Köln- In der letzten Nacht hatte ich einen tollen Traum. Marcel Risse kommt über rechts und schickt eine Traumflanke in die Mitte. Anthony Modeste steht frei und brennt den Ball mit dem Kopf in die Maschen. Jonas Hector kommt Minuten später von links, steckt den Ball auf Hosiner und der ballert unhaltbar in die Linke Ecke. 2 Tore in 6 Minuten und ein Auswärtssieg für den FC. Die Veltins Arena ein flammend rot und weißes Fahnenmeer. So schön kann Fußball als Effzeh Fan sein. Zumindest in meinem Traum.
Warum eigentlich nicht? Beim ersten Kaffee heute morgen und meiner Wanderung durch die Pressewelt folgt dann so etwas wie Ernüchterung, denn ich lese im Kicker:
Schalke 04 hat einen Lauf. Die Knappen gewannen ihre letzten vier Ligaspiele allesamt und blieben zuletzt dreimal in Folge ohne Gegentor. „Ein Rädchen greift ins andere, dann kommen solche Erfolge zu Stande“, erklärt Sechser Goretzka, der mit Königsblau von Rang drei grüßt. „Wir haben uns den Platz verdient. Wir stehen zu Recht da oben, aber wir sind noch ganz am Anfang.“
Aha. Ich kann mich auch gut an Zeiten erinnern als der 1FC Köln ständig in der Tabelle oben stand. Aus meiner Sicht heißt das für S04: Freunde, kein Platz ist für die Ewigkeit!
Ich kann mir gut vorstellen, das der 1FC Köln am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) der Heimserie von Schalke mal einen ordentlichen einen Dämpfer verpasst. Die Geißböcke haben bereits elf Punkte und die ziemlich beste Auswärtsmoral der Liga.
Mein Anspruch kommt nicht von ungefähr. Ihr könnt mich ja für verrückt halten, doch ich bin fest davon überzeugt, das unsere Mannschaft das Ding machen könnte. Wir waren in der vergangenen Saison immer wieder zu solchen Auswärtstaten in der Lage. Daran wollte ich die Mannschaft noch einmal erinnern. Aus einer sicheren Defensive haben wir nur wenige Cahncen effektiv genutzt.
Was mir heute Morgen nicht so recht in den Kram passen will ist, das FC-Coach Peter Stöger vor einer überzogenen Erwartungshaltung warnt, in dem er gegenüber dem Kicker sagt:
„Die Leute denken, dass wir über Klubs wie Berlin, Hamburg oder Ingolstadt stehen müssen. Da muss man aufpassen“.
Lieber Peter Stöger, ich bin von Ihren Fähigkeiten total überzeugt. Doch manchmal wünsche ich mir das Sie besser gar nichts sagen, statt den Gegner im Vorfeld stark zu reden. Dabei sollen Sie uns keinen Sieg versprechen, oder gar respektlos sein.Überhaupt nicht.
Aber man könnte doch auch sagen:“Wir wissen um die Stärke des Gegners. Ich freue mich auf die Partie, weil ich sehen möchte, wie unsere Spieler, ihr durch den 7. Tabellenplatz gewonnenes Selbstvertrauen, jetzt auf Schalke umsetzen.“
Aufpassen. Muss auch Schalke. Das muss man doch in jeder Bundesliga Partie. Aufpassen suggeriert im wahrsten Sinne des Wortes nicht viel positives. Für mich klingt es wie „Hosen voll“. Und biddeschön! Ohne Überheblichkeit. Das hat der FC nun mal gar nicht nötig. Wir haben Qualität. Ebenbürtige.
Man kann es auch machen wie Lilien Trainer Dirk Schuster vor der Partie in Leverkusen: Bayer sei zwar „mit das Beste“, doch wolle man „sich nicht nur einbetonieren, sondern versuchen, mutig nach vorne zu spielen.“ Das klingt einfach viel geiler und mutiger. Meint das lässt einfach auch den Gegner aufhorchen.
Ich hoffe jetzt einfach mal still vor mich hin, das Sie Herr Stöger bis Sonntag die richtigen Worte in der Kabine und auf dem Platz parat haben. Dann geht mein Traum in Erfüllung und wir nehmen drei Punkte aus Schalke mit. OK ein Punkt reicht auch. Aber bitte nicht weniger. 🙂 Come on Effzeeeh!!
