drückt, erfüllte sich leider nicht. Das müssen die Jungs in der Folge einfach selber übernehmen. Shit happens.
Leidig im nach hinein zu jammern das wieder ….ein Elfer … ein Pfiff…. das Elend verhindert hätte. Es soll wohl nicht sein. So leide ich im sicheren Gefühl, das eigentlich alles hätte anders sein müssen und ob des nur einen Punktes, still vor mich hin.
Fazit- Es war ein so schöner Spieltag. Tolle Stimmung durch die Effzeh Fankurve in Hoffenheim. Die Geißböcke haben einen wunderbaren Ausblick in die fußballerische Zukunft vermittelt. Es ist schöner flotter Kombinationsfußball, dem lediglich die Belohnung fehlt. Das können wir Fans natürlich nicht erledigen Jungs. Das müsst Ihr einfach selber machen.
Am kommenden Sonntag im RheinEnergieStadion gegen Leverkusen habt Ihr die nächste Gelegenheit dazu. Viel Glück dabei. Ich drücke alle Daumen.
Hier noch ein paar Stimmen zum Spiel:
1. FC Köln: Horn – Risse, Maroh, Heintz, Hector – Lehmann, Vogt (86. Hartel) – Zoller (76. Klünter), Bittencourt (90. Olkowski), Gerhardt – Modeste
TSG Hoffenheim: Baumann – Strobl, Süle, Bicakcic – Kaderabek (79. Schmid), Toljan – Rudy, Amiri (57. Ochs) – Uth (57. Vargas), Volland – Kramaric
Tore: 1:0 Zoller (69.), 1:1 Volland (90.)